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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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hier herumtreibt.«
    Keetok sah Rainer ratlos an und zuckte mit den Schultern. »Wir haben keine Waffen, Inolak.«
    Rainer griff eine der Fackeln, und machte den anderen ein Zeichen, sich ebenfalls zu bedienen. So gerüstet durchquerten sie die Halle und liefen auf den hellen Ausgang in der rückseitigen Wand der dunklen Eingangshalle zu. Der nächste Raum war hell erleuchtet, da das Dach des Raumes aus Glas bestand – oder zumindest aus einem transparenten Material, durch welches das Sonnenlicht hineinfiel. Sie mussten blinzeln, als sie den Raum betraten. Nachdem sich die Augen an das helle Licht gewöhnt hatten, konnten sie erkennen, dass der Raum noch möbliert war. Hier mussten viele Feliden einmal an ihren Schreibpulten gearbeitet haben. Entlang der Wände waren schwere lederne Sitzgruppen aufgestellt, von denen Rainer sich fragte, ob sie wohl schon immer dort gestanden hatten, da sie eigentlich nicht in dieses Arbeitszimmer passten. Plötzlich vernahmen sie ein Geräusch, und gleichzeitig trat eine Gruppe von einem Dutzend Feliden durch jeden der vier Eingänge des Raumes. Es waren Männer, die Waffen in ihren Händen hielten und sie damit bedrohten. Im ersten Moment schoss Rainer der Gedanke durch den Kopf, dass vielleicht Kebrak mit seinen Söldnern ihnen hier aufgelauert haben könnte.
    Ein überdurchschnittlich großer Felide gab seinen Leuten ein Zeichen, worauf sie Rainer, Innilu und die anderen blitzschnell ergriffen und ihre Hände hinter dem Rücken fesselten. Erst dann senkten sie ihre Waffen.
    Der große Felide - offenbar ihr Anführer - sah jedem von ihnen scharf in die Augen. »Ihr seid keine Söldner. Was wollt ihr hier?«
    Als er keine Antwort erhielt, zog er Innilu zu sich heran und hielt ihr ein Messer an den Hals. »Kleine, ich will dir nichts tun, aber ich will wissen, was ihr hier vorhabt. Glaub mir, ich werde tun, was nötig ist, um Antworten zu bekommen. Es wäre doch schade um dein hübsches Gesicht.«
    Innilu wimmerte vor Angst und ihre Augen waren weit aufgerissen. Rainer zerrte an seinen Fesseln, doch sie hielten. Zwei Männer, die hinter ihm standen, lachten leise.
    »Wenn du ihr etwas antust, mach ich dich fertig!«, brüllte Rainer. Hätten ihn die beiden Wächter nicht festgehalten, hätte er sich auf den Fremden gestürzt.
    Erst hinterher überlegte er, dass es verrückte Idee gewesen war. Er hätte nichts gegen seinen Gegner ausrichten können, und hätte Innilu nur in Gefahr gebracht.
    Der Fremde stieß Innilu von sich, und sie stürzte zu Boden. Er baute sich vor Rainer auf und blickte auf ihn herab. »Ist die Kleine deine Dienerin? Ein bisschen viel Aufhebens um eine kleine Dienerin, nicht wahr? Bist du der Anführer dieser Gruppe?«
    Rainer schwieg und starrte den Fremden nur wütend an. Den schien es zu amüsieren. »Schweig ruhig. Ich werde meine Antworten bekommen. Einer von euch wird reden. Zweifelt nicht an meiner Entschlossenheit. Wir haben genug zu erleiden gehabt, haben gute Männer verloren. Noch einmal wird das nicht geschehen, hörst du? Also noch einmal: Bist du der Anführer, und was wollt ihr hier?«
    »Ja, ich bin der Anführer!«, zischte Rainer durch seine zusammengebissenen Zähne.
    »Na bitte, es geht doch«, sagte der Fremde joval. »Und jetzt verrate mir, wie du heißt und von welcher Gilde ihr stammt.«
    »Ich verhandle nicht mir Leuten, die sich mir nicht mal vorgestellt haben!«
    Die beiden Wächter hielten ihn auf ein Zeichen des großen Feliden an den Armen fest.
    »Wer sagt, dass wir Verhandlungen führen? Ich stell die Fragen und du wirst antworten. Meine Geduld ist bald erschöpft. Soll ich mich doch noch deiner Dienerin widmen?«
    »Nein, lass sie in Ruhe. Ich werde reden.«
    »Gut«, nickte der Fremde. »Name? Gilde?«
    »Ich bin Inolak, Ältester der Gilde der Informatiker.«
    Überraschung zeigte sich auf dem Gesicht des Fremden. »Ein Ältester?«
    Unruhe machte sich unter den übrigen Bewaffneten breit.
    »Was treibt ein Ältester so weit von seinem Gildeturm entfernt? Lüg mich nicht an!«
    »Ich bin Inolak, Ältester der Informatiker«, wiederholte Rainer. »Meine Gilde ist neu gegründet, und der zentrale Rat hat mir die alten Schreiber-Gebäude überlassen. Wir sind hier, um diese Gebäude in Augenschein zu nehmen.«
    »Du meinst das ernst, was?«
    Rainer nickte. »Absolut ernst.«
    »Leider sind diese Gebäude nicht zu haben. Wir haben sie uns angeeignet und leben jetzt hier. Ich muss jetzt überlegen, was wir mit euch machen, denn

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