Ihre Beiden Väter
Ankunft begann Sophie, sich in seinen Armen, wie vorausgesagt, zu winden. „Ich denke, sie hat jetzt Hunger“, rief er der Schwester zu.
„In dem Schrank unter der Spüle ist eine schon fertig gemischte Flasche“, antwortete sie. „Öffnen sie sie und stellen sie sie für ungefähr drei Minuten in den Topf zum Erwärmen. Zu Hause können sie auch einen Fläschchenwärmer benutzen. So müssen sie nicht den ganzen Tag einen Topf erhitzen.“
„Wir haben gestern einen gekauft. Ich verstehe nur nicht, warum ich nicht einfach die Mikrowelle nehmen kann.“ Vorsichtig legte Srikkanth Sophie ins Bett, um die Flasche wie angeordnet vorzubereiten.
„Machen sie das bloß nicht!“, rief die Schwester. „Erstens erwärmt sich die Milch nicht immer gleichmäßig und sie könnten damit ihren Mund verbrennen. Aber noch wichtiger ist, durch die Strahlen zersetzen sich die Proteine, sodass sie nicht die Nährstoffe bekommt, die sie braucht.“
Ungeduldig wartete Srikkanth darauf, dass die Milch endlich warm wurde. Dabei machte er sich in Gedanken eine Notiz, Jaime zu danken, den Fläschchenwärmer gekauft zu haben. Außerdem fiel ihm der Name der Säuglingsnahrung auf: Enfamil, genau wie Tricia vermutet hatte. Mit Sophie wollte er nachher auf dem Heimweg nicht noch anhalten. Aber er war sich sicher, dass Jaime entweder zum Supermarkt für ihn fahren oder auf Sophie aufpassen könnte, damit er es noch besorgen konnte.
Srikkanth war mit sich zufrieden, als er zur Hälfte ihrer Mahlzeit an Sophies Bäuerchen dachte. Nachdem sie fertig war, schmatzte sie lustig mit den Lippen, bevor sie sich wieder in Srikkanths Arme lehnte, wohl mit der Absicht, sich nie wieder zu bewegen.
Die Krankenschwester hatte nun Feierabend und Srikkanth verlor endlich das Gefühl, Sophie bei jeder Bewegung fallen lassen zu können. „Sie scheinen sich wohler zu fühlen“, bemerkte sie und setzte sich neben ihn.
„Es beginnt, sich normaler anzufühlen“, bestätigte Srikkanth, „bin mir aber sicher, noch einiges lernen zu müssen.“
„Es gibt immer etwas zu lernen“, lachte die Schwester, „aber das kommt alles mit der Erfahrung. Über das Füttern haben wir ja schon gesprochen. Ihre Windeln haben Sie auch schon ein paar Mal gewechselt, das klappt ja. Da sie sie mit der Flasche füttern, wird ihr der Haut-an-Haut Kontakt fehlen, den Still-Babys mit ihren Müttern haben. Denken Sie ab und zu daran, denn das beruhigt sie sehr. Darüber hinaus sollten Sie immer ihren Kopf stützen. Wenn das Badewasser ein wenig zu warm oder zu kalt ist, wird sie sich vielleicht etwas unwohl fühlen. Auf längere Sicht wird es ihr aber nicht schaden. Schäden an ihrem Genick könnten sie umbringen, sind sie schwerwiegend genug.“
Srikkanth zuckte und drückte Sophie beschützend an sich. „Wie ist das mit dem Baden?“ Da die Schwester es angesprochen hatte, wollte er noch einmal nachfragen.
„Alle paar Tage“, empfahl sie, „oder wenn sie besonders schmutzig ist. Das Wichtigste ist, ihre Hände und den Po sauber zu halten. Nicht sehr lange und sie steckt ihre Finger in den Mund. Sie möchten sicher nicht, dass sie einen Windelausschlag bekommt. Das ist sehr schmerzhaft, dann wird sie unruhig.“
„Wie vermeide ich das dann?“
„Wechseln sie die Windeln oft genug, besonders wenn sie schmutzig sind und benutzen sie eine Schutzcreme; Destin oder Aquafor oder Dr. Smith's sind gut“, empfahl die Schwester. „Einen guten Kinderarzt sollten Sie sich auch suchen. Sie wird ihre Impfungen und U-Untersuchungen brauchen.“
Srikkanth musste seine Unsicherheit ins Gesicht geschrieben stehen, da die Schwester beruhigend seine Hand berührte. „Ich gebe ihnen eine Liste mit Ärzten, mit denen das Krankenhaus zusammenarbeitet. Da können sie sehen, ob einer von ihnen in ihrer Umgebung ist. In den nächsten Wochen sollten sie einen Termin machen. Von der Geburt hat sie zwar keine Probleme, es ist aber besser, sie sobald wie möglich von einem Arzt untersuchen zu lassen, damit er oder sie eine gute Basis bekommt. Gibt es sonst noch etwas, das sie beunruhigt?“
„Draußen ist es sehr kalt“, bemerkte Srikkanth. „Ich möchte nicht, dass sie krank wird.“
„Ziehen sie ihr eine Lage mehr an, als sich selbst“, riet sie. „Inklusive ihrer Decke. Überhitzen sollten sie sie aber auch nicht. Tragen sie also ein Hemd und einen Pullover, sollte sie ein Shirt, einen Pullover und ihre Decke oder einen Body, einen Rollkragen und einen Pullover
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