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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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Werbespots oder gar (man stelle sich das einmal vor) Fnords unterbrochen worden war ... und Werbespots, unabhängig wie geschickt sie in die Handlung eines Films auch eingewoben sein mochten, neigten immer dazu, wie Unterbrechungen zu scheinen, selbst für jemanden, der stoned genug war, es besser zu wissen. Es war schon ein großartiger Film gewesen. Der beste Film seines Lebens. Er würde ihn niemals vergessen. Joe versuchte die Tür des Sitzungssaals zu öffnen und sie gab sofort nach. Er blieb stehen und überlegte, ob er sein Taschenmesser hervorziehen und «Malik was here» oder irgendeine obszöne Bemerkung in das schöne Holz des Tisches schnitzen sollte. Das würde, so dachte er, sie wenigstens wissen lassen, daß er wußte, was sie im Schilde führten. Aber es wäre schade, die schöne Tischplatte zu beschädigen und außerdem war er schrecklich müde. Er durchquerte die dunklen Korridore, durch die er gekommen war, wankte mehr als er ging die Treppen hinab und fand sich auf einmal auf der Straße. Indem er zum East River hinüberblickte, vermeinte er über Queens einen Lichtstreifen am Horizont zu sehen. Ging etwa die Sonne schon auf? War er so lange dort drin gewesen ?
    Ein Taxi kam vorbei. Joe winkte es heran. Er ließ sich in den Rücksitz sinken und gab dem Fahrer seine Adresse. Dabei sah er, daß der Name des Mannes Albert Feather war.
    Well, hier ist also die Leiter,
    Komm her, laß uns raufsteigen.
    Die erste Sprosse gehört dir,
    Und der Rest sind die meinen.
    Komisch, dachte Leutnant Waterhouse von der Polizeigarde des Staatsanwalts. Jedesmal wenn's mulmig wird, kommt mir dieses verdammte Lied in den Sinn. Ich muß schon ein ganz schön obses-sivkompulsiver Neurotiker sein. Zum erstenmal hatte er dieses Lied, «Tb Be a Man» von Len Chandler, 1965 in der Wohnung eines Mädchens gehört, das er bumste. Für ihn drückte es ziemlich gut seinen Zustand als Angehöriger des Stammes aus. Der Stamm, das waren für ihn die Schwarzen; er hatte einen Juden über die Juden so reden hören und er mochte es besser als diesen Soul Brother-Shit. Tief im Innersten haßte er die anderen Schwarzen und er haßte es, selbst Schwarzer zu sein. Man mußte raufsteigen, das war's. Man mußte raufsteigen, jeder für sich ganz allein. Als Otto Waterhouse acht Jahre alt war, hatte ihn eine Gang von jungen Schwarzen der South Side verprügelt, mit dem Messer bearbeitet und ihn in den Lake Michigan geworfen, damit er da absaufen sollte. Otto konnte nicht schwimmen, doch irgendwie hatte er sich an der Betonmauer festgehalten, sich an rostigen Stahl geklammert, dort wo es sonst nichts anderes zum Dranklam-mern gab, sein Blut vermischte sich mit dem schmutzigen Wasser, und er hielt sich da so lange versteckt, bis die Gang abzog. Dann quälte er sich zu einer Leiter rüber, stieg hinauf und zog sich vollends auf den zementierten Pier. Dort lag er halbtot und fragte sich, ob die Gang zurückkommen und ihm den Rest geben würde. Einer kam vorbei. Ein Bulle. Der Bulle schob Ottos Körper mit dem Fuß auf die Seite, rollte ihn ganz rum und blickte auf ihn hinab. Otto blickte hinauf in das irische Gesicht, rund, schweins-nasig und blauäugig.
    « Au, Scheiße », sagte der Bulle und ging weiter. Irgendwie lebte Otto bis zum Morgen weiter, als eine Frau vorbeikam, ihn fand und einen Krankenwagen rief. Jahre später schien es ihm logisch genug, in die Polizei einzutreten. Er kannte die Mitglieder jener Gang, die ihn fast umgebracht hatte. Er kümmerte sich so lange nicht um sie, bis er der Polizei beigetreten war. Und dann fand er Gründe genug, einen nach dem anderen umzulegen ... einige von ihnen waren inzwischen ehrbare Bürger geworden. Die meisten von ihnen wußten nicht, wer er war oder warum er sie umlegte. Die Anzahl derer, die er so tötete, machte seinen Ruf bei der Chicagoer Polizei. Er war ein Niggerbulle und man konnte sich darauf verlassen, daß er mit Niggern umgehen konnte.
    Otto bekam nie heraus, wer der Bulle gewesen war, der ihn sterbend hatte liegenlassen - er erinnerte sich mehr oder weniger an das Gesicht, aber in seinen Augen schienen sie alle gleich. Eine andere lebhafte Erinnerung hatte er an einen Herbsttag des Jahres 1970, als er durch den Pioneer Court patrouillierte und einen Typen belästigt hatte, der kostenlos Tomatensaft (ausgerechnet) ausgab. Otto nahm einen Zehner von diesem Typen und trank einen Becher. Der Typ hatte einen Bürstenschnitt gehabt und eine Hornbrille getragen. Es schien ihm nichts

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