Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab
Heft, das genug Platz bietet und handlich genug ist, dass Sie es immer bei sich tragen können, um es für Ideen, Geistesblitze, Beobachtungen, Fragen, Zeichnungen und alles, was Ihnen durch den Sinn geht, zu nutzen. Es soll Sie dazu motivieren, Ihre Gedanken grundsätzlich aufzuschreiben, anstatt beim Grübeln zu bleiben.
In den ersten Phasen des Suchprozesses geht es ja in erster Linie darum, in die Breite zu denken, um möglichst viele und unterschiedliche Optionen und Aspekte zu entdecken. Dazu eignen sich am besten große Blätter Papier, auf denen Sie Ihre Gedanken ausbreiten können. Unterscheiden Sie beim Brainstorming auf keinen Fall zwischen »guten« und »schlechten« oder »unrealistischen« Ideen. Schreiben Sie grundsätzlich
alles
auf, was Ihnen in den Sinn kommt.
|142| Ablenkstrategien unserer inneren Widersacher
Wenn unser Gehirn klare Vorgaben und Strukturen braucht, um produktiv zu arbeiten, versuchen unsere inneren Widersacher natürlich, genau dies zu verhindern. Schließlich könnte es sonst geschehen, dass wir tatsächlich eine Alternative zu unserem toten Pferd entdecken. Und dann drohten Risiken und Veränderungen. Deshalb versuchen sie, sich in diesen Suchprozess einzumischen und ihn ein bisschen zu bremsen und ein wenig abzulenken, bis er schließlich zum Stillstand kommt und alles bleiben kann, wie es immer war. Diese zwei Strategien unserer inneren Widersacher kennen Sie bestimmt:
Lass es lieber undeutlich! Wenn wir dieser Strategie folgen, verzichten wir darauf, Gedanken und Ideen zu visualisieren und aufzuschreiben. Wir strukturieren unseren Suchprozess nicht, sodass in unserem Kopf das Chaos wächst und wir weiterhin schön im Kreis denken. So haben unsere Ziele und Wünsche keine Chance, auf Dauer klare Konturen zu bekommen. Wir haben ja schon gesehen: Beim Grübeln gewinnen am Ende meistens negative Gefühle und einschränkende Glaubenssätze die Oberhand. Und da die meisten von uns eine strukturierte und visualisierte Suche nicht gewohnt sind, ist es relativ leicht, uns davon abzuhalten – wenn wir nicht aufmerksam und entschlossen sind.
Leg Dich lieber nicht fest! Kennen Sie die Geschichte von dem römischen Feldherren, der vor einer Schlacht die Brücke hinter seinem Heer abbrechen ließ, um sich selbst den Rückweg zu nehmen? Ihm |143| und seinen Leuten blieb gar keine andere Möglichkeit als zu siegen. Auf Neu-Deutsch nennt man das heute »Commitment«. Je stärker meine Entschlossenheit ist, mein Ziel zu erreichen, desto größer sind meine Erfolgsaussichten. Eigentlich ganz logisch.
Aber Menschen legen sich ungern fest, wenn sie von sich und ihrem Ziel nicht ganz überzeugt sind. Dann halten sie sich einen Rückweg offen, sodass sie ihr Projekt jederzeit abblasen können, ohne ihr Gesicht zu verlieren. Ich höre oft Sätze wie: »Ich versuche das mal. Mal sehen, ob es funktioniert.« Und dann fehlt natürlich der Rückenwind, um die Sache durchzuziehen. Stellen Sie sich vor, unser Produktionsunternehmen würde sich vornehmen, »vielleicht mal zu schauen, ob wir nicht eventuell ein neues Produkt entwickeln und unter Umständen möglichst bald auf den Markt bringen«. Für die Mitarbeiter wäre so ein »Nicht-Commitment« doch ein klares Signal, sich jede Zeit der Welt zu nehmen und ein bisschen herumzuspielen – und sich vor allem einen neuen Job zu suchen, weil es diese Firma mit Sicherheit nicht mehr lange geben wird.
So halten Sie sich auf Kurs
Jedes Projekt braucht eine möglichst klare und detaillierte Zieldefinition. Wenn Sie Ihr Jobproblem oder Ihren Problemjob zu Ihrem Jobprojekt machen wollen, sollten Sie sich Ihr Ziel erstens definieren und sich zweitens darauf hundertprozentig festlegen. Am Ende dieses Buchteils werde ich Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Ihrem Projekt eine Form geben und es an den Start bringen. Zwei Tipps möchte ich Ihnen hier schon geben, um den beiden Strategien Ihrer inneren Widersacher nicht auf den Leim zu gehen:
Wenn »es« Sie drängt, bei Ihrer Suche nach einem neuen Job lieber undeutlich und an der Oberfläche zu bleiben, setzen Sie sich sofort ein Stoppsignal. Nehmen Sie Papier und Stift zur Hand, und versuchen Sie zu formulieren, worum genau es Ihnen geht. Egal ob es sich um Ideen, Wünsche, interessante Details, Fragen oder auch um Befürchtungen und Kritik handelt: »Be-schreiben« Sie es so detailliert wie möglich!
Wenn Sie meinen, sich auf ein Ziel oder den nächsten Schritt nicht festlegen oder ein wichtiges Anliegen
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