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Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab

Titel: Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Diesbrock
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wir nur einen Ausschnitt sehen, der zudem sehr subjektiv gefärbt ist, bedenken wir nicht. Und daran halten wir fest, so lange es nur irgendwie geht.
    Was in dieser Phase der beruflichen Neuorientierung notwendig ist, bedeutet für viele Menschen einen Bruch mit ihren Denkgewohnheiten: |59| Sie müssen nach Lösungen außerhalb ihres vertrauten und gewohnten Denkterrains suchen! Anstatt den eigenen kleinen Garten auf der Suche nach dem Schatz ein weiteres Mal (vergeblich) umzugraben, ist es an der Zeit, in noch unbekannten Gebieten zu forschen. Konkret bedeutet dies:
Welche Fähigkeiten und Ressourcen habe ich wirklich zu bieten?
Was steht alles auf der Liste meiner Interessen?
Was würde ich wirklich gern tun?
Auf welche Karriere möchte ich zurückblicken, wenn ich am Ende meines Lebens stehe?
Und welche Jobideen können entstehen, wenn ich meine Antworten auf diese Fragen wirklich ernst nehme?
    Stellen Sie sich vor, Sie könnten Ihre gewohnten inneren Widerstände, Ihre Selbstzweifel, Ihr negatives Selbstbild, Ihre einengenden Glaubenssätze über sich und die Welt für einen Augenblick wie einen Fernseher einfach abschalten. Und dann machen Sie einen Spaziergang durch Ihre Stadt, Ihr Land und die ganze Welt. Und Sie fragen sich: »Was will ich tun?« Können Sie sich vorstellen, dass Ihnen auf diese Weise mehr und andere Ideen kommen, als Sie es gewöhnlich von sich kennen?
    Selbstverständlich können wir nicht sämtliche eingeschliffenen Denkmuster über Nacht ablegen. Manchmal reicht es aber schon, den Blick etwas weiter schweifen zu lassen als gewöhnlich, um interessante neue Alternativen zu entdecken. Das Ergebnis dieser vierten Phase ist eine möglichst vielfältige und bunte Sammlung von beruflichen Möglichkeiten, Wünschen und Ideen. Je breiter und weiter wir uns trauen zu denken, desto größer ist später die Chance, daraus eine stimmige Jobidee zu entwickeln.
    Achtung, Stolpersteine!
    Anstatt den Blick ins Unbekannte zu wagen, schauen viele Menschen lieber wieder nur in ihren eigenen Vorgarten, wo nur herumliegt, was |60| sie schon lange über sich selbst und ihre berufliche Möglichkeiten wissen. Und so stoßen sie anschließend auch mit größter Anstrengung immer nur auf dieselben Ergebnisse: »Bäcker, Polizist oder Lehrer – das will ich alles nicht, und etwas anderes sehe ich immer noch nicht.« In der Sackgasse dieser Phase stecken ausgesprochen viele Menschen. Das liegt meistens daran, dass sie das nötige Know-how zu einer kreativen Suche nicht haben und für die blickverengende Wirkung ihrer mentalen Blockaden besonders anfällig sind.
    5. Die Konkretisierung »Welche Projekte und Profile kommen für mich infrage?«
    Je breiter der Blick in der letzten Phase war, desto größer kann die Sammlung von Ideen sein, auf die wir jetzt zurückgreifen können. Die optimale Ausgangsbasis sind nicht fertige Berufsprofile, sondern Puzzleteile und Fragmente mit Potenzial für einen interessanten Job. Und die gilt es jetzt zusammenzusetzen, sodass mögliche berufliche Tätigkeiten entstehen. Anders als bei einem Puzzle gibt es höchstwahrscheinlich mehr als nur eine richtige Lösung.
    Die Kernfrage dieser Phase ist: Was könnte ich mit meinen Fähigkeiten und Interessen möglicherweise tun? Um den Schritt zur Entscheidung optimal vorzubereiten, ist es wichtig, dass wir hier nicht schon gedankliche Scheren ansetzen und alles streichen, was uns auf den ersten Blick »unrealistisch« erscheint. Konstruktiver ist es, uns erst einmal alle Jobs, die sich hier herauskristallisieren, genau anzuschauen. Wir sollten uns von allen Optionen ein möglichst genaues, detailliertes Bild machen – und dazu gehört, dass wir recherchieren und uns überlegen, welche Schritte bei der möglichen Umsetzung nötig wären, welchen Weg wir dahin gehen würden und welche Investitionen nötig sein könnten.
    Erst wenn wir eine Idee wirklich von allen Seiten bedacht und gedanklich schon einmal verwirklicht haben, sodass wir mit ihrer Umsetzung |61| prinzipiell sofort starten könnten, ist eine finale Entscheidung wirklich sinnvoll!
    Achtung, Stolpersteine!
    Es kommt vor, dass Menschen zwar bis hier viele Ideen gesammelt haben, aber jetzt daraus keine möglichen beruflichen Optionen werden lassen. Gerade sehr kreative Charaktere bleiben hier manchmal hängen und entdecken lieber immer neue bunte Möglichkeiten, als dass eine Auswahl tatsächlich zur konkreten Option wird. Solange eine Idee schwammig bleibt und man nur davon

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