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Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties

Titel: Idoru-Trilogie - Gibson, W: Idoru-Trilogie - Virtual Light/Idoru/All Tomorrow´s Parties Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: William Gibson
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’ne Tarnadresse zulegen kann, stimmt’s?«
    »Aber Sie haben uns trotzdem gefunden.«
    »Ich hab gute Beziehungen zu einem Taxiunternehmen. Ich dachte, es wäre ’nen Versuch wert. Aber die Russen werden da auch dran denken, wenn sie’s nicht schon getan haben.«
    »Aber wie sind Sie reingekommen? Es war doch alles zu.«
    »Ich kenn mich mit solchen Läden aus, Schätzchen. Und zwar nur allzu gut.«
    Masahiko nahm die schwarzen Schalen ab, die seine Augen bedeckten, sah Maryalice, schaute auf die Schalen hinunter und blickte dann wieder zu Chia auf.
    »Maryalice«, sagte Chia.

    Gomi Boy präsentierte sich wie eine lebensgroße Anime seiner selbst, riesige Augen und ein noch größerer Haarwust. »Wer hat den Wodka getrunken?«, fragte er.
    »Maryalice«, sagte Chia.
    »Wer ist Maryalice?«
    »Sie ist in dem Zimmer im Hotel«, sagte Chia.
    »Das entsprach zwanzig Minuten am Port«, sagte Gomi Boy. »Wie kann jemand in eurem Zimmer im Hotel Di sein?«
    »Das ist kompliziert«, sagte Chia. Sie waren wieder in Masahikos Zimmer in der Ummauerten Stadt. Sie hatten sich einfach dorthin zurückgeklickt, ohne die rasende Reise durchs Labyrinth wie beim ersten Mal. Vorbei an einem Icon, das sie daran erinnerte, dass sie ihr Venedig offengelassen hatte, aber da war es schon zu spät. Vielleicht kam man schnell wieder rein, wenn man erst mal hier drin war. Aber Masahiko sagte, sie müssten rasch hin, es gebe Probleme. Maryalice hatte gesagt, sie habe nichts dagegen, aber Chia gefiel es überhaupt nicht, dass sie bei ihnen im Zimmer war, während sie porteten.
    »Deine Cashcard reicht noch für sechsundzwanzig Minuten Zimmerzeit«, sagte Gomi Boy. »Wenn deine Freundin nicht wieder an die Mini-Bar geht. Hast du ein Konto in Seattle?«
    »Nein«, sagte Chia, »nur meine Mutter …«
    »Das haben wir uns schon angesehen«, sagte Masahiko. »Der Kredit deiner Mutter würde Zimmermiete plus Port-Gebühren nicht decken. Dein Vater …«
    »Mein Vater ?«
    »… hat ein Spesenkonto bei seinem Arbeitgeber in Singapur, einer Handelsbank …«
    »Woher wisst ihr das?«
    Gomi Boy zuckte die Achseln. »Die Ummauerte Stadt. Wir finden Sachen raus. Hier gibt’s Leute, die so einiges wissen. «

    »Ihr könnt das Konto meines Vaters nicht anzapfen«, sagte Chia. »Das ist für seinen Job.«
    »Noch fünfundzwanzig Minuten«, sagte Masahiko.
    Chia zog ihre Brille herunter. Maryalice holte gerade eine weitere Miniflasche aus dem kleinen Kühlschrank. »Nicht aufmachen!«
    Maryalice gab ein kleines, schuldbewusstes Quietschen von sich und ließ die Flasche fallen. »Vielleicht bloß ein paar Reiscracker«, sagte sie.
    »Nichts«, sagte Chia. »Es ist zu teuer! Uns geht das Geld aus!«
    »Oh«, sagte Maryalice blinzelnd. »Okay. Ich hab aber auch keins. Eddie hat meine Karten gesperrt, so viel steht fest, und wenn ich bloß einmal eine einstecke, weiß er genau, wo ich bin.«
    Masahiko sprach mit Chia, ohne die Augenschalen abzunehmen. »Leitung zu Spesenkonto deines Vaters steht …«
    Maryalice lächelte. »Das hört man gern, nicht?«
    Chia zog ihre Fingersets ab. »Sie müssen es denen bringen«, sagte sie zu Maryalice, »das Nano-Ding. Ich geb’s Ihnen jetzt, Sie bringen es hin, geben es denen und sagen ihnen, dass alles ein Versehen war.« Sie rutschte auf Händen und Knien zu ihrer offenen Tasche auf dem Fußboden rüber. Wühlte nach dem Ding, fand es, hielt es Maryalice in den Resten der blaugelben Tüte aus dem SeaTac-Dutyfree hin. Mit dem dunkelgrauen Kunststoff und den Reihen kleiner Löcher sah es wie ein deformierter Designer-Pfefferstreuer aus. »Nehmen Sie’s. Erklären Sie’s denen. Sagen Sie ihnen, es war bloß ein Versehen.«
    Maryalice wich zurück. »Steck’s wieder in die Tasche, okay?« Sie schluckte. »Weißt du, das Problem ist nicht, ob es ein Versehen war oder nicht. Das Problem ist, dass sie uns jetzt trotzdem umbringen werden, weil wir Bescheid wissen. Und Eddie, der wird sie nicht dran hindern. Der hat gar keine andere Wahl. Und außerdem hat er irgendwie
auch gründlich die Nase voll von mir, das undankbare, schmierige, blöde kleine Arschloch …« Maryalice schüttelte traurig den Kopf. »Das ist so ziemlich das Aus für unsere Beziehung, wenn du mich fragst.«
    »Wir haben Zugriff auf Konto«, verkündete Masahiko. »Bitte komm jetzt zu uns. Du hast noch mehr Besuch.«

29 IHRE SCHLECHTE SEITE
    Arleighs Van roch nach langkettigen Monomeren und warmer Elektronik. Die Rücksitze waren ausgebaut worden, um

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