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Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition)

Titel: Ihr liebt sie nicht: Psychothriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Belinda Bauer
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beschädigten Wagen?« Er sagte nur sehr ungern »wir«, wo er doch wusste, dass er so gut wie gar nicht beteiligt war. Es war ein schlecht getarnter Versuch, Reynolds daran zu erinnern, dass er ebenfalls Polizist war.
    Reynolds blickte wieder zu ihm auf. »Selbstverständlich.«
    »Vielleicht könnte ich denen ja mal ein paar Fragen stellen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Ich weiß noch nicht genau.«
    Reynolds schürzte die Lippen, und Jonas konnte sehen, wie er nach einem Grund suchte, Nein zu sagen. Doch schließlich meinte er: »Natürlich. Würde es Ihnen etwas ausmachen, sich darum zu kümmern, Elizabeth?«, und wandte sich wieder seinen Unterlagen zu.
    Rice erhob sich und bedeutete Jonas, ihr zu folgen, was er auch tat, die knarrenden Gänge und Stufen des alten Pubs hinauf bis zu ihrem Zimmer.
    »Entschuldigen Sie die Unordnung«, sagte sie, obwohl das Einzige, das, soweit er sehen konnte, nicht an seinem Platz lag, ein schwarzes Spitzenhöschen auf der Lehne des Sessels war.
    Sie holte eine Ablagebox vom Kleiderschrank und stellte die aufs Bett. Jonas stand schweigend im Türrahmen, während sie darin herumsuchte, bis sie lächelte und eine Klarsichthülle hochhielt.
    »Hier. Ich schreibe Ihnen die Namen und Telefonnummern auf.«
    »Vielen Dank.«
    Sie wandte ihm den Rücken zu und setzte sich an den kleinen, zerkratzten Schreibtisch, auf den Stuhl, der nicht dazu passte und auch nicht fest auf dem Boden stand.
    Als Rice sich wieder umdrehte und ihm ein Stück Papier hinhielt, fragte sie: »Wie geht es Ihnen, Jonas?«
    »Gut, danke«, antwortete er automatisch, während er das Blatt nahm.
    »Wie ist das, wieder im Dienst zu sein? Ist doch bestimmt seltsam.«
    »Ein bisschen.« Er zuckte die Schultern.
    Er wusste nicht, wieso Elizabeth Rice Interesse an seinem Wohlbefinden hatte. Wusste nicht, ob es aufrichtige Besorgnis war oder ob sie ihn überwachte.
    »Lassen Sie’s langsam angehen, ja?«
    Jonas war sich nicht sicher, ob das sarkastisch gemeint war, also antwortete er ihr nicht. Stattdessen betrachtete er das, was sie aufgeschrieben hatte. »Danke für Ihre Hilfe.«
    »Keine Ursache. Lassen Sie uns wissen, was Sie herausfinden.«
    »Mach ich.«
    Er legte die Hand auf die Türklinke; er konnte es gar nicht erwarten, hier wegzukommen.
    »Jonas?«
    Er drehte sich in der Tür um, und sie kam auf ihn zu.
    »Wenn Sie mit jemandem reden wollen, lassen Sie mich dieser Jemand sein.«
    Er sah sie ein wenig verwirrt an, dann murmelte er undeutlich »Danke« oder so etwas und ging.
    Rice sah zu, wie sich die Tür hinter Jonas schloss, und krümmte sich innerlich vor Verlegenheit.
    Lassen Sie mich dieser Jemand sein. Sie hatte keine Ahnung, wo sie diesen B-Movie-Spruch herhatte.
    Na ja, dachte sie, es wäre nett, wenn irgendeiner mich mal zu seinem Jemand machen würde. Sie hatte sich vor sechs Monaten von Eric getrennt, und ihr fehlte ein Mann in ihrem Leben. Natürlich arbeitete sie jeden Tag mit Männern zusammen, aber das war nicht dasselbe. Das waren Cops, und das Letzte, was Elizabeth Rice wollte, war, den ganzen Tag mit Cops zusammenzuarbeiten und nachts auch noch mit einem zu schlafen. Und jetzt hatte sie dem armen Jonas Holly gegenüber – der doch bestimmt schon genug gelitten hatte – auf Mae West gemacht, wo sie ihn doch nur hatte wissen lassen wollen, dass sie jemand war, mit dem er reden konnte, wenn er das brauchte.
    Nicht dass er unattraktiv wäre, dachte sie unvermittelt. Er war natürlich zu dünn, aber wenigstens stimmten bei ihm die Proportionen, was sie hier allmählich zu schätzen begann. Er hatte hübsche Augen und kurzes, dunkles Haar. Außerdem hatte er so etwas Ernstes, Wachsames an sich, das sie reizvoll fand. Trotzdem, sie wusste nicht, warum sie etwas derart Suggestives gesagt hatte. Rice war stolz darauf, stets professionell zu sein – natürlich nicht so eine Professionelle …
    Sie seufzte. Wahrscheinlich machte sie sich grundlos Gedanken. Eric hatte Andeutungen niemals verstanden, dem musste man alles an den Kopf knallen. Männer waren eben so. Jonas Holly hatte ihre versehentliche Anmache wahrscheinlich gar nicht mitbekommen.
    Sie drehte sich um, um den Aktenkasten wieder auf den Schrank zu stellen.
    Oh Scheiße !
    Sie hatte den Schlüpfer von gestern auf dem Sessel liegen lassen.
    21
    Es war Shanes Idee, Steven um Hilfe zu bitten, um ihr Geld zurückzubekommen.
    »Steven?« , fragte Davey verblüfft. »Meinen Bruder Steven?«
    »Ja«, meinte Shane. »Der ist größer als dieser

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