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Ihr Kriegt Mich Nicht!

Ihr Kriegt Mich Nicht!

Titel: Ihr Kriegt Mich Nicht! Kostenlos Bücher Online Lesen
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das konnte ich nicht. Irgendwie habe ich nämlich nie entdeckt, dass es mich gibt. Aber selbstverständlich hast du eine erste Erinnerung, sagte sie, alle haben eine erste Erinnerung. Aber mir fiel nichts ein. Sie gab nicht auf, also erzählte ich eine Geschichte, wie unsere Familie auf Neuguinea Urlaub machte und das Schiff unterging und wir uns auf eine Kannibaleninsel retteten. Sie wurde sauer, versuchte es aber nicht zu zeigen. Sie sagte, das ist gelogen, und ich sagte, wenn die Kannibaleninsel meine erste Erinnerung ist, dann ist das so. Das kann nicht sein, sagte sie, das kann einfach nicht passiert sein. Nein, das ist nicht passiert, sagte ich, aber es ist meine erste Erinnerung. Sie kann schließlich nicht bestimmen, was meine erste Erinnerung ist.
    Ihre eigene erste Erinnerung war, dass sie mit ihrer Oma auf einer Wiese ging und Blumen pflückte. Barfuß. Glockenblumen und Margeriten. Ich glaube ihr kein Wort. Wenn sie dort auf der Wiese wenigstens in eine Glasscherbe getreten wäre. Mein Papa, sagte ich, der hat einen Kannibalen erschossen, mit einem Gewehr, das bei uns im Wandschrank steht. Direkt in die Stirn, und am Hinterkopf gab es ein Riesenloch, durch das ist das Gehirn rausgeflogen. Und damit war unser Gespräch für diese Woche zu Ende.
     
    Zombiebuch 6.5.
    Sechs Möglichkeiten, einen Zombie zu entdecken:
    1. Trägheit. Zombies bewegen sich unsicher und langsam. Wenn man versucht, mit ihnen Kontakt aufzunehmen, reagieren sie kaum oder gar nicht.
    2. Schwierigkeiten beim Sprechen. Zombies können entweder gar nicht sprechen, oder sie drücken sich mit sehr kurzen Sätzen aus. Aber meistens bloß mit Geräuschen.
    3. Zugekniffene Augen. Zombies sind in der Regel nur nachts wach. Ihre Augen können kein Sonnenlicht vertragen.
    4. Weiße Punkte auf der Haut. Das Zombiegift kann so stark sein, dass es blasse Flecken erzeugt.
    5. Unempfindlichkeit für Schmerz. Zombies können Schmerzen spüren, aber sie reagieren sehr langsam und wirken daher so, als wären sie schmerzunempfindlich.
    6. Schlechter Geruch. Zombies denken nicht daran, sich zu waschen. Sie sind sehr schmutzig und zerlumpt und haben oft kaputte Zähne.
Zombiebuch 7.5.
    Der Sand in den Tanks hat die Bauarbeiten auch nicht gestoppt. Warum müssen sie ausgerechnet dort ihr Autohaus bauen, wo wir unser Lager hatten? Wer hat das bestimmt? Tengil?
Zombiebuch 8.5.
    Papa saß auf dem Sofa. Er war nicht schlimm betrunken, wahrscheinlich hatte er bloß eine Flasche Wein intus. Er war gut aufgelegt und sagte, diesen Sommer gehen wir angeln. Er fragte, ob ich mich an den Fluss erinnere und an die Barsche, die wir dort gefangen haben. Vielleicht, sagte ich, das war nämlichlange her. Aber diesen Sommer werden wir angeln, du und ich, sagte er. Würmer suchen und angeln. Die Flaschen standen eine hinter der andern hinterm Sofa aufgereiht. Später, nachdem er noch eine Flasche getrunken hatte, fing er an, mit seiner Zeit zur See anzugeben. Wenn ich das bloß höre, wird mir schlecht. Nach der dritten Flasche kriegt er dann immer den Tausendmeterblick, die Augen sind dann ganz verschwommen in die Ferne gerichtet. Er bewegt nicht mehr die Augen, sondern den ganzen Kopf, als wäre der komplette Augenmechanismus im Eimer. Als Nächstes kommen die Tränen und das Gejammer, dass er sterben wird, und irgendwo am Ende von Flasche Nummer vier schläft er ein. So läuft das, wenn er Wein trinkt. Im Vergleich mit Schnaps geht es mit Wein langsam. Mit Schnaps ist es gefährlich, da muss man auf alles vorbereitet sein. Eine Tränenperiode gibt es da zum Beispiel nicht. Er wird gleich wütend und handgreiflich. Er schreit, man sei ein widerlicher kleiner Mistkerl. Er brüllt, und ich kriege immer Angst, dass er zum Wandschrank geht. Er schläft nicht ein vom Schnaps, sondern er stürzt ab. Das Gehirn schaltet ab, löscht sämtliche Systeme, und er wird verwirrt. Seine Augen werden schwarz, dann kommt der Sturz. Manchmal weich. Manchmal hart. Den Schnaps, der übrig geblieben ist, leere ich aus. Er hasst mich. Ich muss ihn dazu bringen, nicht mehr zu trinken.
Zombiebuch 11.5.
    Wenn man viel weint, kriegt man Durst. Ich trinke viel Wasser.
Zombiebuch 12.5.
    Heute hat jemand an der Tür geklingelt. Draußen standen die Papageienfrau und der Goldzahn. Ich habe sie durch das Guckaugegesehen. Aber ich habe nicht aufgemacht. Kurz habe ich gedacht, jetzt hole ich das Gewehr. Da hätten sie Augen gemacht!
Zombiebuch 13.5.
    Ich wüsste gern, ob es irgendwelche Tabletten gibt,

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