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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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Jonas’ Brust gedrückt hatte, und machte damit neben ihm ein zorniges Schabegeräusch auf dem nassen Beton.
    »Er sollte nicht hier sein.«
    Jonas zog die Beine weg, doch der Besen knallte trotzdem gegen sein Knie. Und noch einmal. Es kam selten vor, dass Bob Coffin ihm nahe genug kam, um ihn zu berühren.
    »Er wird nichts sagen, wenn Sie sich deswegen Sorgen machen. Er weiß doch noch nicht einmal, wo er ist.«
    Schschrrkk! SCHSCHRRKK!
    Jonas hoffte, dass das Schweigen bedeutete, dass der Huntsman seine Worte diesmal hörte, aufnahm, verarbeitete. Vielleicht rührte sich ja doch endlich sein Gewissen.
    »Charlie gehört nach Hause zu seinem Dad.«
    Der Besen schwang in einem knappen Bogen herum und krachte in Jonas’ Gesicht. Er kippte unter der Wucht des Schlages so schnell zur Seite, dass sein Kopf rasselnd vom Gitter abprallte. Bob Coffin ragte drohend über ihm auf.
    »Er liebt ihn nich’!«, fauchte er. Dann verließ er klirrend den Zwinger und eilte den Weg hinauf.
    Jonas setzte sich auf und berührte vorsichtig seinen Unterkiefer. Die eine Seite seines Gesichts war taub, und Blut tropfte ihm langsam über die Unterlippe.
    Charlie machte ein ängstliches Gesicht, deswegen sagte Jonas »Keine Angst, Charlie« und nahm abermals seine Hand.
    Die anderen Kinder waren bei diesem Ausbruch schlagartig verstummt.
    Alle außer Steven.
    Er rüttelte an dem Maschendraht, die Augen vor Erregung weit aufgerissen.
    »Er hat Sie gehört!«, zischte er Jonas zu. »Er hat Sie gehör t !«
    51
    Davey hörte auf, sich mit Shane zu treffen, und verbrachte jetzt den Großteil des Tages mit seiner PS2-Konsole in der schlaffen Hand, während Zuhälter ohne seine Hilfe mit ihren Autos völlig sinnlos in Nutten hineinkrachten. Onkel Jude versuchte ihn dazu zu bringen, im Garten mitzuhelfen, doch er war auch so schon erschöpft. Er schlief viel, allerdings nicht nachts, wenn er eigentlich schlafen sollte; dann lag er wach und starrte in die Dunkelheit und dachte daran, wie seine Mutter ihn ansehen würde, wenn Steven nach Hause kam. Wenn sie erfuhr, was für ein Feigling er in Wirklichkeit war. Was für ein Lügner.
    Em rief ihn zum Abendessen nach unten. Sie kam jetzt immer erst nach der Schule und kochte jeden Tag für sie. Heute gab es Spaghetti mit Käse und Tomatensoße, sein Lieblingsessen, doch seine Mum und seine Nan aßen nichts davon, und deswegen schmeckte alles voll eklig.
    »Ich mag das nicht«, sagte er zu Em.
    »Oh«, erwiderte sie. »Ich dachte, du isst das gern.«
    Klappernd ließ er seine Gabel fallen. »Wieso kommst du immer her?«
    Alle sahen Davey an.
    »Na ja, wieso?«, verlangte er zu wissen. »Kommt sie jetzt immer wieder, für immer?«
    Ein kurzes Schweigen herrschte, ehe Nan ihre Hand auf die von Em legte. »Sie ist hier, weil sie Steven lieb hat. Genau wie wir alle.«
    »Ich nicht!«, schrie Davey.
    »Natürlich hast du ihn lieb«, widersprach Lettie. »Sei doch nicht albern.«
    Mit einem Ruck und lautem Stuhlscharren stand Davey auf. »Hab ich nicht! Ich hasse ihn! Ich hoffe, er kommt nie wieder nach Hause!«
    Em biss sich auf die Lippe, und Nan schaute auf ihren Teller hinunter.
    Davey wartete darauf, dass seine Mutter sich erhob und ihm ordentlich eine klebte. Sollte sie doch! Sie würde ihm eine kleben, und er würde heulen, und dann hätte sie ein schlechtes Gewissen und nicht er.
    Stattdessen griff Lettie nach seiner Hand. Er versuchte, sie ihr wegzuziehen, doch sie hielt sie fest.
    »Lass mich los!«
    Sie ließ ihn nicht los. Sie zog ihn sanft zu sich heran. Mit jedem widerstrebenden Schritt fühlte er, wie sein Panzer aus sprödem Zorn Sprünge bekam und zerbröckelte.
    »Lass lo s !«
    Wieder ließ Lettie ihn nicht los. Stattdessen drehte sie ihn herum und nahm ihn auf den Schoß und fing an, seinen Rücken in warmen Kreisen zu reiben, als wäre er ein kleines Kind.
    »Lass mich in Ruh e !«, schrie er.
    Dann vergrub er das Gesicht an ihrem Hals, damit niemand ihn weinen sehen konnte.
    Nach dem Abendessen ging Lettie mit Davey zum Red Lion, um mit DI Reynolds zu sprechen.
    »Ich hab gelogen«, nuschelte Davey und inspizierte seine Turnschuhe, als hätte er sie noch nie gesehen.
    »Ich weiß«, antwortete DI Reynolds.
    Davey war ganz durcheinander. DI Reynolds schien gar nicht sauer zu sein – oder auch nur überrascht. Tatsächlich beantwortete er dann auch die Frage, die Davey gar nicht gestellt hatte. »Weißt du, wir haben ziemlich oft mit Lügnern zu tun.«
    »Er ist kein Lügner«,

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