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Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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unentschlossen. Eine plötzliche Idee durchfuhr ihn, aber er unterdrückte sie augenblicklich. »Ich glaube, wir müssen das Risiko auf uns nehmen«, meinte er.
    »Gut.« Der Gedanke des H'harn war etwas zu eifrig. »Ich werde dem, den ihr Hull nennt, die Anleitungen geben.«
    »Du wirst ihn nicht noch einmal übernehmen«, warnte Gordon.
    »Aber wie kann ich dann ...«
    »Du wirst ihm die Instrumente und ihre Bedienung genauestens erklären. Sollte Hull auch nur eine Sekunde den Anschein erwecken, daß er sich unter deiner Kontrolle befindet, werden wir uns erneut mit der Bedienung beschäftigen, bis wir irgendwo Bruch machen.« Er blickte auf den Schirm und dachte: Wenn der H'harn sich nicht schnell entscheidet, brauchen wir nicht einmal mehr etwas zu tun.
    Dieser Gedanke beschleunigte offenbar des H'harn Entschluß. »Gut«, stimmte er zu. »Aber Hull muß die Kontrollen sofort übernehmen.«
    Hull sprach laut aus, was der Fremde ihm erklärte, während er die Instrumente bediente und das Schiff eine Wendung machte. Gordon beobachtete ständig sein Gesicht, doch der Ausdruck blieb normal. Aber ganz sicher beabsichtigte der H'harn nicht, sie entkommen zu lassen. Irgend etwas hatte er vor, vermutlich kurz, ehe sie landeten.
    Nicht daran denken! befahl er sich.
    Nach einer schier endlosen Zeit lag eine solähnliche Sonne vor ihnen, und allmählich schwoll ihre Scheibe an. Jetzt wuchs auch der Planet an, auf den das Schiff zuhielt.
    Gordon ließ keinen Blick von Hull, als er nach Anweisung des H'harn das Bremsmanöver einleitete. Eine grüne Landschaft mit Wäldern und Ebenen und dem Silberband eines Flusses brauste auf sie zu. Gordon hörte, wie Shorr heftig Luft holte. Denk an ihn, befahl sich Gordon. Denk daran, ob du ihm trauen kannst ...
    Sie waren etwa vierhundert Meter über dem Wald, als Gordon handelte. Er tat es mit einer aus der Überzeugung geborenen Wildheit, daß es keine zweite Chance gab. Burrels Hand lag noch um den Beschleunigungshebel. Gordon drückte ihn mit aller Kraft nach unten.
    Hull brüllte irgend etwas, und im nächsten Augenblick schlug das Heck auf dem Boden auf. Gordon flog durch den sich zusammenschiebenden Kontrollraum und prallte mit dem Kopf gegen die Armaturen.
    Als er wieder zu sich kam, lag das Schiff halbzerquetscht auf einer Seite. Shorr Kan setzte sich gerade mit einer heftig blutenden Stirnwunde auf. Hull Burrel lag reglos gegen die Schiffshülle gepreßt. Gordon rutschte auf ihn zu und rollte ihn herum. Er fühlte nach seinem Puls am Hals. »Er ist offenbar nur bewußtlos«, erklärte er erleichtert.
    Shorr preßte einen von seiner Tunika gerissenen Stoffstreifen, der sich schnell rot färbte, auf seine Wunde. »Weshalb, zum Teufel, haben Sie das getan!« Er blickte Gordon wütend an. »Wenn wir nicht Glück gehabt hätten, wären wir jetzt alle ...« Er schwieg abrupt. Plötzlich hatte er verstanden. Er warf einen Blick auf das Schott. Das Heck war völlig zusammengedrückt. Es hatte die ganze Wucht des Aufpralls abgefangen.
    Mit glänzenden Augen wandte er sich wieder Gordon zu. »Ich spüre keinen Gedanken mehr. Sie?« Als Gordon den Kopf schüttelte, grinste er. »So wie das Heck aussieht, kann der H'harn gar nicht überlebt haben. Und das war ja Ihre Absicht, den H'harn bei der Landung zu töten, nicht wahr?«
    »Er hätte uns nie entkommen lassen«, murmelte Gordon. »Ich mußte das Risiko eingehen.«
    Shorr riß sich einen weiteren Streifen von der Tunika. »Ich muß schon sagen, Gordon, Sie haben Mut und Entschlußkraft. Ich glaube, er hätte unseren Geist – oder zumindest den von zweien von uns – zerstört, ehe er uns freigegeben hätte. Wir wußten eben zuviel.«
    »Richtig«, pflichtete Gordon ihm bei. »Ich wollte nur, wir wüßten mehr.«
    Burrels Bewußtlosigkeit kam Gordon endlos vor, und er machte sich bereits Gedanken, als der Freund endlich stöhnend zu sich kam. Er jammerte, daß er keinen heilen Knochen mehr habe, fügte jedoch hinzu, daß der Tod des H'harn es wert sei. Er blickte Gordon bewundernd an. »Ich weiß nicht, ob ich die Nerven dazu gehabt hätte«, gestand er.
    »Du bist Pilot«, sagte Gordon, »und weißt deshalb genau, was hätte passieren können.« Er blickte auf die wie eine Ziehharmonika zusammengedrückte Hülle. »Komm, rege deine faulen Glieder und hilf uns.«
    Es dauerte eine Weile, ehe sie sich einen Weg nach draußen freigebrochen hatten. Doch schließlich standen sie im warmen gelben Sonnenschein auf grünem Gras. Gordon

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