Ihr Pferd ist tot - Steigen Sie ab
einmal Leere – und es dauert, bis ihnen erste Bilder in den Sinn kommen. Vielleicht sind es bei Ihnen nur unzusammenhängende Fragmente. Das ist völlig okay. Je entspannter Sie damit umgehen und trotzdem am Ball bleiben, desto klarer wird sich Ihre Vision mit der Zeit entwickeln.
Für die Arbeit an einer Vision reicht es nicht, sich einmal für eine Stunde an den Schreibtisch zu setzen. Die Übung, die ich Ihnen gleich beschreiben werde, ist nicht mehr als ein Auftakt. Deshalb ist es auch nicht so bedeutsam, wie gut sie bei Ihnen »funktioniert«. Viel wichtiger ist es, dass Sie die große Perspektive der Vision in Herz und Kopf bewegen und immer bei sich haben. Dadurch wird sie reifen und Ihnen immer deutlicher werden.
Die Visionsarbeit im Coaching findet natürlich im Gespräch statt. Das bedeutet, dass ich nachfragen und immer wieder zum Fantasieren anregen kann. Leider kann ich Ihnen dies hier nicht anbieten. Daher |169| habe ich für Sie eine »Gebrauchsanweisung« entwickelt. Vielleicht mögen Sie diese Übung auch gemeinsam mit einem anderen Menschen machen? Das wäre bestimmt hilfreich. Wichtig ist dabei, dass Sie sich jeweils ausschließlich auf einen von Ihnen konzentrieren und sich nicht nur über Ihre beiden Visionen »unterhalten«.
|169| Der Start auf dem Weg zu Ihrer beruflichen Vision
Überlegen Sie vor der Übung, welchen Zeitpunkt in Ihrer Zukunft Sie sich ansehen möchten – das ist sehr wichtig! Er sollte mindestens zehn Jahre entfernt sein. Hilfreich ist es, sich auf ein bestimmtes Alter zu konzentrieren wie »Ich bin heute sechzig Jahre alt«. Für die berufliche Vision ist es gut, wenn Sie sich für einen Punkt in Ihrem Leben entscheiden, an dem sich Ihr neuer Beruf voll entwickelt haben wird oder Sie sogar schon dabei sind, ihn abzuschließen.
Am besten lesen Sie diese Anleitung einige Male durch, bis Sie sie im Kopf haben. Oder Sie machen sich kurze Notizen, um während der Übung möglichst wenig abgelenkt zu werden. Sie können sich die folgende Anleitung auch mit einem Diktiergerät aufnehmen. Legen Sie sich auf jeden Fall Papier und einen Stift bereit. Und so starten Sie Ihre Visionsarbeit:
Nehmen Sie sich mindestens eine Stunde Zeit. Sie sollten nicht abgelenkt sein durch aktuelle Themen, die Sie gerade stark beschäftigen – unmittelbar vor dem Besuch des Steuerprüfers sind Sie womöglich nicht entspannt genug.
Suchen Sie sich einen Ort, der Ihnen Ruhe und möglichst wenig Ablenkung bietet. Das könnte Ihr Lieblingssessel sein, oder legen Sie sich auf das Sofa. Am besten schließen Sie dabei die Augen.
Entspannen Sie sich so gut es Ihnen gerade möglich ist. Konzentrieren Sie sich einige Minuten auf Ihren Atem. Kommen Ihnen störende Gedanken, nehmen Sie sie nur zur Kenntnis und schieben sie sanft aus Ihrer Aufmerksamkeit. Vielleicht hilft Ihnen ruhige klassische oder Meditationsmusik dabei.
|170| Wenn Sie soweit sind, beginnen Sie, indem Sie sich auf einen Satz konzentrieren wie: »Ich bin heute XX Jahre alt.« Wiederholen Sie diesen Satz – laut oder mit Ihrer inneren Stimme – immer wieder. Beobachten Sie, welche Eindrücke, Bilder, Ideen oder Stimmungen in den Sinn kommen. Was immer in Ihnen aufsteigt ist okay. Bitte filtern Sie auf keinen Fall etwas aus, weil es scheinbar nicht zu Ihrem Thema passt – Sie können nämlich noch gar nicht überblicken, was sich damit ausdrücken möchte. Wichtig ist nur, dass Sie gedanklich in der Zukunft bleiben.
Egal, welche Eindrücke Ihnen in den Sinn kommen, folgen Sie Ihnen gedanklich. Achten Sie darauf, was Sie sehen, hören, spüren, riechen und denken. Versuchen Sie, immer mehr Details wahrzunehmen. Was zieht Ihre Aufmerksamkeit besonders an? Was interessiert Sie? Versuchen Sie, so wenig wie möglich zu bewerten – schauen Sie sich Ihre Vision an wie einen Kinofilm.
Wie fühlen Sie sich in der Szene Ihrer Vision? Was empfinden Sie anders oder neu an sich? Vielleicht können Sie sich von außen betrachten wie in einem Spiegel? Was fällt Ihnen auf an dem Menschen, den Sie sehen? Wie hat er sich entwickelt, was hat er hinzubekommen? Was hat er abgelegt?
Konzentrieren Sie sich auf den Satz »So arbeite ich heute mit XX Jahren«. Wenn sich Ihre Fantasie nicht ohnehin schon auf Ihre Arbeit gerichtet hat, wiederholen Sie diesen Satz einige Mal, bis Ihnen Eindrücke in den Sinn kommen. Vielleicht sind sie nicht klar oder verständlich, oder sie haben scheinbar gar nichts mit Arbeit zu tun.
Gibt es Details, Gegenstände,
Weitere Kostenlose Bücher