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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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Burrel. »Shorr Kan!«
    »Nein«, widersprach Gordon. »Sie haben ihn nur so zurechtgemacht, aus welchem Grund auch immer. Ich selbst habe Shorr Kan sterben gesehen.«
    Der Mann, der dem toten Herrscher der Liga so ähnlich sah, lachte. »Sie haben gedacht, Sie sähen mich sterben, Gordon. Nun, ich muß zugeben, wir haben eine gute Schau abgezogen, obwohl wir sie uns in aller Eile hatten einfallen lassen und uns keine Zeit für Proben blieb.«
    Es war zweifellos die Stimme Shorr Kans, und es war auch die Stimme desjenigen, der in der Dunkelheit des Gefängnisses gesagt hatte: »So sieht er also aus!«
    Er trat näher und sagte ernsthaft wie einer, der einem Freund etwas erklärt: »Sie haben mich in eine verdammt mißliche Lage gebracht. Erinnern Sie sich? Ihr verdammter Disruptor hatte unsere Flotten vernichtet, und Sie waren auf dem Weg in die Dunkelwelten. Meine getreuen Untertanen hatten davon Wind bekommen und rebellierten auf den Straßen. Es ging um meinem Kopf. Ich mußte rasch handeln.« Er grinste.
    »Aber Shorr Kans Leiche wurde doch in den Trümmern des Palasts gefunden!« weigerte Gordon sich immer noch zu glauben.
    Shorr Kan zuckte die Schultern. »Ein toter Aufständischer, der zufällig meine Statur hatte, und dem meine Uniform mit den Orden paßte. Wir sorgten dafür, daß nicht allzuviel erkennbar an ihm blieb, daß er aber andererseits auch nicht völlig verkohlte, nachdem wir den Palast angezündet hatten – was man übrigens fälschlicherweise den Rebellen in die Schuhe schob – und schleunigst verschwanden.«
    Gordon mußte ihm nun wohl glauben. »Und seit damals haben Sie sich in der Öde verkrochen?«
    »Sagen wir lieber, ich mache hier einen Besuch bei meinen lieben alten Freunden, zu denen ich in erster Linie Graf Cyn Cryver zähle«, erwiderte Shorr Kan. »Als ich erfuhr, daß Sie wieder hier sind – der John Gordon, den ich in seiner eigenen Gestalt nie gesehen habe, aber den ich so gut kannte –, nun, da mußte ich Sie ganz einfach begrüßen, um der alten Zeiten willen.«
    Die beispiellose Unverschämtheit des Mannes und sein Zynismus – sie hatten sich nicht verändert. Zwischen zusammengepreßten Zähnen sagte Gordon: »Es freut mich, daß Sie Ihren Hals heil aus der Schlinge gezogen haben – obwohl es natürlich ein gewisser Rückschritt ist, als einstiger Herr der Liga nun an den Rockschößen eines Cyn Cryver zu hängen. Doch immerhin ist es dem Tod vorzuziehen.«
    Shorr Kan lachte ehrlich vergnügt. »Hast du das gehört, Cyn? Verstehst du nun, daß ich diesen Burschen bewundere? Er hat bereits die Pistole im Genick und versucht noch, mich auf eine Art zu treffen, die böses Blut zwischen dir und mir machen könnte!«
    »Sie ihn dir an, Hull«, sagte Gordon spöttisch. »Er ist nicht unterzukriegen. Einst war er der Herr des Dunkelreichs und beinahe Eroberer des gesamten Imperiums, und trotzdem – obwohl er nun dazu verdammt ist, sein Leben in der Öde zu fristen und mit armseligen Einweltgrafen schmutzige Pläne auszuhecken – hat er sich sein sonniges Gemüt bewahrt.«
    Shorr Kan grinste, aber Cryver erhob sich und trat nahe an Gordon heran. Offener Haß funkelte aus seinen Augen. »Genug davon!« brüllte er. »Shorr, du hast deinen alten Feind gesehen, damit ist die Sache erledigt. Kette sie jetzt an die Säulen, Bard. Lord Susurr wird am Abend kommen und ihrem Geist alles Wissenswerte entnehmen. Was dann noch übrig ist, mag da draußen verfaulen.«
    »Dieser Lord Susurr«, fragte Gordon, »ist wohl einer eurer geheimnisvollen Verbündeten von Magellan? Wie der eine, den wir so enttäuschen mußten, als wir euch auf Teyn überlisteten.«
    Cyn Cryver lächelte grimmig, als Hull Burrel und Gordon an zwei der verzierten schlanken Metallsäulen gekettet wurden, die in zwei Reihen durch den ganzen Saal liefen.
    »Selbst für Sie«, sagte Cyn Cryver, »empfand ich noch immer eine Spur Mitleid in Anbetracht dessen, was Ihnen bevorsteht. Aber nicht länger.« Er drehte Gordon den Rücken und befahl dem jungen Offizier: »Bewache sie, bis Lord Susurr kommt. Es wird einige Stunden dauern, denn der Lord liebt das Sonnenlicht nicht.«
    Shorr Kan lächelte sie vergnügt an. »Nun, Freunde, ich fürchte, jetzt heißt es Abschied nehmen. Wie ich euch kenne, werdet ihr dem Tod tapfer ins Auge sehen. Ich habe schon immer gesagt: ›Stirb wie ein Mann, wenn der Tod sich kein Schnippchen mehr schlagen läßt.‹«
    Hull fluchte lauthals. Shorr Kan wandte sich ab und verließ mit Cyn

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