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Ihr stolzer Sklave

Ihr stolzer Sklave

Titel: Ihr stolzer Sklave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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Iseult?“
      „Ich will, dass du uns hilfst, sollten Davin und seine Männer den Kampf verlieren.“
      Er besaß das nötige Wissen zur Verteidigung, da war sie sich sicher. Und wenn er die Hütte verließ und sich zu den anderen Männern gesellte, würde sie sich sicherer fühlen.
      „Wenn ihre Streitkraft die Eindringlinge nicht fernhalten kann, gibt es nichts, was ich noch machen könnte.“
      Als er nach einem weiteren Stück Holz griff, ballte sie die Fäuste. „Ich glaube dir nicht. Ich glaube, du bist ein Feigling.“ Sie wollte ihn provozieren, wollte Zorn in seinen Augen aufblitzen sehen. Alles war ihr jetzt recht, nur nicht diese ruhige Billigung des Geschehens.
      Ihre Worte zeigten die gewünschte Wirkung. Kieran hielt jäh inne. Seine Bewegung glich der eines sich anschleichenden Raubtiers. „Vernünftig, ja.
      Feigling, nein.“
      „Wir sind nicht auf sie vorbereitet“, drängte Iseult. „Wir müssen uns organisieren. Davin übertrug die Verteidigung Orin und einigen wenigen anderen. Aber Orin ist noch ein Junge.“
      „Ich bin sicher, dass die älteren Männer ihn in allem unterweisen werden.“ Wieso zeigte er keinen Kampfesgeist? Sie legte die Hand auf seine. „Hilf uns.“
      Seine warme Haut machte ihr seine Nähe bewusst. Er trat einen Schritt an sie heran, hob die Hand an ihre Wange und ließ die Finger durch ihr Haar gleiten. Die Gefühle, die Iseult überwältigten, ließen sie beinahe schwanken. Sie sehnte sich danach, ihm die Arme um den Hals zu legen und wieder seinen Kuss zu schmecken.
      Es war nicht richtig, so an ihn zu denken. Aber sie konnte sich nicht gegen diese Gedanken wehren.
      Kieran ließ die Hand auf ihre Schultern sinken, bevor er sie wieder wegzog. „Lass Davin und seine Männer ihre Aufgabe tun. Wenn es vorbei ist, wirst du deine Ängste vergessen.“
      Sie war sich da nicht so sicher. In den letzten paar Wochen hatte sie viel von ihrem Glauben an ihren Verlobten verloren. Gestern Abend hatte sie stundenlang mit Davin beisammengesessen, während die anderen feierten.
      Mehr als Leere und Enttäuschung hatte sie nicht in ihrem Innern empfinden können.
     
      Davin bot ihr alles, doch ganz gleich, was er tat, sie konnte sich nicht dazu überwinden, ihn zu begehren. Langsam begann sie sich zu fragen, ob sie diese Ehe wirklich eingehen sollte. Er verdiente eine Frau, die ihn liebte, und keine, die nicht wusste, wie man liebte.
      Ihr war klar, dass ihr Verlangen nach Kieran eine verbotene Verlockung war, der sie niemals nachgeben würde. Doch allein seine Gegenwart erinnerte sie an das, was sie bei Davin vermisste.
      Sie war in der Hoffnung gekommen, dass Kieran die Führung übernehmen und ihr sagen würde, was getan werden musste. Er hatte den Spürsinn und das Wissen. Sollte irgendetwas schiefgehen, wollte sie sich auf ihn verlassen können.
      „Versteck dich nicht, Kieran. Wir brauchen dich.“
      Er lehnte sich an den Türrahmen. „Ich bin kein Held, Iseult. Versuche nicht, einen aus mir zu machen.“
      Kieran begriff, dass er sich nicht länger in Lismanagh aufhalten konnte.
      Auch wenn erst ein Monat vergangen war, er konnte einfach nicht länger bleiben. Wenn er weiter ausharrte, würde er Iseult in sein Bett holen. Sie wirkte auf ihn wie keine andere Frau zuvor. Allein seine Anwesenheit brachte sie in Gefahr.
      Sie wollte, dass er sie verteidigte, dass er ihr Held wurde. Bei allen Göttern, wusste sie eigentlich, was sie da von ihm verlangte?
      Er hatte seinen eigenen Stamm nicht retten können. Warum sollte es da mit dem Volk der Ó Falveys anders sein? Besser, er kehrte ihm den Rücken.
      Ein Bild tauchte vor seinem inneren Auge auf, ein Bild, wie die Plünderer Iseult überfielen. Er stellte sich vor, wie die Männer sie zu Boden drückten, und schon der Gedanke weckte in ihm den Wunsch, seine Klinge in ihrem Blut  zu  baden.
      Ein  stechender  Schmerz  forderte  nun seine Aufmerksamkeit. Er hatte sein Messer so fest umklammert, dass er sich in den Daumen schnitt.
      Er musste sich nicht in diese Sache hineinziehen lassen. Er kannte die Art und Weise, wie diese Männer zu Felde zogen. Und es würde keine faire Auseinandersetzung sein. Diejenigen, die einfältig genug waren, an den stammesüblichen Kampftaktiken festzuhalten, würden sterben. Und auch die Unschuldigen würden ihr Leben lassen müssen.
      Sein Blick fiel auf die Holzfigur seines Bruders. Egan war ein Opfer, so wie auch dieser Stamm eines

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