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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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und sich ein Zimmer in einem Motel genommen hatten, war Chevette irgendwie ganz aufgekratzt gewesen, weil sie das schon immer mal hatte tun wollen. Ihre Mutter schien nämlich stets viel Spaß gehabt zu haben, wenn sie in Motels gegangen war. Nun, es hatte sich rausgestellt, dass es eine Art Wohnwagen-Camp ohne Wohnwagen war, mit kleinen Betongebäuden, die in noch kleinere Zimmer unterteilt waren, und da waren Ausländer, die im ehemaligen Swimmingpool ein Barbecue machten. Sublett hatte sich richtig darüber aufgeregt, weil er die Kohlenwasserstoffe und all das nicht vertragen würde, aber Rydell hatte gesagt, es sei ja nur für eine Nacht. Dann war Rydell zu den Ausländern rübergegangen und hatte ein bisschen mit ihnen geredet, und dann war er zurückgekommen und hatte gesagt, sie seien Tibetaner. Ihr Barbecue war auch gar nicht so schlecht, aber Sublett nahm nur den Drugstorefraß zu sich, den er mitgebracht hatte – Wasser aus der Flasche und diese gelben Riegel, die wie Seife aussahen –, und ging raus, um in seinem Montxo zu schlafen.
    Und nun war sie also hier, marschierte in dieses Bauwerk namens Century City II hinein und versuchte, so auszusehen, als wäre sie dort, um etwas abzuliefern. Es war ein grünes, tittenförmiges Ding auf drei Beinen, die bis ganz
oben durchgingen. Man konnte sehen, wo sie verliefen, weil die Wände größtenteils aus einer Art Glas und durchsichtig waren. Es war so ziemlich das größte Gebäude in der Gegend; man konnte es schon aus weiter Ferne sehen. Rydell nannte es den Klecks.
    Es war auch sehr vornehm, wie im China Basin, mit den gleichen Leuten, wie man sie meistens im Finanzdistrikt oder in Einkaufszentren sah, oder wenn man als Kurier arbeitete.
    Nun, sie hatte ihre Abzeichen dran, und sie hatte im Motel gründlich geduscht, aber sie begann, sich in dem Gebäude trotzdem unbehaglich zu fühlen. All diese Bäume da drin, der Weg bis ganz nach oben in dem riesigen, hohlen Bein, und alles unter einem merkwürdigen gefilterten Licht, das durch die Seitenwände hereinfiel. Und hier stand sie nun auf einer Rolltreppe, die ungefähr eine Meile hinauffuhr, höher und höher, und um sie herum lauter Leute, die hierhergehören mussten. In den anderen beiden Beinen waren Fahrstühle, hatte Rydell gesagt; sie verliefen schräg nach oben, wie der Lift, der zu Skinner hinaufführte. Aber Subletts Freund hatte gemeint, dass sie meistens von IntenSecure-Leuten bewacht würden.
    Sie wusste, dass Sublett irgendwo hinter ihr war; jedenfalls hatten sie das so geplant, bevor Rydell sie am Eingang abgesetzt hatte. Sie hatte ihn gefragt, wohin er denn wolle, und er hatte nur gesagt, er müsse weg und sich eine Taschenlampe ausborgen. Sie fing an, ihn wirklich zu mögen. Das beunruhigte sie irgendwie. Sie fragte sich, wie er wohl wäre, wenn er nicht in einer solchen Lage war. Sie fragte sich, wie sie wohl wäre, wenn sie nicht in einer solchen Lage war.
    Er und Sublett hatten beide bei der Firma gearbeitet, die für den Wachdienst in diesem Gebäude zuständig war – IntenSecure –, und Sublett hatte einen Freund angerufen und ihn gefragt, wie gut die Sicherheitsmaßnahmen seien. Er hatte es so formuliert, dass es klang, als wollte er einen
neuen Job bei dem Unternehmen haben. Aber er und Rydell hatten alles so ausgetüftelt, dass sie hineingelangen konnte; Sublett sollte ihr folgen, um sie im Auge zu behalten.
    Was sie an Sublett nervös machte, war sein Benehmen; er verhielt sich, als ob er Selbstmord begehen würde oder so. Sobald er sich auf das Programm – Rydells Plan – eingelassen hatte, war es, als würde er sich von allem losgelöst fühlen. Er redete andauernd von seiner Apostasie und den Filmen, die er mochte, und von jemandem namens Cronenberg. Strahlte eine unheimliche Ruhe aus, wie ein Mensch, der genau wusste, dass er sterben würde; als hätte er seinen Frieden damit gemacht, nur dass er sich immer noch wegen seiner Allergien aufregte.
    Grünes Licht, in dem es stetig nach oben ging.
    Sie hatten ihr im Motel das Päckchen fertig gemacht. Es enthielt die Brille. Die Empfängerin war Karen Mendelsohn.
     
    Sie schloss die Augen, sagte sich, Bunny Malatesta würde auf ihrem Kopf Wiegetritt fahren, wenn sie das Päckchen nicht ablieferte, und drückte auf den Knopf.
    »Ja?« Es war einer dieser Computer.
    »Allied Messenger, für Karen Mendelsohn.«
    »Eine Sendung?«
    »Sie muss unterschreiben.«
    »Ich bin autorisiert, den Strichcode …«
    »Ihre Hand. Ich muss ihre

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