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Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition)

Titel: Ifenfeuer: Allgäu-Krimi (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Nowotny
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Werkzeuge waren eindeutig gleichzusetzen. Ebenso sicher handelte es sich um die Überreste einer Frau und eines Mannes. Der Mann hatte ein großes Loch im Schädel, die Frau ein verletztes Brustbein mit Spuren von Radiolorit. Der Forensiker hatte daraus gefolgert, dass sie mit einem Feuersteindolch erstochen, er aber mit einem schweren Stein erschlagen wurde. Die aufgefundene Figur, genannt »Küri«, und das Amulett sind zur selben Zeit hergestellt worden. Ihre Zeichen waren jedoch nicht vollständig zu entziffern. Aus den Knochenresten konnte in mühevoller Kleinarbeit DNA bestimmt werden. Die Analyse könnte es theoretisch ermöglichen, verwandtschaftliche Beziehungen zwischen den Getöteten aus der Steinzeit und den heute lebenden Personen nachzuweisen. Das wäre eine Sensation. Immerhin war es der Wissenschaft schon gelungen, einen Verwandtschaftsgrad über dreitausendfünfhundert Jahre herzustellen, warum also nicht auch das?
    Eva hatte ein Fragezeichen dahintergesetzt und »dringend DNA aller Verdächtigen zum Vergleich bestimmen« dazugeschrieben.
    Die Untersuchung der am Hölloch gefundenen Unterlagen hatte ergeben, dass sie sich mit einem möglichen Ergänzungsbau der Ifenbahn beschäftigen. Dieser war für die Öffentlichkeit noch nicht spruchreif. Insofern unvollständig und geheim. Die Untersuchung der Implantat-Zeichnung des Zahnarztes hatte nichts von besonderem Interesse gebracht. Es schien sich lediglich um eine Skizze zu handeln, wie man sie anfertigt, um jemandem etwas zu erklären. Zeugenaussagen bestätigten zwar die Drohungen von Kandelholz gegen Brugger, doch diese wären nach allgemeiner Meinung nicht ernst zu nehmen gewesen. Die beiden Verhältnisse zwischen Brugger und Stark sowie zwischen Brugger und Radja Palić führten zur Belastung von Sonja Stark und Radja Palić. Schwerpunkt lag auf Stark, denn mit ihr hatte Brugger ja wegen Radja Schluss gemacht. Die DNA von Frau Stark sollte zum Abgleich bestimmt werden und wegen des Testaments von Marion Zick auch die von Dr. Zick.
    Eva Lang las sich das Ganze noch einmal durch. Klang ja alles ganz schön, aber irgendetwas hatten sie entweder übersehen oder es fehlte in ihren Recherchen, weil sie keine Kenntnis davon hatten. Aber was?
    Als Alex ins Büro gestürmt kam, wusste Eva sofort, dass er eine entscheidende Nachricht hatte, denn sonst wäre er niemals zu solch hastigen Schritten bereit gewesen. Er schnaufte und hängte seine Jacke an die Garderobe neben der Tür.
    »Du ahnst nicht, was ich herausgefunden habe«, sagte er dann und atmete tief durch. »Dr. Zick hat kein hundertprozentiges Alibi.«
    »Was? Wie hast du denn das rausgekriegt?«, fragte Eva überrascht.
    »Ich habe mit dem Leiter des Zahnärztekongresses, einem Dr. Schwend, gesprochen. Der holte sich die Unterlagen und schaute nach. Aus ihnen ging einwandfrei hervor, dass sich Dr. Zick angemeldet hatte. Wegen der großen Anzahl an Teilnehmern konnte Dr. Schwend aber nicht sagen, ob sein Kollege anwesend war oder nicht, auf jeden Fall stand seine Unterschrift als ›anwesend‹ auf der Liste. Es kann also davon ausgegangen werden, dass Dr. Zick, mindestens zu Beginn des Kongresses, dort war. Ein Schriftvergleich hat ergeben, dass die Unterschrift echt ist. Aber …« Riedle machte eine bedeutungsvolle Pause, »ein paar Kollegen, die er mir als mit Dr. Zick näher bekannt genannt hat, haben mir bestätigt, dass unser Zahnarzt in der ersten Pause am Vormittag das Kongresszentrum verlassen hat und erst am späteren Nachmittag wieder zurückgekehrt ist. Was bedeutet, dass er für diese schätzungsweise sechs Stunden kein Alibi hat. Das würde ausreichen, um mit einem entsprechenden Fahrzeug zum Hölloch zu fahren, dort seine Frau umzubringen und in der Nachmittagspause wieder zurück in Kempten zu sein.«
    Eva Lang sah Alex an. Bewunderung lag in ihrem Blick. »Donnerwetter! Hast du prima gemacht! Jetzt können wir den Zick fragen, wo er in der Zwischenzeit gewesen ist. Das verstärkt den Verdacht gegen ihn noch mehr, weil er uns ja mit seiner Aussage angelogen hat, er sei die ganze Zeit beim Kongress gewesen. Da bin ich auf seine Antwort gespannt!«
    Riedle nickte. »Jetzt warten wir auf unseren Chef und besprechen dann die weiteren Schritte. Der Verdacht reicht meiner Ansicht nach aus, den Zahnarzt vorzuladen und zu verhören. Ach, übrigens, unseren beiden Oberermittlern Wanner und Berger ist doch tatsächlich der Radomir Palić durch die Lappen gegangen, und zwar in türkischer

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