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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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gekannt, aber das weiß ich.«
    Damit verlässt er das Rednerpult und geht zurück auf seinen Platz, aufrecht und selbstsicher. Ich kann endlich wieder Luft holen, und dann sieht er mich an und raubt mir erneut den Atem.
    Seine Worte waren so wunderschön, dass ich einfach nur wieder weinen will. Ich hätte nicht gedacht, dass er so wortgewandt sein kann. Aber das war er. Und er hat genau das Richtige gesagt.
    Die Messdiener kommen, um alle hinauszulassen, Reihe für Reihe, und ich spreche noch mit Maria, Sophia, Mila und Pax und den Leuten, die hinter uns sitzen. Als ich mich wieder umdrehe, sind Gabriel, Brand und Jacey verschwunden.
    Ich seufze.
    »Das war wundervoll«, sagt Mila, und ihre grünen Augen begegnen meinem Blick. »Du musst gehen und ihn suchen.«
    »Ich weiß nicht«, antworte ich zögerlich. »Er hat mich immerhin verlassen, Mila. Das hier ändert nichts.«
    Sie sieht mich ungläubig an. »Madison. Er ist gegangen, um sich helfen zu lassen. Er ist zurückgekommen. Er ist hier. Jeder hier kann spüren, wie sehr er dich liebt, wenn er dich ansieht. Glaub mir, das ändert alles.«
    Ich schlucke schwer, denn all die Emotionen des heutigen Tages drohen mich zu überwältigen.
    »Wir müssen dich nach Hause bringen«, sage ich, weil ich jetzt nicht auf ihre Worte eingehen will. »Maria wird Tonys Asche an einem anderen Tag verstreuen. Und du bleibst auf keinen Fall zum Essen hier.«
    »Lass Maria nicht allein«, erwidert Mila entschlossen. »Du bleibst hier. Ich lasse mich von Pax nach Hause bringen, und dann kann er zurückkommen und dich abholen. Sie braucht dich.«
    Ich nicke. »Okay. Wenn es Pax nichts ausmacht.«
    »Tut es nicht«, versichert er mir hinter Mila. »Ruf mich an, wenn du so weit bist.«
    Damit fährt er meine Schwester im Rollstuhl davon, und ich reihe mich in die Menschenmenge ein, um nach unten zum Leichenschmaus zu gehen. Aber auf einmal packt mich eine Hand und zieht mich in eine Nische.
    Jacey.
    »Es tut mir leid, Madison«, erklärt sie mir unter Tränen. »Bitte glaub mir. Ich hasse es, dass du böse auf mich bist. Und dass du denkst, es sei meine Schuld. Ich weiß, dass es meine Schuld ist. Ich fühle mich auch schuldig, weil ich hier bin, aber ich konnte doch nicht wegbleiben. Ich musste mich von Tony verabschieden.«
    Wieder bildet sich ein Kloß in meiner Kehle, und ich muss sie einfach umarmen. Ihre Augen blicken traurig.
    »Ich weiß«, flüstere ich in ihr Haar. »Ich weiß, dass es nicht deine Schuld ist. Du hast eine dumme Entscheidung getroffen, aber das hier war Jareds Schuld. Ich war einfach aufgebracht neulich. Es tut mir leid.«
    »Du hast gesimst, dass ich bleiben soll, wo ich bin, aber Jared wurde sauer und ist in seinen Wagen gestiegen, und ich wusste nicht, was ich tun soll, außer mitfahren – ich wollte ihn davon abhalten, etwas Dummes zu tun. Aber als er dann Tony um diese Kurve kommen sah, hat er seinen Wagen plötzlich zur Seite gerissen. Ich weiß nicht, ob er ihn zum Anhalten zwingen wollte oder was. Aber Tony hat die Kontrolle über seinen Wagen verloren. Ich konnte ihn nicht aufhalten, Maddy. Ich konnte ihn nicht aufhalten.«
    Sie verstummt, und ich sage leise: »Natürlich konntest du das nicht, Jacey. Den kann niemand bändigen.«
    Sie weint, und ich halte sie fest, und so stehen wir beieinander, bis ich ein tiefes Räuspern höre. Ich schaue über Jaceys Schulter und sehe Gabriel an der Wand lehnen. Er betrachtet uns, und sein Blick geht mir augenblicklich mitten durchs Herz.
    Ich lasse Jacey los, und auf einmal gibt es nur noch Gabe und mich.
    Der Raum dreht sich, und wir sind allein auf der Welt. Wie durch einen Nebel kann ich hören, wie Jacey sagt, dass sie geht, damit wir reden können, aber ich kann nicht einmal darauf antworten. Alles, was ich tun kann, ist, Gabriel anzusehen.
    Er kommt einen Schritt auf mich zu, dann noch einen, und dann ist er so nahe, dass ich seinen Duft riechen kann, den Duft, der zu ihm gehört.
    »Du hast mich verlassen«, flüstere ich und starre ihm direkt in die Augen. »Ich habe dich dafür gehasst.«
    Schmerz steht in seinem Gesicht, und er nickt. »Ich weiß. Ich habe mich auch dafür gehasst. Es tut mir leid, Madison. Es tut mir so leid. Ich sah keinen anderen Weg. Aber ich hatte unrecht.«
    Ich nicke, und es fühlt sich unnatürlich an. Weil ich nicht weiß, was ich tun soll. Weil er unrecht
hatte
. Weil die Welt sich wie wild dreht und ich mich nur noch in seine Arme stürzen will, aber ich kann nicht. Ich

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