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Ich zähle bis drei

Ich zähle bis drei

Titel: Ich zähle bis drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sich langsam den Pullover wieder über den Kopf zog.
    Ich schob mich Schritt für
Schritt an Sheppard heran, bis ich etwa einen halben Meter vor ihm stand. Nach
seiner Reaktion zu schließen, konnte er tatsächlich eine Wachsfigur sein. Ich
hob vorsichtig meinen rechten Arm, bis er über seinem Handgelenk war, und ließ
ihn dann überraschend fallen. Der Pistolenlauf schlug ihm schmerzhaft gegen das
Handgelenk, seine Finger öffneten sich weit, und die Magnum polterte auf die
Tischplatte.
    Er schüttelte langsam den Kopf,
während er sich aufrichtete, wandte den Kopf und fixierte mich, die blauen
Augen stumpf und leblos.
    »Oh, Sie Schlitzohr«, flüsterte
er. »Was haben Sie angerichtet! Sie haben mich vierzig Millionen Dollar erschießen lassen .«
     
    Wir standen auf dem Bürgersteig
und sahen zu, wie der Verkehr an uns vorbeibrauste. Gegenüber brüllte uns die
Schlagzeile einer Abendzeitung entgegen: Multimillionärin erschossen! Ein halbes Wunder passierte, als zwei Minuten später ein leeres Taxi
vorbeifuhr. Ich verstaute Daphne und mich und unser Gepäck auf dem Rücksitz und
wies den Fahrer an, zum Hilton zu fahren.
    »Ich begreife das nicht«, sagte
ich entnervt. »Sie wußten doch, daß Warings Haus mit meinen Fingerabdrücken
förmlich tapeziert war. Und sie müßten taub gewesen sein, wenn sie Sheppard
nicht hätten mindestens hundertmal schreien hören, daß nicht er schuld sei an
dem Mord an Sorcha, daß ich alles eingefädelt hätte .«
    »Stimmt ja auch, Danny«, sagte
Daphne lieb. »Ich habe es mit eigenen Augen gesehen .«
    »Ich weiß, daß es stimmt«,
sagte ich knapp, »und vielleicht säßen wir beide nicht hier im Taxi, wenn es
Sorcha nicht erwischt hätte. Von deinem hinreißenden Striptease mal abgesehen,
der alles mögliche möglich gemacht hätte .« Ich
schüttelte immer noch verwundert den Kopf. »Ich hätte geschworen, daß der ganze
Polizeikram bis in die nächste Woche gedauert hätte. Dabei war in acht Stunden
alles vorbei .«
    »Typisch englische
Tüchtigkeit«, sagte sie überheblich.
    »Was hast du eigentlich dem
Superintendenten zugeflüstert, kurz bevor man uns gehen ließ ?« fragte ich argwöhnisch.
    »Ich habe nur Papa erwähnt .«
    »Der Mann wird sich ganz schönen
Ärger eingehandelt haben !« Ich lachte in mich hinein.
    »Kaum. Höchstens, wenn er mir nicht zugehört hätte.« Ihre porzellanblauen Augen sahen unschuldig zu mir auf. »Habe
ich dir denn nie gesagt, daß Papa Kabinettminister ist ?«
    »Nie.« Ich räusperte mir die
plötzliche Trockenheit aus der Kehle. »Nie!«
    »Das ist eben Papa«, sagte sie
leichthin. »Völlig unbrauchbar bei Orgien im Treibhaus, aber gib ihm das
Innenministerium, und schon ist er zu verwenden .«
    »Polizeikram eingeschlossen,
schätze ich .«
    »In der Tat.« Sie lehnte den
Kopf an meine Schulter und seufzte wonnevoll. »Weißt du, was ich zu allererst
möchte, wenn wir auf deinem Zimmer sind, Danny ?«
    »Aber sicher«, brummte ich. »Nur
wirst du es nicht kriegen !«
    Sie sah verletzt und
vorwurfsvoll zu mir hoch. »Aber, Danny«, sagte sie mit unendlicher Würde und
herrlich englischen Vokallauten, »ich dachte doch nur an Käsekuchen .«

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