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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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verließen. Erst als der Huntsman die Tür hinter sich abschloss, sah Jonas die kleine schwarze Pistole in seiner Hand.
    Steven redete auf Jonas ein und machte ein drängendes Gesicht, doch Jonas konnte ihn nicht hören, und es war ihm auch egal. Er erfuhr nie, was Steven zu Bob Coffin gesagt hatte, damit dieser ihn nicht erschoss.
    Es war nicht wichtig.
    Charlie war tot.
    Er rollte sich auf die Seite und übergab sich.
    Dann lag er nach Luft ringend und mit wühlendem Magen da, die Wange in der kleinen warmen Pfütze, und trauerte.
    57
    Aus Kidnapping war Mord geworden.
    Es war ein Wendepunkt im Geschehen, und trotz Charlies tragischem Tod verspürte Reynolds dadurch neue Energie. Bis jetzt hatten sie alle damit gerechnet, die Leichen von Kindern zu finden, die Stunden oder Tage nach ihrer Entführung getötet worden waren. So lief so etwas normalerweise ab. Charlie Peach jedoch war noch fast zwei Monate am Leben gelassen worden – und das hieß, dass auch die anderen Kinder am Leben sein könnten, und plötzlich könnten sie alle Superman sein und als Retter auftreten. Es war die erste gute Nachricht in diesem Fall seit … nun ja, es war die erste gute Nachricht überhaupt, und die mobile Einsatzzentrale vibrierte geradezu vor Betriebsamkeit.
    Die Kinder waren nicht von einer Flötenmelodie fortgelockt worden und in einem Erdhügel verschwunden. Charlie war auf genau dieser Wiese entführt und dorthin zurückgebracht worden. Reynolds schickte sofort Leute aus, um die Schauplätze der übrigen Entführungen zu überprüfen. Es war unglaub lich verführerisch zu glauben, dass alle Kinder am Leben und wohlauf und gerade einmal eine halbe Stunde vom Parkplatz des Red Lion entfernt sein könnten, wo der Wohnwagen der Polizei stand.
    Reynolds musste gegen den Drang ankämpfen, in seinem Peugeot mit offenen Fenstern übers Moor zu rasen und ihre Namen zu brüllen, so nahe schienen sie zu sein.
    Gleichzeitig wusste er, dass die Uhr tickte. Nicht mehr nur eine normale Uhr an der Wand, die die Zeit anzeigte; diese Uhr war an einem Bündel Dynamitstangen in Reynolds’ Kopf befestigt und tickte sehr viel drängender. Aus Kidnapping war Mord geworden – und dadurch wurde die Gefahr, die den anderen Entführungsopfern drohte, unwiderruflich um das Tausendfache größer. Ob es nun grausame Absicht oder eine vermurkste Freilassung gewesen war, Charlie Peach war ums Leben gekommen – und damit waren alle sieben restlichen Entführten in ernster Gefahr.
    Er brauchte Kate Gulliver nicht, um ihm das zu sagen.
    Nachdem er einen getötet hatte, könnte der Entführer durchaus alle töten. Vielleicht in einem Anfall von Panik, um seine Verbrechen zu vertuschen, oder aus Wut oder Entsetzen über einen Plan, der fehlgeschlagen war. Oder er könnte es tun, weil er es schon die ganze Zeit vorgehabt hatte, und jetzt, nachdem er den Mut gefasst hatte, das erste Leben auszulöschen, würde es ihm leichter fallen.
    Oder vielleicht brachte er sie ja auch der Reihe nach um, und Jess Took und Pete lagen bereits irgendwo da draußen und verfaulten am Ende eines Stricks.
    Reynolds spürte, wie seine positive Energie sich wie ein verschlagener Wolf gegen ihn wandte und jähe Panik in ihm aufsteigen ließ.
    »Uns läuft die Zeit davon.«
    Reynolds fuhr zusammen und drehte sich dann zu Elizabeth Rice um. »Was?«, schnappte er.
    »Uns läuft die Zeit davon«, wiederholte sie.
    Er verstand. Das weiße Plastikklebeband an den eingeschlagenen Scheiben, die Zettel. Die Dinge, die er zurückgehalten hatte, um einen künftigen Verdächtigen in die Falle zu locken.
    Einen Verdächtigen, den sie nicht hatten.
    Reynolds seufzte. Es war ihm verhasst, seine eigene forensische Basis zu untergraben. Doch aus Kidnapping war Mord geworden, und es war an der Zeit, dass die Beweise ihren Beitrag leisteten. Die Zettel würden die meiste öffentliche Aufmerksamkeit erregen, das wusste er. Doch gleichzeitig bestand die Gefahr, dass sie ihnen auch Nachahmungstäter bescheren würden. Da draußen gab es Irre, die zwar fähig waren zu verletzen oder zu töten, denen es jedoch an Originalität fehlte. Sie würden die Nachrichten des Rattenfängers mit Freude kopieren, um interessanter zu erscheinen, als sie waren – und es dem Exmoor-Team damit noch schwerer machen als ohnehin schon.
    Außerdem warfen die Nachrichten ein unfaires Licht auf die Familien der vermissten Kinder.
    Ihr liebt sie nicht.
    Sie fällten ein Urteil – auch wenn dieses Urteil offenkundig von

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