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Ihr stolzer Sklave

Ihr stolzer Sklave

Titel: Ihr stolzer Sklave Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: MICHELLE WILLINGHAM
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nicht ab, wie sie es hätte tun sollen. Und er tat es ebenso nicht.
      Während sie ihren Eimer in einem Regenfass füllte, zwang Kieran sich, zurück in die Hütte des Holzschnitzers zu gehen. Er setzte sich auf die Bank, nahm einen der Meißel zur Hand und fing an, ihn mit dem Wetzstein zu bearbeiten. Die mechanische Arbeit half ihm, nicht mehr an Iseult zu denken.
      Nicht mehr lange und seine Sklaverei würde ein Ende haben. Bald würde es vorbei sein. Und wenn er seine Freiheit wiederhatte, würde er Lismanagh verlassen und ostwärts reisen, um einen neuen Anfang zu wagen.
     

  11. KAPITEL
 
      Einige Tage später rief der Stammeshäuptling Alastair Ó Falvey alle Männer draußen vor seiner Hütte zusammen. Der Rat war einberufen worden, und man war zu einem Beschluss gekommen. Sie würden ausreiten, um die Lochlannachs zu finden und, wenn notwendig, sie anzugreifen. Sie würden nicht abwarten, bis der Feind zuerst zuschlug.
      Davin stand an der Seite seines Vaters. Das, was sie erwartete, ließ ihm das Herz schwer werden. Er war mit diesen Männern aufgewachsen, kannte sie alle beim Namen. Und morgen würden einige von ihnen sterben.
      „Wir reiten so, dass wir bei Tagesanbruch auf die Nordmänner treffen“, verkündete Alastair. „Die Gaillabh ziehen zu nahe an unserer Grenze vorbei, und ich benötige Männer, die bereit sind, unseren Ringwall zu verteidigen. Wer von euch meldet sich freiwillig, um für die Sicherheit der Frauen und Kinder zu sorgen?“
      Von den Männern war beifälliges Gebrüll zu hören. Davin ließ den Blick über die Menge schweifen und entdeckte darunter Iseult, die neben ihrer Freundin Niamh stand. Keine der beiden sah erfreut aus. Besonders Niamh starrte ihn an, als wäre er schuld an der Gefahr.
      Er hatte auch keine große Lust, in die Schlacht zu ziehen, aber es war seine Pflicht. Nur junge Männer wie Orin und die Alten würden zurückbleiben.
      Er  und  seine  Stammesbrüder  würden einen undurchdringlichen Schild um ihr Dorf bilden, sodass keiner der Eindringlinge ihn würde durchbrechen können.
      Sein Vater teilte die Männer in verschiedene Gruppen ein. Einige von ihnen erklärte er zu Fußsoldaten, andere zu Bogenschützen. Jedem von ihnen wurde die Waffe gegeben, die er sich wählte, und die Männer waren in Hochstimmung, während sie sich Kriegsäxte und Speere aussuchten.
      Was ihn selbst betraf, so bevorzugte Davin das Schwert.
      Neasa trommelte die Sklaven zusammen und befahl ihnen, ein großes Festessen für die Männer vorzubereiten. Aus den Vorratslagern wurden Bierfässer herbeigeschleppt, und jeder erhielt so viel, wie er wollte. Davin schenkte sich einen Becher voll und brachte einen weiteren Iseult.
      Gern wäre er jetzt mit ihr allein gewesen und hätte sie in den Arm genommen, aber er konnte ihr Zögern von ihrem Gesicht ablesen. Sie verzieh ihm immer noch nicht, dass er Kieran hatte in Ketten legen lassen, das konnte er sehen.
      Was sollte er nur tun, um den Bruch zwischen ihnen wieder zu kitten?
      Auch wenn er nicht glaubte, dass sein Stamm den Kampf verlieren würde, so wollte er doch nicht, dass ausgerechnet heute Abend eine Missstimmung zwischen ihnen herrschte.
      „Möchtest du Bier?“, fragte er und bot ihr den Becher an. Iseult zwang sich zu einem Lächeln, und ihre Hand umschloss das Gefäß.
      Davin warf Niamh einen eindeutigen Blick zu und wies mit dem Kopf zur Tür. Für Sekunden huschte ein verärgerter Ausdruck über ihr Gesicht, dann folgte sie der stummen Aufforderung und ließ beide allein.
      Davin wollte Iseult etwas sagen, irgendetwas, um dieses schreckliche Schweigen zu brechen. Ihr kühler, distanzierter Blick bekümmerte ihn am meisten, denn er machte sie für ihn unerreichbar.
      „Deine blauen Flecken sind dabei zu verschwinden“, bemerkte er und wünschte sich sofort, er hätte sie nicht erwähnt. So weckte er nur Erinnerungen an den Abend, an dem sie überfallen worden war.
      „Ja.“ Sie nippte an ihrem Bier. Doch etwas anderes schien ihre Aufmerksamkeit zu beanspruchen. Er blickte sich um, ob es etwas gab, das sie ablenkte, aber sie schien absichtlich seinen Augen auszuweichen.
      In der Hoffnung, sie würde sich umdrehen und ihn ansehen, legte er ihr die Hand auf die Schulter. Sie entzog sich ihm zwar nicht, aber er merkte sehr wohl, dass sie nichts tat, um ihn zu küssen oder zu umarmen. Er hatte geglaubt, es liege an dem, was zwischen Murtagh und ihr passiert war.
     
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