Ihr letzter Tanz
ihr auch noch ein paar Stunden spendieren. Die Kleine ist gut – besser als Sie es sind.“
„Wer ist das nicht?“ gab Quinn süffisant zurück.
„Daran hatte ich auch schon gedacht“, sagte Shannon und sah zu Gordon. „Aber bei den Kosten hatte ich Angst, die anderen Schüler könnten sich darüber beschweren.“
„Ich werde es als einen Dienst an der Gemeinschaft erklären“, entgegnete er. „Nicht übel, O’Casey, wirklich nicht übel. Shannon, Richard Long hat sich für noch eine Stunde eingeschrieben und kommt mir schon ein wenig ungehalten vor. Netter Kerl, aber er ist gern der Star.“
Gordon ging fort, Shannon wandte sich Richard zu, und gerade als Quinn die Tanzfläche verließ, schlug ihm jemand mir der flachen Hand auf die Schulter. Doug stand neben ihm und grinste ihn an. „Das war toll. Du verdammter Lügner, du bist richtig gut.“
„Dank Mom kann ich wenigstens einen Walzer tanzen. Komm, lass uns rausgehen, ich muss mit dir reden.“
„Hey, Leute“, rief Ella ihnen nach, als sie das Studio verlassen wollten. „Seid ihr zur Party wieder da?“
„Die würden wir doch nicht verpassen wollen“, gab Doug zurück.
Quinn ging mit seinem Bruder in das Café auf der anderen Straßenseite und setzte sich an den Tisch, von dem aus man den Club gut beobachten konnte. Nachdem sie bestellt hatten, erzählte Quinn Doug, was er von Shannon wusste, wie er den Kellner Manuel Taylor gefunden und Gordon mit ihm konfrontiert hatte.
„Und Gordon will das nur gemacht haben, damit Shannon wieder an Wettkämpfen teilnimmt?“ fragte Doug ein wenig ungläubig.
Quinn nickte. „Und es klang wirklich überzeugend. Er hatte übrigens längst Erkundigungen über mich eingeholt. Das macht er mit all seinen Schülern.“
„Ich frage mich, warum er das macht.“
„Vermutlich aus Neugier. Aber er erzählt dem einen Schüler nichts über den anderen.“
„Und woher weißt du dann, dass er auch seine anderen Schüler durchleuchtet, nicht nur dich?“
„Er macht keinen Hehl daraus. Ich war einmal in seinem Büro und sah, wie er sich über Richard Longs Praxis informierte. Er bemerkte, dass ich es gesehen hatte, und erklärte lapidar, im Internet könne man so gut wie alles nachsehen.“
Quinn lehnte sich zurück. Zwar hatte er das Rauchen vor langer Zeit aufgegeben, aber im Moment hätte er sich zu gern eine Zigarette angezündet. Er bemerkte die Kellnerin und bestellte sich noch einen Espresso.
„Marnie glaubt, dass nachts regelmäßig ein grauer oder beigefarbener Wagen auffallend langsam an Shannons Haus vorbeifährt“, fuhr er fort.
„Wer fährt denn einen Wagen in einer dieser Farben? Hast du dich schon umgesehen?“
Quinn verzog den Mund. „So ziemlich jeder hier.“
„Ich werde heute Nacht die Kennzeichen notieren und die Halter feststellen lassen“, erklärte Doug.
„Gute Idee. Wie geht es Jane?“
„Noch immer erschüttert. Sie ist so wie Shannon fest davon überzeugt, dass jemand Lara umbrachte. Hast du noch irgendwas über die Tote vom Strand erfahren?“
„Nein, aber ich rufe Jake nachher an.“
„Ich dachte, er nimmt eine Weile frei“, sagte Doug verwundert.
„Das stimmt. Aber ich wette mit dir, dass er trotzdem mehrmals am Tag am Telefon hängt. Und wenn er nichts weiß, wird er mir sicher jemanden nennen, der mir helfen kann.“
„Etwa jemanden wie Dixon?“ erwiderte Doug fast herablassend.
Quinn hob die Hände. „Wenn du auf einen Kerl wie Dixon stößt, dann musst du einen Weg finden, um ihn zu umgehen.“ Er beugte sich vor. „Hast du Gordon an dem Tag in Laras Nähe gesehen? Spendierte er ihr einen Drink? Oder irgendetwas anderes?“
„Nein. Wenn ich eine Person nicht in Laras Nähe gesehen habe, dann ihn. Wieso?“
„Ich weiß nicht. Irgendetwas stört mich immer noch. Es hat mit dem zu tun, was Manuel Taylor sagte, aber ich komme noch nicht darauf. Ich hoffe, es fällt mir noch ein.“
„Bist du fertig?“ fragte Doug. „Ich habe in einer Viertelstunde meinen Unterricht, und ich muss noch meine Latino-Schuhe anziehen.“
„Du hast dir spezielle Schuhe gekauft?“
„Natürlich. Du solltest dir besser auch ein Paar kaufen, Bruder.“
„Aber sicher.“
„Dann wird deine Dreckschleuder noch besser.“ Doug lachte, während Quinn den Kopf schüttelte. „Hör auf, wir sind hier, um einen Mord aufzuklären.“
Als die Party lief, war Shannon erschöpft, obwohl sie dank Quinn in der letzten Nacht wirklich gut geschlafen hatte.
Aber es war auch
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