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Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Illuminatus 2 - Der goldene Apfel

Titel: Illuminatus 2 - Der goldene Apfel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Shea & Robert Anton Wilson
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auszumachen, die kleine Bestechung zahlen zu müssen, und er hatte Otto mit einem merkwürdigen Glänzen in den Augen angesehen, als er den Tomatensaft runterschüttete. Einen Augenblick lang hatte Otto gedacht, der Tomatensaft wäre vielleicht vergiftet gewesen. Bullenhasser gab es überall; viele Leute schienen sich geradezu geschworen zu haben, die «Schweine», wie sie sie nannten, zu killen. Aber Dutzende von Leuten hatten schon vor ihm von dem Saft getrunken und waren glücklich weitergezogen. Otto zuckte die Achseln und ging ebenfalls weiter.
    Jedesmal wenn er über die seltsamen Veränderungen, die in ihm vorgegangen waren, nachdachte, stieß er wieder auf jenen Augenblick. Irgendwas mußte in dem Saft drin gewesen sein. Erst als Stella Maris ihm über AUM erzählte, realisierte er, wie man ihn reingelegt hatte. Und da war es längst zu spät. Er war ein dreifacher Verlierer, indem er für das Syndikat, die Illuminaten und die Diskordier arbeitete. Der einzige Weg heraus führt nach unten — nach unten ins Chaos, und Stella wies ihm den Weg. «Sag mir nur mal eins, Baby», fragte er sie, als sie eines Nachmittags nackt in seiner Wohnung am Hyde Park beieinanderlagen. «Warum haben sie dich ausgesucht, mit mir in Kontakt zu treten ?»
    «Weil du Nigger haßt», sagte Stella ruhig, indem sie mit ihrem Finger seinen Schwanz streichelte. «Du bist ein schlimmerer Niggerhasser als jeder Weiße. Deshalb liegt dein Weg in die Freiheit in mir.»
    «Und was ist mit dir?» sagte er ärgerlich, machte sich von ihr los und setzte sich im Bett auf. «Ich nehme an, du kannst den Unterschied zwischen Weißen und Schwarzen gar nicht feststellen. Weißes Fleisch, schwarzes Fleisch, alles dasselbe für dich; oder etwa nicht, du gottverdammte Hure?» «So würdest du gerne denken», sagte Stella. «Du würdest gern denken, daß dich nur eine Niggerhure langmachte, eine Hure, die jeden, ganz gleich welcher Rasse, langmacht. Aber du weißt, daß du da falsch liegst. Du weißt, daß Otto Waterhouse, der schwarze
    Mann, der besser als alle schwarzen Männer ist, weil er alle schwarzen Männer haßt, eine Lüge ist. Du bist es, der den Unterschied zwischen schwarz und weiß nicht feststellen kann, und der denkt, daß der schwarze Mann dort sein sollte, wo der weiße Mann ist, und der den schwarzen Mann deshalb haßt, weil er nicht weiß ist. Nein, ich sehe Farben. Aber ich sehe bei einem Menschen auch alles andere, Baby. Und ich weiß, daß niemand dort ist, wo er wirklich sein sollte, und jeder sollte doch dort sein, wo er ist.»
    « O scheiß auf deine gottverdammte Philosophie », sagte Waterhouse. «Komm her.»
    Aber er lernte. Er glaubte daran, daß er alles, was Stella und Hagbard und die übrigen ihn zu lehren hatten, lernen würde. Und das war eine ganze Menge, auf all das Illuminaten-Gerumpel in seinem Kopf noch obenauf getürmt. Aber jetzt hatten sie ihm wirklich eine harte Nuß zu knacken gegeben. Er sollte töten.
    Diese Mitteilung erhielt er, wie alle Mitteilungen, von Stella.
    « Hagbard sagte, ich solle das tun ?»
    «Ja.»
    «Und ich schätze, daß, wenn ich mich darauf einlasse, später erzählt bekomme, warum, oder soll ich das auch selbst herausfinden? Verdammt noch mal, Stella, das ist ziemlich viel verlangt, weißt du.»
    «Ich weiß. Hagbard sagte mir, du müßtest das aus zwei Gründen tun. Erstens, um die Diskordier zu ehren, so daß sie dich respektieren können.»
    « Also da hört er sich wirklich wie 'n Itaker an. Aber er hat recht. Ich versteh das schon.»
    «Zweitens deshalb, weil er meint, Otto Waterhouse müsse einen Weißen umbringen.»
    «Was?» Otto begann in der Telefonzelle zu zittern. Er zupfte, ohne zu lesen, nervös an einem Sticker herum, auf dem stand: DIESE TELEFONZELLE IST RESERVIERT FÜR CLARK KENT.
    «Otto Waterhouse muß einen Weißen töten. Er sagte, du würdest schon wissen, was das bedeutet.» Ottos Hand zitterte immer noch, als er schon eingehängt hatte. «Oh, verflucht», sagte er. Er weinte fast. So stand er jetzt, am 28. April, vor einer grünen Metalltür mit der Nummer «172.3 ». Es war der Dienstboteneingang zum Apartmenthaus Nummer 2,32.3 Lake Shore Drive. Hinter ihm ein Dutzend Polizisten. Sie trugen alle kugelsichere Westen und babyblaue Schutzhelme mit durchsichtigen Visierklappen. Zwei von ihnen hielten Maschinenpistolen.
    « Okay », sagte Waterhouse mit einem Blick auf seine Armbanduhr. Flanagan hatte offensichtlich Spaß daran gehabt, die Zeit des Überfalls auf 5

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