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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Galaktographen hatten es dem Teil der Galaxis zugeordnet, der zwischen den östlichen und südlichen Königreichen und dem Rand des Inseluniversums lag.
    Das Schiff verfügte über kaum nennenswerte Defensivwaffen, und seine Bestückung für den Angriff beschränkte sich auf ein paar Geschosse. Aber es besaß etwas, das für eine Mission wie diese von unersetzlichem Vorteil war – die Fähigkeit, sich unsichtbar zu machen.
    »Es wäre sicherer, zu verdunkeln«, meinte Hull Burrel stirnrunzelnd. »Aber dann wären wir ebenfalls blind, und das ist in dieser Wildnis nicht gerade empfehlenswert.«
    Eine äußerst eindrucksvolle Wildnis, dachte Gordon. Dutzende von Sternen loderten wie smaragd-, diamant- und rubinfarbige Lichter in der Schwärze. Der Radarschirm zeigte Schwärme von Treibgut zwischen den Sonnen und dunkle Wolken kosmischen Staubes.
    »Es ist zu weit«, wandte er sich an Hull. »Zarth Arn muß sich irren. Es können keine Magellaner in der Öde sein. Wenn sie wirklich gekommen wären, hätten sie es nicht mit einer verstohlenen Infiltration, sondern in einer groß angelegten Invasion getan.«
    Hull schüttelte den Kopf. »Auf diese Weise kamen sie bereits einmal, wie die Geschichte berichtet. Und sie wurden vernichtet. Deshalb versuchen sie es diesmal vielleicht auf andere Art.« Der hochgewachsene Antarier schüttelte den Kopf. »Aber ich kann es auch nicht glauben. Es ist so lange her.«
    Das Phantomschiff schlängelte sich tiefer in die Öde, vorüber an größeren Gebieten von Treibgut, die sich wie steinerne Flüsse durch den Raum wanden, an verglühten Dunkelsternen vorbei.
    Schließlich war es soweit. Hull Burrel deutete auf einen kleinen hellorangefarbenen Stern weit vor ihnen. »Das ist sie, die Sonne Aars. Wir werden jetzt Verdunkeln. Die Navigation von nun an dürfte ziemlich knifflig werden.«
    Gordon befand sich nicht zum erstenmal auf einem Phantomschiff und war auf den Verdunklungseffekt vorbereitet. Die Generatoren hatten einen Energieschirm um das Schiff gelegt, der jeden Licht- oder Radarstrahl, der darauf traf, gleichermaßen ablenkte. Das Phantomschiff war sowohl für das Auge als auch das Radar vollkommen unsichtbar geworden. Allerdings vermochten auch die Männer an Bord nichts von der Außenwelt wahrzunehmen. Die Navigation mußte nun mit Hilfe eines speziellen Subspektrumradars vorgenommen werden, an Hand dessen das Schiff langsam seinen Weg ertasten konnte.
    In den folgenden Stunden erschien es Gordon nicht anders, als befände er sich in einem Unterseeboot des zwanzigsten Jahrhunderts, das seinen Weg durch die Meerestiefen suchte. Es war das gleiche Gefühl von Blindheit und Hilflosigkeit, die gleiche Angst vor einem Zusammenstoß – in diesem Fall mit einem Stück Treibgut, das das Radar nicht erfaßte, und der gleiche hysterische Wunsch, das Sonnenlicht wiederzusehen. Diese Anspannung währte Stunden. Auf Hull Burrels Stirn stand der Schweiß in dicken Tropfen, während er das kleine Schiff näher an den einzigen Planeten des orangefarbigen Sterns manövrierte.
    Schließlich gab Hull einen Befehl, und das Schiff stand still. »Wir müßten jetzt über der Oberfläche Aars sein«, sagte er heiser. »Aber das ist alles, wofür ich garantieren kann. Ich hoffe, wir kommen nicht gerade über den Köpfen unserer Feinde aus der Verdunkelung.«
    Gordon zuckte die Schultern. »Jon Ollen war der Ansicht, daß diese Welt hauptsächlich aus Wildnis besteht.«
    »Ich hege eine besondere Vorliebe für Optimisten, die keine direkte Verantwortung haben«, knurrte der Antarier. »Aber gut. Verdunklung aus!«
    Das Brummen der Generatoren verstummte. Augenblicklich drang helles, orangefarbiges Licht durch die Sichtschirme in den Kontrollraum. »Verzeiht mir, Optimisten«, entschuldigte sich Hull. »Es könnte nicht besser berechnet sein.«
    Das kleine Schiff schwebte knapp über den Wipfeln eines schier endlosen Waldes, dessen hohe, nur bedingt baumähnliche Pflanzen Gordon an Teyn erinnerten. Unwillkürlich schauderte er.
    Das Phantomschiff fiel in die grüne wogende Masse hinab und landete inmitten der grünen Stämme auf dem weichen Boden. Rundum wucherte kupferfarbenes Buschwerk mit schwarzen Früchten. Gordon, der fasziniert hinausblickte, rief plötzlich: »Da ist etwas!«
    Der Antarier sprang an seine Seite. »Was?«
    »Es ist schon wieder verschwunden«, murmelte Gordon. »Es war irgend etwas ziemlich Kleines.«
    »Man versuchte früher, Aar zu kolonisieren«, erklärte Hull. »Aber die

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