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Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall

Titel: Ihr Wille Geschehe: Mitchell& Markbys Zehnter Fall Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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aus.
    »Du heiliger …!«
    »Was ist denn?« Burnett wollte sich neben ihn schieben, um etwas zu sehen, doch es war zu eng, und er manövrierte sich um einen blühenden Peacebusch herum. Sie befanden sich mitten im Beet, wo eine große Standardrose blühte, eine dunkelrote Alex. Am Fuß der Pflanze lag das Ding, der Grund für Gill Armitages hysterischen Anfall. Armitage hatte Burnetts Frage noch nicht beantwortet. Er deutete nur mit zitternder Hand auf das Objekt.
    »Herr im Himmel …!«, ächzte Burnett.
    »So etwas habe ich seit … seit meiner Anatomievorlesung nicht mehr gesehen!« Mit leiser, unnatürlich ruhiger Stimme sagte Armitage:
    »Das ist Ernie Berry, oder?« Sein Berufskollege neben ihm zeigte bewundernswürdige Kaltblütigkeit angesichts der Umstände.
    »Ja«, antwortete er.
    »Allerdings nur sein Kopf.« Voller Bestürzung blickte sich Rory Armitage wild suchend im Garten um.
    »Und wo zur Hölle ist der Rest von ihm?«
    Genau in diesem Augenblick stolperte Meredith benommen aus dem Tor von Rookery House in Markbys Arme und stammelte die Antwort auf diese Frage. Ich habe häufig über den Tod nachgedacht, und ich finde, er ist der geringste aller Schrecken.
    Francis Bacon
     
    KAPITEL 15

    »WIE GEHT es ihr?«, fragte Wynne.
    Sie trug immer noch die gleichen Sachen wie am Morgen, weite Hosen und einen noch weiteren selbst gestrickten kanariengelben Pullover und stand besorgt abwartend vor der Tür. In der Hand hielt sie eine Flasche selbst gemachten Holunderlikör.
    Markby trat zur Seite und bat sie herein.
    »Im Augenblick ist sie sehr britisch und zugeknöpft. Sie hält sich großartig. Die Panik ist ein wenig abgeklungen. Jetzt ist sie abwesend. Der Schock kommt erst noch. Sie ist im Wohnzimmer – gehen Sie nur durch.«

    »Meine Liebe!«, rief Wynne, als sie ins Wohnzimmer stürzte und sich neben Meredith auf das Sofa setzte.
    »Wie fühlen Sie sich? Sie sehen ganz blass aus! Was für ein furchtbares Erlebnis!« Sie hielt Meredith die Flasche mit dem Holunderlikör hin.
    »Das hier wird Ihnen sicherlich ein wenig helfen!«
    Meredith nahm das Angebot dankend an.
    »Es war schlimm, aber Alan hat mich mit so viel Brandy abgefüllt, dass ich damit zurechtkomme. Außerdem denke ich, dass ich nicht die Einzige bin, die einen hässlichen Schock erlitten hat. Der … der Rest von Ernie Berry wurde woanders gefunden.«
    Meredith verspürte eine gewisse Abneigung gegen das Wort
    »Kopf«. Es beschwor das unerträglich grausame Bild des enthaupteten Leichnams unter dem Kastanienbaum herauf, mit dem schwarzen Schwarm von Insekten, die den verklebten Stumpf zwischen den Schultern bearbeiteten. Sie stellte die Flasche Holunderlikör auf einen Beistelltisch und wiederholte:
    »Das ist wirklich sehr freundlich von Ihnen, Wynne.«

    »In Rorys Garten, man stelle sich das nur vor!« Wynne gluckste vor nicht ganz aufrichtiger Empörung, denn das Leuchten in ihren Augen verriet die lebenslange Gewohnheit der Jagd nach einer fetten Schlagzeile. Man musste Wynne zugute halten, dass sie sichtlich gegen diesen Instinkt ankämpfte. Fast gelang es ihr, ihn zu unterdrücken.

    »Die arme Gill fand ihn in ihrem Rosenbeet und hatte einen hysterischen Anfall, wie ich gehört habe! Sie hingegen scheinen es mit großer Fassung zu ertragen, Meredith.« Wynne nickte anerkennend.

    »Ich habe schon früher Leichen gesehen«, erklärte Meredith und schnitt eine Grimasse.
    »Damit meine ich Menschen, die nicht friedlich in ihrem Bett gestorben sind. Unfallopfer auf der Straße und andere grässlich verstümmelte Tote. Es ist nur so, dass ich einfach nicht damit gerechnet habe, einen Enthaupteten unter dem Baum auf Olivias Koppel zu finden.«
    Sie bemühte sich, leidenschaftslos dreinzublicken.
    »Ich weiß nicht, wie lange er schon dort gesessen hat. Andererseits denke ich, wer auch immer den Toten dort zurückgelassen hat, rechnete nicht damit, dass er so schnell gefunden würde. Wer hätte einen Grund gehabt, die leere Koppel zu betreten? Wohingegen der … der Kopf …« Meredith sprach das Wort mit Entschiedenheit aus.
    »Der Kopf ist in Mrs Armitages Rosenbeet aufgetaucht, und die Person, die ihn dort hingelegt hat, musste damit rechnen, dass er bald gefunden würde.«

    »Oh, meine Liebe!«, sagte Wynne und pflückte geistesabwesend Wollfussel von ihrem gelben Pullover.
    »Man fragt sich, was als Nächstes geschehen wird!« Sie blickte auf, als Markby ihr ein Glas hinhielt.
    »Oh, danke sehr, Alan. Ich muss sagen, ich kann

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