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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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verdammte Mark Trumbull.«
    »Aber nur ein bisschen. Und prügeln kann er sich auch nicht.«
    »Vielleicht würde er sich ja gar nicht prügeln müssen. Vielleicht reicht’s ja, älter und größer zu sein. Vielleicht braucht er ja bloß zu fragen, und der Typ gibt ihm unsere Kohle zurück.«
    Davey zuckte die Achseln. »Der macht das bestimmt nicht. Er ist ’n totaler Feigling.«
    »Jetzt komm schon, Davey! Wenn ich einen Bruder hätte, würde ich ihn fragen, das weißt du ganz genau. Aber ich hab keinen.« Shane hatte nur eine große Schwester, Davina, und die heulte bei Mädchenfilmen immer, also konnten sie sie ganz bestimmt nicht auf Mark Trumbull hetzen und damit rechnen, dass dabei irgendetwas herauskam.
    »Wahrscheinlich hat er das Geld schon ausgegeben«, sagte Davey düster, was tatsächlich auch fast stimmte. Mark Trumbull hatte Ronnie Trewell dazu überredet, in Mr Jacobys Laden vier Dosen Dry Blackthorn zu kaufen, und dann neben die Schaukeln gekotzt. Das hatte er vier Tage hintereinander gemacht, bis Mr Jacoby misstrauisch geworden war und Ronnie nicht mehr mitspielte. Damit waren zwanzig Pfund weg. Danach hatte er für zwölf Pfund von Lalo Bryant ein Skateboard gekauft und zwei Pornohefte. Unrechtmäßig erworbene Glückseligkeit im Wert von achtunddreißig Pfund.
    »Ja, aber vielleicht auch nicht«, drängelte Shane. »Fragen kostet doch nichts!«
    Fragen kann einen aber in Teufels Küche bringen.
    Shane ist ein Idiot.
    Das waren die beiden Gedanken, die sich augenblicklich in Daveys Hirn herauskristallisierten, als er seinem Bruder erklärte, dass sie seine Hilfe bräuchten, um geklautes Geld von Mark Trumbull zurückzubekommen.
    Anstatt schlicht »Nein« zu sagen oder den Auftrag einfach wie gewünscht zu erledigen, stellte Steven sofort Fragen. Peinliche Fragen, die Davey nicht vorhergesehen hatte, die aber – jetzt, wo sie gestellt wurden – vollkommen offensichtlich schienen.
    Wie viel Geld?
    Wo habt ihr es her?
    Davey konnte ziemlich gut lügen, doch noch während er ein Netz aus Shanes Geburtstag, Shanes reichem Onkel und Shanes unerhört großzügiger Bereitschaft spann, den unerwarteten Geldsegen zu teilen, merkte er, dass es voller Löcher war. Und Steven sah all diese Löcher sofort und wiederholte seine Fragen mit ruhiger Beharrlichkeit, bis Davey den ungewohnten Geschmack der Wahrheit auf der Zunge spürte.
    Hundert Pfund, in Zwanzigern, in der Hecke bei dem Haus von der alten Hexe, auf halber Strecke den Hügel rauf.
    Davey stellte fest, dass die Wahrheit gar nicht so schlecht schmeckte. Das sollte er öfter versuchen. Außerdem merkte er, dass Steven ihm ganz offenkundig glaubte, sobald er die Wahrheit sagte. Woher wusste er das? Davey war perplex, aber auch erfreut, dass das mit der Wahrheit jetzt aus dem Weg geschafft war und sie sich nun dem Thema Mark Trumbull widmen konnten.
    Anstatt sofort vom Bett zu springen und loszulegen, wurde Steven ganz still. So still, dass Davey den Wecker neben dem Bett ticken hörte, obwohl der doch batteriebetrieben war.
    Davey ließ ihn nachdenken. Inzwischen sah er sich in Stevens Zimmer um. Es war kleiner als das, das sie sich früher geteilt hatten, und dunkler war es auch. Er fragte sich, warum Steven es wohl dem anderen vorzog, wo er doch bestimmt seine Rechte hätte geltend machen und das große Zimmer verlangen können. Dieses hier hatte blaue Vorhänge und einen neuen Teppichboden. Jahrelang – als sie hier nicht reingedurft hatten, weil Onkel Billy doch tot war und so – hatte hier ein hässlicher brauner Teppich auf dem Boden gelegen, doch vor einiger Zeit hatte Nan diesen neuen hier gekauft. Er war blassblau und so billig und dünn, dass sich hier und da die unebenen Dielen darunter abzeichneten, aber besser war er trotzdem.
    Onkel Billys Sachen waren nicht mehr da. Früher war hier so ein Legodings auf dem Boden verstaubt, ein paar zerfledderte Taschenbücher hatten auf dem Wandbord gestanden und ein Foto von Billy auf dem Nachttisch. Nur das Foto war noch da, aber ganz oben auf dem Bücherregal, fast versteckt hinter ein paar Batman-Figuren, auf die Davey früher mal unheimlich scharf gewesen war. Jetzt füllten Stevens Sachen das Zimmer aus: zusammengeknäulte Socken hinter der Tür, sein iPod lag auf dem Nachttisch, sein Skateboard lehnte am Kleiderschrank.
    Normalerweise durfte er Stevens Sachen nicht anfassen, aber er war mal mit dem Skateboard gefahren, als Steven es gerade gekauft hatte. Er hatte gedacht, er würde das ganz

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