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Ich zähle bis drei

Ich zähle bis drei

Titel: Ich zähle bis drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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du
Danny auch schon kennst, Ross«, warf Daphne gepreßt dazwischen.
    »Ich nehme heute Gin und
Tonic«, antwortete ich schnell.
    »Zwei, bitte«, sagte eine kühle
Stimme hinter mir.
    Ich drehte mich um und sah
Sorcha auf uns zusteuern, angetan mit einem seidenen Hosenanzug in geradezu
albern jungfräulichem Weiß. Amanda Peacock und Ross Sheppard begrüßten sie mit
wildem Freudengeschrei, das mir schmerzhaft im Kopf dröhnte. Ich beschloß als
taktischen Rückzug, mir den Drink selbst zu machen.
    »Ich kann es an dem hämischen
Blick ihrer Augen ablesen«, sagte Daphne bissig. »Es war die Masche mit
>Ich-und-Smaragde-gehören-zusammen. Sehen Sie doch, wie sie auf meiner nackten,
nackten, wunderschönen Haut lebendig werden .< «
    »Woher, zum Teufel, weißt du
das ?« stammelte ich und verschüttete Tonic auf den
Teppich.
    »Du bist gut! Sorcha ist mit
dieser Masche quer über den Erdball gereist .« Und
erbarmungslos fügte sie hinzu: »Ich glaube, sie hat es von einer ausgedienten
Stripperin, die mal in San Franzisko im Geschäft war, ehe das Erdbeben die
Matrosenkneipe, in der sie arbeitete, in Schutt und Asche legte.«
    »Sie sind kein Gentleman,
Boyd«, donnerte Sheppard mir in die Ohren. »Die Dame braucht einen Drink .«
    »Dann machen Sie ihr einen«,
schnarrte ich zurück.
    »Na, na!« Seine kalten blauen
Augen blickten leicht amüsiert. »Aus wessen Bett sind Sie denn heute mit dem
falschen Fuß aufgestanden ?«
    »Nicht aus meinem !« zischte Daphne.
    »Niemand mit Verstand im Kopf
würde auch nur im Traum daran denken, freiwillig aus deinem ehrenwerten Bett zu
steigen, Daphne, wenn er erst mal das Glück gehabt hatte reinzukommen«, sagte
Sheppard zärtlich.
    »Du redest wie der Blinde von
der Farbe, Ross«, entgegnete Daphne eisig.
    »Ich bin da gar nicht so
sicher«, meinte Sorcha zu Ross. Sie sah mich direkt an, als sich ihre Lippen in
wissendem Lächeln öffneten. »Ich glaube fast, daß es Männer gibt, die ganz gern
aus dem alten Bett in ein neues springen. Das mag daran liegen, daß neue Betten
immer attraktiver sind. Was meinen Sie, Danny ?«
    »Erinnerst du dich noch an Rio,
Amanda ?« fragte Daphne so schnell, daß ich nicht mal
Zeit fand, den Mund auch nur aufzumachen. »Als einer aus unserem Set — ich weiß
nicht mehr, wer — Sorchas Kollier vertauschte, ohne daß sie es merkte ?«
    »So genau kann ich mich nicht
mehr erinnern«, antwortete Amanda vorsichtig.
    »Du mußt dich erinnern, es war
die Spitze, ein Riesenjux !« Daphne brach in perlendes
Lachen aus. »Kaum hatte Sorcha sich die imitierten Smaragde um ihren Körper,
den wunderschönen, gelegt, schon flammten sie auf wie ein Weihnachtsbaum !«
    »Was beweist ?« fragte Sorcha mit verträumter Stimme.
    »Daß die Imitation oft heller
scheint als das Original«, antwortete Daphne kalt.
    »Solltest du das persönlich
meinen, Liebling«, gurrte Sorcha, »kann ich nur sagen, daß es per saldo
unwichtig ist, was falsch und was echt ist. So oder so bist du nach gestern nacht die Verliererin .«
    »Ob mir jemand noch einen Drink
gibt ?« fragte Amanda mit verzweifeltem Gesicht.
    Daphne setzte behutsam ihr Glas
ab und verließ mit stramm vorwärts gerichtetem Blick den Raum. Die Stille
dauerte, bis ihre Schritte außer Hörweite waren.
    »Sie ist immer noch ein Kind,
geistig, meine ich«, schnurrte Sorcha. »Ross, Liebling, Amanda wartet auf ihren
Drink .«
    Die große Blondine begutachtete
mich ungeniert ein paar Sekunden mit einem wachsend sinnlichen Zug um den Mund.
»Aus Daphnes Bett in Sorchas Bett, und alles in einer Nacht. Dabei sehen Sie
immer noch recht gesund aus .« Ihre Stimme wurde ein
ganz klein bißchen atemlos. »Was sind Sie, Danny Boyd? Ein Supermann?«
    »Vergiß es, Amanda«, sagte
Sorcha beißend, »Danny bedeutet die Art von Befriedigung, die du dir einfach
noch nicht leisten kannst, und das weißt du .«
    Endlich rebellierten meine
geschundenen Nerven. »Genau welche Art Witwe sind Sie eigentlich, zum
Donnerwetter ?« knirschte ich zornig.
    Der glänzend schwarze Kopf hob
sich jäh, die grünen Augen sahen ehrlich überrascht drein. »Was meinen Sie
damit ?«
    »Ihr Mann ist gerade drei
Monate tot, aber Sie kommen daher wie die größte Sexbombe aller Zeiten! Schön,
ich bin auf diese Smaragde gestern nacht reingefallen — tolle Sache. Macht das aus Ihnen Kleopatra oder so ?«
    »Lassen Sie doch, Boyd«,
brummte Sheppard.
    »Sie halten sich raus !«
    »Ich schaffe das schon, Ross«,
sagte Sorcha.
    »Ich will mich

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