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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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zu betreiben. Dadurch haben wir Zugriff auf alles, was wir brauchen und die anderen Gilden verdienen genauso wie bisher. Allerdings machen die Händler keinen guten Schnitt, weil wir quasi die Transportwege abschaffen. Auch die Wissenschaftler sehen uns nicht gern, weil wir Dinge entwickeln. Tatsächlich besitzt die Wissenschaftlergilde grundsätzlich nur das Monopol auf Grundlagenforschung – die wir nicht betreiben. Selbst der Bau des Flugzeugs als Transportmittel ist kein Argument. Ich hab es in den Rollen des Zentralen Rates recherchiert. Die Händler besitzen ausdrücklich das Monopol auf Luftschifftransporte. Wir wären sogar bereit, ihnen Flugzeuge zu bauen, doch sie zeigen kein Interesse daran. Bisher halten sie unsere Entwicklung lediglich für eine Verrücktheit unserer Gilde.«
    »Ich muss gestehen, dass du eine Menge über die Gesellschaft auf Iloo gelernt hast, Rainer«, sagte Inolak. »Ich wünschte, ich wäre schon so weit auf der Erde.«
    »Die Erde ist sehr kompliziert«, gab Rainer zu bedenken. »Außerdem wolltest du nicht dort bleiben. Du wolltest eigentlich nur nach Iloo zurück.«
    »Das stimmt natürlich auch«, sagte Inolak nachdenklich. »Aber es ist schon recht heilsam, dass wir durch diesen Unfall hier gelandet sind. Ich muss gestehen, dass mir die Erde fehlt. Ich glaub, ich gehöre nicht mehr hierher. Wir müssen uns überlegen, wie wir zurückkommen können.«
    Eva, auf deren Schoß sich auch eines von Innilus Kindern breitgemacht hatte, hatte den letzten Satz Inolaks verstanden und ihr fiel ein Stein vom Herzen. Insgeheim hatte sie Angst gehabt, dass Inolak versucht sein könnte, auf Iloo zu bleiben – ob nun im Körper eines Menschen oder eines Feliden. Sie griff zu Inolak hinüber und fasste seine Hand.
    Inolak sah zu Eva herüber und musste lächeln, als er sie mit dem kleinen Pelzwesen sah, das unter ihren streichelnden Händen eingeschlafen war. Ihm war bewusst geworden, dass er viel mehr Mensch geworden war, als er es sich bisher eingestehen wollte. Er wollte mit Eva und den anderen zurückkehren, das wusste er jetzt.
    »Was können wir für euch tun, damit Ihr nach Hause zurückkehren könnt?«, wollte Rainer wissen.
    »Das kann ich noch nicht genau sagen«, sagte Sebastian, der froh war, endlich auch etwas sagen zu können. »Ich weiß bisher nur, dass uns eine Spule durchgebrannt ist, die für die Stabilität eines Magnetfeldes erforderlich ist. Was sonst noch kaputt ist, muss ich erst noch untersuchen, wenn Tammo mit dem Helikopter zurück ist.«
    »Eine Spule können wir euch ganz sicher herstellen«, meinte Rainer. »Du solltest dich mit unserem Cheftechniker Eluak unterhalten. Ich bin gern bereit, für dich zu übersetzen.«
    »Da komme ich gern darauf zurück«, sagte Sebastian. »Aber seid Ihr denn auch in der Lage, kompliziertere Geräte herzustellen? Was ist, wenn mehr als nur eine Spule zerstört wurde?«
    »Das kann dir sicherlich Eluak beantworten«, sagte Rainer. »Alles können wir sicherlich nicht herstellen, aber wir sind auf dem besten Weg, auch elektronische Bauteile zu bauen. Eluak ist sehr geschickt, und wenn du ihm genau erklären kannst, was du brauchst und ihm hilfst, wird es schon klappen.«
     
    In den folgenden Tagen und Wochen normalisierte sich das Leben in Synergie wieder. Die Feliden gewöhnten sich an den Anblick der Menschen, die überall zusammen mit Rainer und Innilu anzutreffen waren. Die Arbeiten am Helikopter schritten gut voran, obwohl Sebastian feststellen musste, dass am Fernrohr mehr zerstört war, als er wahrhaben wollte. Allerdings ging es nun in erster Linie darum, den Fehler nachzustellen, der sie hierher nach Iloo geführt hatte. Sie hofften, dass es ihnen gelang, durch Wiederholung dieses Unfalls zurück zur Erde zu gelangen.
    Täglich trafen neue Feliden ein und baten um Aufnahme in die Gilde. Sie entstammten den unterschiedlichsten Gilden und brachten immer andere Fähigkeiten mit. Rainer und Innilu verstanden es hervorragend, diese Neuen in den Prozess zu integrieren und Synergie zu einem immer unabhängigeren Gebilde zu machen. Schon lange war Synergie kein Gildehaus mehr, sondern ein komplettes Dorf. Die Baumeister waren Dauergäste in Synergie. Ständig gab es irgendwas zu bauen.
    Eines Tages war es so weit. Der Helikopter war startbereit, das Fernrohr wiederhergestellt – in der Form, dass man sogar hoffte, die Spule würde wieder durchbrennen und das Fokusfeld den gesamten Helikopter einschließen. Sie wussten alle, dass

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