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Illusion - das Zeichen der Nacht

Illusion - das Zeichen der Nacht

Titel: Illusion - das Zeichen der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena , Javier Pelegrin
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dabeihaben.«
    »Soll das heißen, du hast mich hergelockt, weil Argos Plan das so vorsah? Argo ist tot, Yadia. Meinst du wirklich, das würde ich dir abnehmen?«
    »Argo wollte, dass du und Alex das Buch findet, weil er dachte, nur ihr würdet es lesen können«, sprach Yadia weiter, ohne auf Janas Frage einzugehen. »Er war überzeugt, dass das Buch aus zwei Teilen besteht. Er hatte eine der beiden Hälften der Kopie in einer Renaissance-Villa in Vicenza ausfindig gemacht und hatte es geschafft, sie teilweise zu lesen. Das hier muss die andere Hälfte sein: der Golem aus Lehm. Das dachte Argo zumindest, aber da hat er sich offensichtlich geirrt. In diesem Ding hier steckt keine Magie.«
    »Moment mal. Was soll das heißen, die andere Hälfte? Davon hast du noch nie etwas gesagt.«
    »Ich musste euch getrennt halten. Alex sollte die eine Hälfte lesen, du die andere. So würde keiner von euch beiden die gesamte Macht des Buchs besitzen. Erst wenn man das, was ihr beide gelesen habt, zusammenfügt, ergibt es einen Sinn. Aber es ist klar, dass irgendwas schiefgegangen ist.«
    »Was hast du mit Alex gemacht?«, fragte Jana noch einmal verzweifelt. »Hast du ihn nach Vicenza gelotst? Er sagte, er hätte dort die Leiche dieses Magiers gesehen, des echten Armand.«
    Eine blitzartige Vibration zuckte durch Yadias Züge. Im nächsten Moment hatte sein Gesicht sich in das von Armand verwandelt.
    Fassungslos betrachtete Jana das neue Aussehen ihres Begleiters. »Das warst also auch du«, flüsterte sie. »Das warst die ganze Zeit du.«
    Die Schlange wand sich rasend schnell um seinen Körper, drückte ihm mit ihrer mächtigen Muskulatur die Brust zusammen. Der Iride begann zu keuchen. Die Zunge des Reptils züngelte an seinem Hals, während aus ihrer Kehle ein metallenes Klappern drang.
    Offenbar, um Jana nicht weiter zu provozieren, nahm er von einer Sekunde auf die andere wieder das Aussehen von Yadia an.
    »Wer hat bei der ganzen Sache sonst noch seine Hand im Spiel?«, fragte Jana. Ihr Mund war ganz trocken und ihre Stimme klang klebrig und schrill. »Vorhin hast du ›wir‹ gesagt. Und es ist klar, dass du Argos Plan auch nach seinem Tod weiterverfolgt hast, also versuch nicht, mir was vorzumachen. Du hast ein doppeltes Spiel gespielt, stimmt’s? Du hast für Argo gearbeitet und seine Geheimnisse gleichzeitig an andere weiterverkauft. An wen? An die Varulf? Oder an die Iriden? Haben sich die beiden Klane in dieser Sache zusammengetan?«
    Yadia versuchte, sich der Schlange zu entziehen, die sich nur noch enger um ihn wand. Mit angstbelegter Stimme sagte er: »Ich arbeite für niemanden, Jana. Ich bin in dieser Sache allein. Als Argo tot war, fand ich es einen Jammer, ein so mächtiges Buch nicht zu benutzen, schließlich kann ich mir damit alles verschaffen, was ich will, also habe ich beschlossen, den Plan weiterzuführen. Au!«
    Ein heftiges Brennen am Hals ließ den Jungen verstummen. Die Schlange hatte ihn gebissen.
    »Wenn du nicht freiwillig auspackst, muss ich dich dazu zwingen«, sagte Jana plötzlich ganz sanft. »Jetzt hast du das Agmar-Gift in dir. Wenn es anfängt zu wirken, ist jeder Widerstand sinnlos. Dann wirst du alles tun, was ich dir sage.«
    Yadias Züge verzerrten sich zu einer stummen Miene des Entsetzens. Jana grinste zufrieden. Jetzt war er richtig eingeschüchtert, genau wie sie gewollt hatte. Aber warum sträubte er sich dann immer noch, alles zu erzählen? Warum sagte er ihr nicht ein für alle Mal die Wahrheit?
    »Bitte, Jana.« Yadias Stimme hatte jetzt einen wehleidigen, flehenden Ton. »Lass mich frei, dann lasse ich dich und deinen Klan in Ruhe. Das verspreche ich dir, mein Ehrenwort.«
    »Und du glaubst, das würde ausreichen? Erklär mir, was mit Alex passiert ist! Ihr habt … ihr habt ihn in ein Monster verwandelt!«
    Einige Sekunden lang war im Raum nur das Schluchzen zu hören, das Jana nun nicht mehr zurückhalten konnte. Yadia sah sie stumm an.
    »Ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist, ich schwöre es dir«, sagte er nach einer Weile. »Ich habe ihn bloß nach Vicenza geholt und ihm die Kopie des Buchs gezeigt, den Nosferatu. Er ist so ähnlich wie diese Statue hier, nur noch viel gruseliger. Eine Art hohle Puppe aus echter menschlicher Haut, die über und über mit Tattoos bedeckt ist. Ich habe Armands Aussehen angenommen und die beiden dort empfangen. Ich habe sie in den Raum gesperrt, in dem der Nosferatu sich befindet. Er wird auch der ›Untote‹ genannt. Aber da muss

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