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Ihr letzter Tanz

Ihr letzter Tanz

Titel: Ihr letzter Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heather Graham
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vorbereiten wollten, waren gekommen, dazu noch eine Reihe neuer Schüler. Selbst als die letzte Stunde vorüber war, blieben die Leute noch und unterhielten sich angeregt.
    Shannon dachte nicht über die merkwürdigen Geräusche nach, und sie hatte auch nicht das Bedürfnis, so bald das Studio zu verlassen. Allerdings hätte sie sich in diesem Moment gewünscht, keine Mitbewohnerin in ihrem Haus zu haben, weil Marnie wie aufgedreht war. Den ganzen Tag über war sie nicht müde geworden, obwohl ein Lehrer nach dem anderen hart mit ihr gearbeitet hatte. Christie hatte sie beobachtet und ihr ein paar Tipps gegeben und war dann zu Shannon gekommen, um ihr zu sagen, dass Marnie ein immenses Potenzial besaß.
    „Sie erinnert mich ein wenig an Lara“, hatte Christie gesagt.
    „An Laras Talent“, war Shannons Erwiderung gewesen.
    „Ja“, hatte Christie zugestimmt. „An ihren Charakter ganz bestimmt nicht. Lara war immer so … ach, was soll’s, man soll über Tote nicht schlecht reden. … Oh, zum Teufel damit. Lara hatte vom ersten Tag an so etwas Zerstörerisches an sich. Bei Marnie ist das ein unerschöpflicher Enthusiasmus. Ich glaube, sie erinnert mich sogar mehr an dich, wie du früher warst.“
    In diesem Moment war Ben dazugekommen. „Shannon wird mit mir tanzen.“
    „Tatsächlich?“ hatte Christie begeistert ausgerufen. „Wenn du wieder an Wettkämpfen teilnimmst, dann würde ich gern wieder mit euch beiden arbeiten.“
    „Vielleicht“, hatte Shannon gemurmelt. Es stimmte, dass sie Ben versprochen hatte, mit ihm zu tanzen. An diesem Abend überkam sie zum ersten Mal ein Hauch von Begeisterung bei dem Gedanken, wieder zu tanzen.
Ja. Vielleicht … ja.
    Mit einer gewissen Verärgerung hatte sie allerdings einräumen müssen, dass es Quinn O’Casey zuzuschreiben wäre, sollte sie tatsächlich wieder an Wettkämpfen teilnehmen.
    Dieser Gedanke ermüdete sie nur noch mehr.
    Marnie sprühte unterdessen so vor Energie, dass Shannon sich zwingen musste, sie nicht anzufahren, sie solle doch wenigstens für ein paar Minuten den Mund halten.
    Als sie vor ihrem Haus vorfuhren und sahen, dass Quinns Wagen noch immer dort geparkt war, spürte Shannon, wie ihr ein merkwürdiges Gefühl durch den Leib ging, mit dem sie sich lieber nicht befassen wollte. War es möglich, dass er wirklich etwas für sie empfand? Und sie für ihn?
    „Quinn ist ja noch da“, stellte Marnie fest.
    „Das ist auch gut so“, gab sie zurück. „Als wir heute Nachmittag abgefahren sind, habe ich nämlich meinen Hausschlüssel in der Küche liegen lassen.“
    „Oh. Und das, wo jetzt die Alarmanlage eingebaut ist.“ Marnie grinste. „Ein Märchenschloss mit Alarmanlage.“
    Als Shannon an ihrer eigenen Haustür anklopfte, waren mehrere Anläufe nötig, ehe Quinn endlich aufmachte. Sein Haar war zerzaust, und er sah sie mit kleinen Augen an. Offenbar war er auf der Couch eingeschlafen. Die Art, wie seine Haare in alle Richtungen standen, ließ ihr angenehme Schauer über den Rücken laufen.
    „Ihr seid spät dran“, murmelte er noch ein wenig schlaftrunken. Aber schon im nächsten Moment wirkte er hellwach. „Komm, ich erkläre dir direkt die Alarmanlage.“ Er zeigte ihr die Tastatur, sagte ihr, was sie eingeben musste, wenn sie zu Hause war, wenn sie das Haus verließ und wenn sie sie zwischendurch abschalten wollte.
    Er stand dicht neben ihr, sein Arm berührte fast ihre Schulter, und am liebsten hätte sie sich einfach dagegen gelehnt. Aber sie tat es nicht. Egal, was Marnie darüber gesagt hatte, wie Quinn sie ansah – so leicht würde sie ihm nicht wieder vertrauen.
    „Alles verstanden?“ fragte er.
    „Ich glaube schon.“
    „Gut. Falls Schwierigkeiten auftreten, die Anleitung liegt in der Küche auf dem Tresen.“
    „Quinn!“ rief Marnie und warf sich ihm an den Hals, als wollte sie ihn nicht wieder loslassen. „Es war großartig, einfach phantastisch. Sogar mein Coach … wie heißt sie noch mal, Shannon?“
    „Christie“, antwortete Shannon geduldig.
    „Sogar Christie findet, ich habe Potenzial.“
    „Das ist doch toll“, erwiderte Quinn und blickte zu Shannon.
    „Kann ich noch einen Tee haben?“ fragte Marnie.
    Shannon hätte sich am liebsten sofort in ihr Bett verkrochen, doch Quinn und Marnie sahen sie erwartungsvoll an.
    „Klar“, sagte sie resignierend.
    „Quinn, du bleibst doch auch noch, oder?“ fragte Marnie.
    „Ich muss jetzt wirklich gehen.“
    „Wenigstens für eine Tasse Tee“, bekniete sie

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