Ihr wisst genau, dass ihr mich liebt
Bildete sich dieses Arschloch etwa
ein, sie unterhielt sich mit ihm?
»Na gut«, sagte Aaron. »Äh... ach ja, wir gehen
nachher alle essen. Ich bin Veganer, deshalb haben wir einen Tisch in einem
vegetarischen Restaurant bestellt. Ich hoffe, das ist okay für dich.« Er trat
einen Schritt zurück und wartete einen Moment. Als von Blair keine Reaktion
kam, lächelte er resigniert und schloss die Tür.
Blair rollte sich herum und drückte sich ein Kissen
auf den Bauch. Aha, Veganer. Natürlich. Das hätte sie sich ja denken können.
Sie hätte ihm gern eine Portion rohes Fleisch ins Gesicht geworfen.
Dachten ihre Mutter und Cyrus etwa, sie würde ihren
neuen Pseudohippie-Stiefbruder verzückt in die Arme schließen, bloß weil er
jetzt hier wohnte, das Bier wegsoff, als sei es seins, und mit Tyler die
problematische Familiensituation »ausdiskutierte«? Das konnten sie sich in den
Arsch schieben.
Bloß gut, dass sie übers Wochenende wegfuhr und bald
sowieso in Yale studierte und diesem Irrenhaus für immer entrinnen konnte.
Vielleicht sollte sie Nate erzählen, was hier abging, dann würde er womöglich
Mitleid bekommen und doch noch mit nach New Häven fahren.
Sie griff zum Telefon, das neben dem Bett lag, und
tippte Nates Nummer ein.
»Yo!« Nate meldete sich nach dem fünften Klingeln. Er
hörte sich bekifft an.
»Hallo, ich bin's.« Blairs Stimme zitterte etwas. Sie
spürte plötzlich, dass sie gleich weinen würde.
»Hey.«
Blair wälzte sich auf den Rücken und starrte an die
Decke. Kitty Minky linste misstrauisch durch einen Spalt in der Schranktür ins
Zimmer. Ihre Augen glühten gelb. »Ich wollte fragen, ob du nicht vielleicht
doch mit mir nach Yale kommen kannst...« Blairs Stimme versagte. Gleich würden die
Tränen fließen.
»Das geht echt nicht, Blair. Die Jungs sind schon ganz
heiß auf unseren Trip.«
»Ja, okay«, sagte Blair. »Es ist nur... wegen der
Hochzeit und allem... und jetzt...« Sie schwieg. Aus ihren Augenwinkeln
quollen Tränen und rollten ihr über die Wangen.
»Hey, weinst du etwa?«, fragte Nate.
Immer mehr Tränen flössen Blair übers Gesicht. Nate
klang, als wäre er tausende von Kilometern weit weg. Blair war zu aufgewühlt,
um ihm jetzt alles zu erklären. Und er hatte sich noch nicht mal für sein Geschenk
bedankt. Scheiß auf ihn und überhaupt auf alles!
»Ich muss Schluss machen«, schluchzte Blair. »Ruf mich
morgen an, okay?«
»Mach ich«, versprach Nate. Aber Blair wusste, dass er
nicht anrufen würde. Vermutlich würde er sich nicht mal erinnern, überhaupt mit
ihr gesprochen zu haben. Er war viel zu breit.
»Tschüss.« Blair legte auf. Sie schleuderte das
Telefon aufs Bett und verkrallte ihre Nägel in der Überdecke. Kitty Minky kam
aus dem Wandschrank gekrochen und sprang aufs Bett.
»Alles okay Baby.« Blair streichelte ihr tröstend über
den Kopf. Sie legte sich die Katze auf den Bauch. »Alles okay.«
Kitty Minky schloss die Augen, kuschelte sich in
Blairs warmen Pullover und schnurrte behaglich. Blair wünschte, sie hätte
jemanden, der sie trösten könnte. Sie hatte immer geglaubt, dieser jemand wäre
Nate, aber so, wie es aussah, war Nate ein Arschloch und genauso eine
Enttäuschung wie überhaupt alles in ihrem beschissenen Leben.
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erkl ä rung: s ä mtliche namen und bezeichnungen von personen, orten und Veranstaltungen wurden ge ä ndert
bzw. abgek ü rzt, um unschuldige zu sch ü tzen, mit anderen Worten: mich.
ihr lieben!
familienangelegenheiten
ich wei ß : hass ist ein starkes wort,
aber, hey, wir sind in der pubert ä t. von uns wird geradezu
erwartet, dass wir unsere eitern gelegentlich mal hassen, dasselbe gilt f ü r geschwis- ter - egal, ob ä lter oder j ü nger ganz besonders f ü r solche, die noch nicht mal
mit uns verwandt sind und die wir nie gewollt haben.
wenn so ein ungewollter bruder
allerdings ein ziemlich knuffiger junge mit dreadlocks ist, der - wie ich zuf ä lligerweise pers ö nlich wei ß - extrem gut gitarre spielt
und so ungef ä hr der netteste typ des
universums ist, k ö nnte man sich das mit dem hass
noch mal ü berlegen, unschuldige flirts
mit zuk ü nftigen Stiefbr ü dern sind weder inzestu ö s noch illegal, man hat seinen
spa ß und wenn man dann praktischerweise
auch noch zusammenwohnt... na ja, ist nur so eine idee. allerdings sieht es
nicht so aus, als w ü rde B sie in betracht ziehen.
eure
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