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Illuminati

Illuminati

Titel: Illuminati Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dan Brown
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wir in der realen Welt. Hören Sie zu…« Olivetti redete nun im effizienten Tonfall des Feldoffiziers. »Es wäre unverantwortlich, mit hundertfünfundsechzig unvorbereiteten, schutzlosen Kardinälen nach Rom zu marschieren. Es würde für Verwirrung und Panik sorgen, und einige der Kardinale sind sehr alte Männer. Offen gestanden, ein tödlicher Schlaganfall in diesem Monat ist genug.«
    Ein tödlicher Schlaganfall. Die Worte des Kommandanten riefen Langdons Erinnerung an die Schlagzeile wach, die er hei in Mittagessen mit ein paar Studenten in der Mensa von Harvard gelesen hatte:
      
    PAPST ERLEIDET SCHLAGANFALL UND STIRBT IM SCHLAF.
      
    »Außerdem…«, sagte Olivetti, »haben wir die Kapelle Meter für Meter nach Wanzen und anderen elektronischen Geräten abgesucht. Sie ist sauber, ein sicherer Hafen, und ich bin zuversichtlich, dass die Antimaterie nicht dort drin versteckt wurde. Es gibt im Augenblick keinen Ort, der sicherer für die Kardinale wäre. Über eine Notevakuierung können wir immer noch reden, wenn es keine andere Möglichkeit mehr gibt.«
    Langdon war beeindruckt. Olivettis messerscharfe Logik erinnerte ihn an Maximilian Kohler.
    »Herr Oberst«, sagte Vittoria mit nervöser Stimme. »Es gibt noch mehr zu bedenken. Bisher hat niemand eine derart große Menge Antimaterie hergestellt. Ich kann nur schätzen, wie stark die Explosion sein wird. Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird auch die Umgebung in Mitleidenschaft gezogen. Falls der Behälter irgendwo unter der Erde oder in einem der zentralen Gebäude versteckt wurde, mögen die Auswirkungen auf die umliegende Stadt vor den Mauern minimal sein, aber falls er sich in der Nähe der Mauern befindet… beispielsweise in diesem Gebäude hier…« Sie blickte vielsagend hinaus zu der Menschenmenge auf dem Petersplatz.
    »Ich bin mir meiner Verantwortung gegenüber der Welt dort draußen durchaus bewusst«, entgegnete Olivetti. »Es macht die Situation nicht ernster, als sie ohnehin schon ist. Der Schutz der Vatikanstadt ist seit mehr als zwei Jahrzehnten meine Aufgabe, und ich habe nicht die Absicht, diese Bombe detonieren zu lassen.«
    Camerlengo Ventresca blickte auf. »Sie glauben, Sie können diesen Behälter finden?«
    »Ich möchte zuerst mit einigen meiner Spezialisten über unsere Optionen sprechen. Es besteht vielleicht eine Möglichkeit, wenn wir die Stromversorgung von Vatikanstadt ausschalten und das Hintergrundrauschen eliminieren, sodass wir das magnetische Feld des Behälters orten können.«
    Vittoria blickte den Oberst überrascht an. »Sie wollen die Vatikanstadt vom Stromnetz trennen?«, fragte sie beeindruckt.
    »Möglicherweise, ja. Ich weiß nicht, ob es sich verwirklichen lässt, doch es ist eine Option, die ich durchspielen möchte.«
    »Die Kardinale würden sich bestimmt fragen, was passiert ist«, sagte Vittoria.
    Olivetti schüttelte den Kopf. »Das Konklave findet bei Kerzenlicht statt. Die Kardinale merken überhaupt nichts davon. Nachdem die Kapelle verschlossen ist, könnte ich die meisten Gardisten abziehen und eine Suche starten. Hundert Männer können in fünf Stunden eine Menge erreichen.«
    »Vier Stunden«, verbesserte ihn Vittoria. »Ich muss den Behälter nach CERN zurückbringen. Die Detonation ist unvermeidlich, wenn ich die Batterien nicht nachladen kann.«
    »Es gibt keine Möglichkeit, sie hier nachzuladen?«
    Vittoria schüttelte den Kopf. »Das Interface ist äußerst komplex. Ich hätte es mitgebracht, hätte ich eine Möglichkeit gesehen.«
    »Also gut, dann eben vier Stunden«, sagte Olivetti. »Immer noch jede Menge Zeit. Panik hilft niemandem weiter. Monsignore, noch zehn Minuten. Gehen Sie zur Kapelle und verschließen Sie die Türen. Lassen Sie meinen Leuten ein wenig Zeit, ihre Arbeit zu erledigen. Wenn der kritische Zeitpunkt näher rückt, zerbrechen wir uns den Kopf über kritische Entscheidungen.«
    Langdon fragte sich, ab wann der kritische Zeitpunkt für Olivetti nah genug war.
    » Aber… das Kollegium wird wegen der vier preferiti nachfragen«, warf der Camerlengo ein. »Besonders wegen Baggia… sie werden wissen wollen, wo die vier Kardinale stecken.«
    »Dann denken Sie sich etwas aus, Monsignore. Erzählen Sie dem Kollegium, Sie hätten den vier Kardinalen etwas zum Tee serviert, das ihnen nicht bekommen ist.«
    »Ich soll mich vor den Altar der Sixtinischen Kapelle stellen und das Kardinalskollegium belügen?«, erwiderte der Camerlengo fassungslos.
    »Um ihrer eigenen Sicherheit

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