Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
konnte.«
    Hull wandte sich angewidert ab. Gordon hatte ihnen nur mit halbem Ohr zugehört. »Wir müssen zurück nach Fomalhaut.«
    »Das dürfte nicht so einfach sein«, meinte Shorr Kan. »Die Eingeborenen hier verstehen selbst nichts von der Raumfahrt. Sie benutzen die Schiffe der Grafen.«
    »Sagten Sie nicht, daß sie sich sammeln? Das bedeutet, daß sie in Kürze abgeholt werden.«
    »Ah«, murmelte Shorr Kan. »Ich weiß, was Sie meinen. Wir sollen eines der Schiffe stehlen und damit Fomalhaut warnen. Großer Gott, Mann! Seien Sie doch vernünftig!«
    »Er ist zwar ein Schurke, Gordon«, brummte Hull, »aber er hat recht. Was glaubst du, wie viele dieser geflügelten Teufel um die Schiffe herumschwärmen werden?«
    »Schon gut!« knurrte Gordon. »Trotzdem brauchen wir ein Schiff. Verrat du mir, wie wir zu einem kommen können.«
    »Ich wüßte einen Weg«, erklärte Shorr Kan. »Angenommen, wir schaffen es und erreichen Fomalhaut. Was wird dann aus mir? Prinzessin Lianna wird nichts lieber tun, als mich vom nächsten Ast baumeln zu lassen.«
    »Ich werde mich darum kümmern, daß es nicht dazu kommt«, versprach ihm Gordon.
    Shorr Kan lächelte ohne Humor. »Können Sie mir das garantieren? Können Sie mir versichern, daß, wenn sie es nicht tut, nicht ein anderer die gleiche Idee hat?«
    Es hatte keinen Sinn zu lügen, das war Gordon klar, so gern er es getan hätte. »Nein, ich kann es nicht garantieren. Aber ich bin mir fast sicher, daß ich, wenn Sie es sich wirklich verdienen, Ihren Hals retten kann.«
    » Fast ist ein bißchen wenig«, murmelte Shorr Kan. »Aber ...« Er musterte Gordon kurz. Gordon wußte, daß Shorr sich in aller Eile sämtliche Alternativen und Möglichkeiten durch den Kopf gehen ließ, ehe er sich festlegte. »Es muß mir genügen«, sagte er schließlich. »Geben Sie mir Ihr Ehrenwort, daß Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun werden, mich vor einer Hinrichtung oder sonstigen Strafen zu bewahren?«
    »Ja«, versprach ihm Gordon. »Wenn Ihr Plan uns tatsächlich nach Fomalhaut bringt.«
    »Gut. Wenn ich nicht aus Erfahrung wüßte, daß Sie – verzeihen Sie – so dumm sind, immer Ihr Wort zu halten, würde ich Ihnen nicht trauen. So aber tue ich es.«
    Hull Burrel starrte ihn wütend an. Gordon ignorierte es und fragte: »Also, was haben Sie sich ausgedacht?«
    Shorrs Augen funkelten listig. »Es gibt nur einen Weg, von hier zu verschwinden – das ist mit den Schiffen der Grafen, wenn sie die Qhallakrieger abholen.«
    »Aber Sie sagten selbst ...«
    Shorr Kan grinste. »Nicht so. Hören Sie. Ich habe Ihnen auf Aar zur Flucht verholfen, und wir haben dort den H'harn Susurr getötet. Aber niemand auf dem Planeten, keiner der Grafen, weiß, was dort wirklich geschehen ist. Sie wissen nur, daß zwei Gefangene, Sie und Hull Burrel, verschwunden sind – und ich ebenfalls.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?« brummte Hull.
    »Folgendes: Angenommen, ich tauche hier auf der Qhallawelt wieder auf und erzähle den Grafen, wenn sie kommen, daß Sie beide den H'harn getötet haben und mich zwangen, Sie auf Ihrer Flucht zu begleiten.«
    »Würden sie das denn glauben?« zweifelte Gordon. »Würden sie nicht wissen wollen, wo wir sind, und wie Sie uns entwischen konnten?«
    »Da«, Shorr Kan grinste, »kommt eben meine Ingenuität. Ich werde Sie beide bei mir haben, mit gebundenen Handgelenken, und mit dem Strahler halte ich Sie in Schach. Ich werde behaupten, ich habe Sie überwältigt, als das Schiff die Bruchlandung gemacht hatte. Wie könnten sie das bezweifeln, mit dem Beweis direkt unter ihren Augen?«
    Hull Burrel stieß einen heiseren Schrei aus und sprang Shorr an. »Hull!« brüllte Gordon. »Halt ein!«
    Mit wutverzerrtem Gesicht drehte Burrel sich ihm zu. »Hast du den Hund denn nicht gehört? Er hat sich nicht geändert!«
    Shorr Kan war kein Schwächling, aber der riesige Antarier schüttelte ihn wie ein Terrier eine Maus. »Einen großartigen Einfall hat er da. Weil ihm seine Flucht nicht gelungen ist, wird er so tun, als hätte er sie nie versucht. Und uns wird er als Gefangene den Wölfen zum Fraß vorwerfen.«
    »So warte doch!« sagte Gordon scharf und zog an Burrels Arm. »Laß ihn los. Zu viel ist im Spiel. Wir wollen uns in Ruhe darüber unterhalten.« Er blickte Shorr Kan kalt an, als der sich, nachdem Hull ihn widerstrebend freigegeben hatte, die schmerzenden Schultern rieb. »Es hört sich genauso an wie einer Ihrer früheren doppelzüngigen Tricks.«
    »Nicht wahr?«

Weitere Kostenlose Bücher