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If you leave – Niemals getrennt

If you leave – Niemals getrennt

Titel: If you leave – Niemals getrennt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Courtney Cole
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Gefühl vergessen, inmitten der vielen Menschen zu stehen und sich unglaublich allein zu fühlen.«
    Sie sind weg, Maddy
, hatte Mila geschluchzt.
Sie sind einfach nicht mehr da
.
    »Und eine Sekunde lang, nur eine Sekunde fühlte ich nichts als Erleichterung. Ich würde mich nie wieder mit ihrem verrückten Drama herumschlagen müssen. Aber ich habe dieses schreckliche Gefühl beiseitegeschoben und getan, was getan werden musste. Innerhalb von ein paar Stunden war ich im Flugzeug und bin nie wieder nach New York zurückgekommen. Meine Mitbewohnerin hat meine Sachen in Kisten verpackt und mir nachgeschickt, und ich habe nie zurückgeblickt.«
    Bis jetzt
.
    »Das tut mir leid«, flüstert Gabriel, der mit einer Hand über meinen Rücken streicht und mich mit der anderen an sich zieht. »Aber in deiner Situation war es normal, alles Mögliche zu empfinden, nicht nur Kummer.«
    Ich nicke. »Mein Verstand weiß das auch. Aber mein Herz denkt, dass mit mir etwas nicht stimmt.«
    Ich rutsche vom Bett und fange an, die Schmuckschublade meiner Mutter durchzustöbern. Eine große Schublade oben in ihrer Kommode, die alles beherbergt, was für sie von emotionalem Wert war. Alte Fotos, alle möglichen Schmuckstücke, kleine Liebesnachrichten von meinem Vater.
    Ich hebe eine auf. Obwohl alt und verblasst, ist der Text immer noch gut zu lesen.
     
    Meine Liebste,
    ich hasse es, von dir getrennt zu sein. Jede Minute kommt mir wie eine Stunde, jede Stunde wie ein ganzer Tag vor. Nur noch drei Tage, dann sind wir verheiratet, und dann fängt unser Leben erst richtig an.
    Ich hoffe, die Blumen gefallen dir.
    Mit all meiner Liebe,
    Kent
     
    Meine Augen füllen sich mit Tränen bei dem Gedanken, dass sie einmal so glücklich waren, ohne Probleme oder Drama, ohne Misshandlungen und Streit. Ich kann mich kaum an eine Zeit erinnern, in der das Temperament meines Vaters nicht wie ein Damoklesschwert über unseren Köpfen hing.
    »Meine Mutter hat sich immer total zurückgenommen, um Dads Jähzorn nicht zu wecken. Sie hat versucht, dafür zu sorgen, dass er nicht wütend wurde, weil sie nicht mit den Auswirkungen konfrontiert werden wollte. Wir lernten, uns ebenso zu verhalten.«
    Ich reiche Gabe den kleinen Brief und nehme einen anderen.
     
    Nan,
    es tut mir leid wegen letzter Nacht. Es tut mir leid, dass ich die Beherrschung verloren habe. Es ist nur so, dass mich der Gedanke, dass du mich verlassen könntest, verrückt macht.
    Wenn du gehst, bin ich nichts mehr.
    Bitte verzeih mir.
    All meine Liebe,
    für immer,
    Kent
     
    Eine Träne läuft mir heiß über die Wange, und ich wische sie wütend weg, bevor ich die ganze Schublade quer durchs Zimmer schleudere, so fest ich nur kann. Sie kracht gegen die Wand, und alles darin explodiert förmlich auf dem Boden.
    »Fuck you, Dad«, schreie ich ihn an, als stünde er direkt neben mir. »Fuck you, fuck you,
fuck you!
«
    Gabe hebt den Brief auf und sieht ihn sich an, dann fällt sein Blick auf mich. »Deine Mutter hätte ihn beinahe verlassen?«
    Ich nicke, und inzwischen ist es mir egal, dass die Tränen ungehindert fließen.
    »Hundertmal. Aber sie hat es nie durchgezogen. Sie hat uns immer gesagt, wir sollen einen Koffer packen und ins Auto steigen, also haben wir das gemacht. Aber da warteten wir dann immer stundenlang, während sie sich anbrüllten und bekämpften und dann wieder versöhnten. Und jedes Mal vergaß sie, dass wir draußen im Auto warteten. Dass wir darauf warteten, dass sie stark ist und unser Leben ändert. Aber das hat sie nie getan. Und ich habe sie dafür gehasst.«
    Inzwischen schreie ich förmlich. Und während Gabe erstaunt zusieht, reiße ich die Schranktür auf und fange an, Kleidungsstücke von den Bügeln und aus den Schubladen zu zerren und jedes einzelne auf einen riesigen Haufen auf den Boden zu schleudern. Ich werfe ihre Schuhe dazu, seine Arbeitshemden, seine Baseballmützen, ihre Unterwäsche.
    Alles fliegt raus.
    Alles.
    Nach einer Weile schaue ich den Haufen an. Er ist riesig.
    »Die hast du vergessen«, sagt Gabe leise und hält mir einen Stapel alter Grußkarten hin, die mit einem Gummiband zusammengehalten werden. Ich deute auf den Haufen.
    »Wirf sie dazu.«
    Er wirft sie oben darauf, und wir sehen beide zu, wie sie zum Boden herabrutschen.
    Gabe sieht mich an. »Ich hätte nicht gedacht, dass du das alles auf einen Schlag hinauswirfst. Du hast echt Mumm, Maddy.«
    »Aber was, zur Hölle, fange ich jetzt mit dem ganzen Zeug an?«, flüstere ich. Die

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