Ihr stolzer Sklave
rührte er sie nicht an.
Geh fort, Iseult . Je mehr Zeit sie mit ihm verbrachte, desto mehr löste sich ihre Abwehrkraft in Luft aus. Wie sehr sie ihn auch begehrte, er war kein Mann, der ihr eine Zukunft bieten konnte. Es war nicht klug, zuzulassen, dass sie ihn liebte.
Sie lehnte den Kopf an seine breite Brust und fühlte seinen Atem im Nacken. Er weckte all ihre Gefühle und brachte ihren Verstand zum Schweigen. Kieran würde bald fortgehen, aber noch blieben ihnen diese wenigen gemeinsamen Tage. Was war schlimm daran, wenn sie ihrem Verlangen nachgab?
Er streichelte ihre Wange. Ein dunkler Hunger stieg in seinen Augen auf.
„Brauchst du sonst noch etwas?“
Ich brauche dich.
Sie sagte nichts, sondern ließ Taten für sich sprechen. Ihre Hände schlüpften unter seine Tunika und strichen über seine nackte Haut. Sie zeichnete die kräftigen Muskeln nach und die Narbe, die quer über seine Rippen verlief. Sich auf die Zehenspitzen stellend, küsste sie ihn vorsichtig auf den Mund.
Mit rückhaltloser Lust erwiderte er ihren Kuss. Er liebkoste ihre Taille, strich über ihre Röcke, um ihre Schenkel zu erreichen. Langsam und vertraut glitten seine Hände über ihren Körper und zogen sie näher heran.
Iseult legte ihm die Arme um den Nacken und gab sich ganz den Liebkosungen von Kierans Händen hin. Wieder küsste er sie. So wie sein Körper sich in der Nacht zuvor mit dem ihren vereinigt hatte, drang jetzt seine Zunge in ihren Mund ein.
„Ich hatte nicht vorgehabt, dich anzurühren“, flüsterte er, während er mit den Lippen über ihre Haut tastete.
„Ich weiß“, erwiderte sie und erbebte, als seine Hand über ihren Schenkel fuhr, zu der Stelle, wo sie ihn am meisten ersehnte. Sie stöhnte, als seine Finger durch den Stoff hindurch die Knospe ihrer Weiblichkeit berührte.
„Aber ich wollte, dass du es tust.“
Ein letzter, gestohlener Augenblick. Eine Gelegenheit, noch einmal mit ihm beisammen zu sein, bevor sie sich all die Gründe ins Gedächtnis rufen würde, warum sie nicht beisammen sein sollten.
Sein Kuss wurde wilder. Wie eine Verhungernde konnte sie nicht genug von ihm bekommen.
„Auch das sollte ich jetzt nicht tun.“ Er löste die Bänder seiner Beinlinge, hob Iseult hoch und legte sich ihre Beine um die Taille. Kurz darauf schrie sie lustvoll auf, als sie spürte, wie er in sie eindrang. Ihre Brüste wurden schwer, und die Spitzen zogen sich zusammen, als er sie immer tiefer empfinden wollte.
Er küsste sie voller Leidenschaft. Iseult fühlte eine so starke Lust, dass sie sich mit den Händen in seinen Haaren festkrallen musste.
Plötzlich wurde er langsamer, und sie spürte jeden Zoll von ihm, bevor er sie dann wieder ganz ausfüllte. Es war Qual und Himmel zugleich.
Sie versuchte Kieran dazu zu bringen, schneller zu werden. Doch stattdessen nahm er sie mit solch langsamen, bedächtigen Bewegungen, dass sie sich auf die Lippen biss, um nicht laut aufzuschreien.
Sie schloss die Augen und kämpfte gegen sich selbst. Liebe ihn nicht, liebe ihn nicht . Er würde nicht bleiben. Es war Torheit, ihr Herz an diesen Mann zu verlieren.
Aber ihr Körper hieß ihn willkommen. Sie vereinigten sich, als wären sie füreinander bestimmt. Mit jedem intensiveren Spüren liebkoste er sie, als wollte er ihr seinen Stempel aufdrücken.
Die Welle der Wollust packte sie so unerwartet, dass sie sich auf dem Höhepunkt mit einem Schrei an ihn klammerte. Kurz darauf fand auch Kieran Erfüllung.
Immer noch in ihr, legte er sie sanft ins Gras. Die Lust, die er ihr verschafft hatte, ließ sie nach Atem ringen. Sie konnte sich kaum rühren. Körperlich hätten sie einander nicht näher sein können.
Zärtlich küsste sie ihn, und sie musste die Tränen wegblinzeln, um ihre Gefühle unter Kontrolle zu bekommen. „Wenn wir Aidan finden …“ Sie schloss die Augen und bemühte sich, optimistisch zu klingen.
„Nein, nachdem wir Aidan gefunden haben“, verbesserte sie sich, „möchte ich nicht, dass du uns verlässt.“
Er sah beiseite, als wäre das Gras mit einem Mal unendlich faszinierender. „Iseult …“
„Lass mich ausreden. Du sagst, dass du uns keine Zukunft bieten kannst.“ Sie zögerte und war sich nicht sicher, ob sie ihm so viel von sich selbst enthüllen sollte. „Aber ich möchte hingehen, wo immer du hingehst. Ich möchte mit dir beisammen sein, ganz gleich, was uns widerfährt.“ Kieran
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