Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Ihre Heimat sind die Sterne

Ihre Heimat sind die Sterne

Titel: Ihre Heimat sind die Sterne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
Vom Netzwerk:
blickte sich mit weiten Augen um. Diese Welt hatte eine erstaunliche Ähnlichkeit mit der Erde. Die Bäume um die Lichtung glichen irdischen Tannen, und durch den weniger dichten Teil des Waldes sah er weite Wiesen. Der Himmel war blau und die Luft angenehm würzig.
    Burrels Gedanken waren weniger erfreulich. Düster betrachtete er das Schiff. »Es wird nie wieder fliegen«, seufzte er.
    »Selbst, wenn es nicht beschädigt wäre, könnten Sie ohne die Anleitungen eines H'harn nichts damit anstellen«, erinnerte ihn Shorr.
    Der Antarier nickte. »Na ja, jedenfalls sind wir jetzt hier gestrandet, ohne Hoffnung, wieder fortzukommen.«
    »Sind wir denn sicher, daß diese Welt unbewohnt ist? Zwar hat der H'harn es behauptet, aber diese Kreaturen lügen ja wie gedruckt. Kurz ehe wir Bruch machten, war mir, als hätte ich etwas Ähnliches wie eine Stadt gesehen.«
    »Hmm«, überlegte Gordon. »Wenn sie bewohnt ist und der H'harn wußte es, dann ist mit Sicherheit anzunehmen, daß sie es von Nichtmenschen ist – Anhängern von Narath Teyn und den Grafen.«
    »Daran dachte ich ebenfalls«, pflichtete Shorr ihm bei. »Wir wollen uns erst einmal mit aller Vorsicht umsehen.« Er deutete. »Die Stadt war etwa in dieser Richtung.«
    Sie hielten sich am Waldrand. Die leicht welligen Wiesen erstreckten sich bis an den Horizont. Nichts sonst war zu sehen. Trotz des Gezwitschers vereinzelter Vögel und des Huschens kleinerer Tiere herrschte eine Stille, die in Gordon Unbehagen erweckte. Er gab Hull die Energiekammer des Strahlers. »Steck sie zurück«, forderte er ihn auf. »Ein Strahler ist besser als nichts.«
    Wortlos schob Hull sie in die Waffe. »Ich verstehe nicht«, meinte er grübelnd, »weshalb der H'harn uns überhaupt in sein Schiff lockte und uns mit zu den Magellanschen Wolken nehmen wollte. Von welchem Nutzen wären wir ihm denn gewesen?«
    »Sie und ich«, sagte Shorr Kan fest, »von keinem. Der Kerl war überhaupt nicht an einem Kopiloten interessiert, wie wir dachten. Er wollte Gordon.«
    »Himmel«, rief Gordon und starrte ihn an. Durch die überstürzten Ereignisse hatte er gar nicht so weit gedacht, aber es war ihm sofort klar, worauf Shorr Kan hinauswollte. Er brach in kalten Schweiß aus. »Er spürte es, als der andere H'harn starb und hat dann zweifellos in unseren Gehirnen gelesen. Deshalb versteckte er sich schnell im Schiff und lenkte uns.«
    »Schön und gut«, brummte Hull. »Er hat also in deinem Schädel etwas entdeckt, was ihm wichtig schien. Aber was war das?«
    Shorr Kan lächelte ironisch. »Sagen Sie es ihm, Gordon.«
    »Hull, du weißt doch jetzt, daß ich in Prinz Zarth Arns Körper gegen die Liga kämpfte und ...«
    »Wie könnte ich das vergessen«, antwortete Hull gereizt. »Und daß du es warst, der ...« Er hielt abrupt inne und schloß nicht einmal den Mund.
    »Genau.« Gordon nickte. »Ich war es, der die Geheimwaffe des Imperiums, den Disruptor, bediente.«
    »Eben den Disruptor«, warf nun Shorr Kan ein, »mit dessen Hilfe vor Jahrtausenden die Invasion der H'harn zurückgeschlagen wurde.«
    Hull schloß die Lippen und nickte verstehend. »Natürlich. Wenn die H'harn alles darüber erfahren könnten ...«
    Shorr Kan deutete aufgeregt, und Gordon blickte hoch. In ziemlicher Entfernung eilte eine Gruppe kurzflügeliger Vogelmenschen über die Ebene, in nördliche Richtung, wie Gordon annahm. Sie erinnerten ein wenig an Korkhanns Rasse, hatten allerdings auch etwas Reptilähnliches an sich. In den Klauen ihrer Flügelarme hielten sie Waffen.
     

 
15.
     
    »Es sind Qhallas«, erklärte Shorr Kan. »Und sie eilen genau in die Richtung, in der sich meines Erachtens die Stadt befindet – und vermutlich auch ein Raumhafen, denn ich habe ihresgleichen auch bei Narath Teyn gesehen. Ich fürchte, sie sammeln sich für den langgeplanten Angriff auf Fomalhaut.«
    Gordon starrte ihn entsetzt an. Er hatte damit gerechnet, aber nicht so bald. Er hätte Lianna nicht verlassen dürfen. Er machte sich die bittersten Vorwürfe.
    »Wann?« fragte er heiser.
    Shorr Kan schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Cyn Cryver tat sehr geheimnisvoll mit allem, was mit den H'harn zusammenhing. Er ahnte nicht, daß sie ihn nur für ihre eigenen Zwecke benutzen. Na ja, das hatte ich ja eigentlich auch beabsichtigt.«
    »Haben Sie überhaupt jemals ein ehrliches Spiel mit jemandem getrieben?« fragte Hull Burrel.
    Shorr Kan nickte. »O ja. Oft. Tricks habe ich nur angewendet, wenn ich etwas dadurch gewinnen

Weitere Kostenlose Bücher