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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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schließlich mitten in das saftige rote Fleisch hinein. Mit einem Ruck seines Kopfes riss er mit seinen scharfen, spitzen Zähnen einen großen Brocken heraus und kaute ihn. Überraschend stellte er fest, dass er den Geschmack des Fleisches als absolut köstlich empfand. Innilu sah ihn noch immer erwartungsvoll an und wartete auf eine Äußerung von ihm. Der Brocken, den er im Mund hatte, war viel zu groß, und es war eine echte Herausforderung, ihn zu bewältigen. Die Augen kamen ihm fast heraus und er musste sich anstrengen, es herunterzuschlucken. Schließlich hatte er es geschafft.
    »Einfach fantastisch!«, sagte er. »Noch nie hab ich Fleisch gegessen, das besser geschmeckt hat.«
    Innilu strahlte ihn an und wandte sich nun ihrem Kästchen zu. »Das freut mich. Aber beiß beim nächsten Mal etwas kleinere Stücke ab - das sieht besser aus.«
    Mit geschickten Fingern griff sie in ihr Kästchen und holte eine zappelnde Maus heraus, die sich bemühte, den spitzen Krallen Innilus zu entkommen. Genussvoll steckte sie sich das zappelnde Tier in den Mund und biss kurz zu, worauf sie den Schwanz der Maus wie eine Nudel in den Mund saugte.
    »Es geht einfach nichts über frische Zuckermäuse«, sagte sie und stockte erst, als sie bemerkte, wie Rainer sie ansah.
    »Was ist?«
    »Die leben ja noch.«
    »Klar leben die noch. Das ist doch das Tolle daran - das macht den süßen Geschmack aus.«
    »Ich glaub, daran muss ich mich erst noch gewöhnen«, sagte Rainer. »In meiner Welt essen wir auch Fleisch, doch bereiten wir es zu. Wir garen es, oder kochen es, braten es, oder was auch immer, aber wir essen es keinesfalls, wenn es noch lebt.«
    Innilu winkte ab. »Du wirst dich daran gewöhnen. Du musst es nur erst einmal kosten. Dein Körper wird dir schon signalisieren, ob es in Ordnung ist, oder nicht. Wir Feliden sind immer noch Raubtiere, auch wenn wir inzwischen kultiviert sind. Beim Essen kommen die alten Instinkte durch. Möchtest du auch eine Maus?«
    Rainer winkte ab. Das war ihm derzeit noch etwas zu viel felidische Kultur. Nachdenklich verspeiste er seine Taban-Keule und stellte fest, dass er sie regelrecht genoss. Eigentlich hätte er nach Innilus Vorstellung mit den Mäusen satt sein müssen, was eigenartigerweise nicht der Fall war.
    Nach dem Essen begaben Rainer und Innilu sich zu den Aufzügen, um auf das Dach des Turmes zu gelangen, wo sie zu den Luftschiffen wollten. Die Aufzugkabine unterschied sich nicht von den Kabinen, die er bereits von der Erde kannte. Nach kurzer Zeit öffnete sich der Aufzug und gab den Blick auf eine Plattform frei, an deren Rand einige kleine Luftschiffe festgemacht waren, die entfernte Ähnlichkeit mit den alten Zeppelinen der Erde hatten. Ein warmer Wind blies ihnen ins Gesicht und sie mussten sich regelrecht dagegenstemmen, um den Kontrollpunkt zu erreichen, der ihnen den Zugang zu den Luftschiffen versperrte. Ein großer Felide mit einer blauen Schärpe stellte sich ihnen in den Weg und fragte, was sie wollten. Es handelte sich offenbar um einen Sicherheitsoffizier der Heiler-Gilde, der für die Sicherheit der Luftschiff-Plattform zuständig war. Er hatte eine auffällige Narbe quer über der Brust, wo auch sein Fell nicht mehr wuchs. Ein kampferprobter Mann, mit dem man keinen Ärger wollte.
    »Ich bin Wissenschaftler Inolak«, sagte Rainer. »Und das ist meine Dienerin. Heiler Cherlok hat uns angeboten, uns mit einem der Luftschiffe zum Turm der Wissenschaftler zurückzufliegen.«
    Die Miene des Sicherheitsoffiziers wurde freundlicher. Er straffte seinen Körper und legte seine rechte Hand mit ausgefahrenen Krallen an seine Brust - offenbar ein Zeichen der Ehrerbietung. »Sie sind mir bereits angekündigt worden, Wissenschaftler Inolak. Es wird mir eine Ehre sein, Sie zu Ihrem Heimatturm zu fliegen.«
    Er gab den Weg frei und deutete mit der Hand auf das nächstgelegene Luftschiff. »Bitte begeben Sie sich zur ›Heilerschwinge‹ - das ist mein Luftschiff - und nehmen Sie dort Platz. Bitte schnallen Sie sich gut an - wir haben heute recht viel Wind. Ich werde gleich kommen und Sie fliegen.«
    Innilu beachtete er überhaupt nicht - sie war schließlich nur eine Dienerin. Als sie das Schiff mit dem hochtrabenden Namen ›Heilerschwinge‹ erreichten, richtete sich Rainers Pelz unwillkürlich auf. Das Schiff bestand aus einer etwa zehn Meter langen Gaszelle, an der eine offene Gondel mit zehn Sitzplätzen für Fluggäste, sowie einem Pilotensitz hing. Der Boden der Gondel

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