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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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entschuldigen, dass ich grob geworden bin. Sie müssen uns verstehen: Für uns ist es oft eine Frage von Leben oder Tod, wenn jemand unseren Unterschlupf gefunden hat. Mein neuer Ältester hat Sie als seine Partnerin vorgestellt. Das ist eine Situation, die mir noch absolut fremd ist. Dennoch möchte ich Ihnen versichern, dass meine Leute und ich sie ab jetzt mit unserem Leben gegen jeden verteidigen und beschützen werden, der Ihnen Böses will.«
    Innilu zögerte noch einen Moment, bis sie sich wieder gefasst hatte. »Danke Gumak, ich weiß das zu schätzen. Ich will hoffen, dass du dein Versprechen niemals einlösen musst.«
    Sie fasste seine Hand und drückte sie fest. »Ich nehme deine Entschuldigung an.«

12. Erde III
     
    Inolak war sehr aufgeregt, als er endlich aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Ellen und Vanessa hatten sich bereiterklärt, ihn in seine Wohnung zu begleiten und für die nächste Zeit seine Betreuung zu übernehmen.
    »Können wir?«, fragte Vanessa, die ihren Kopf in Inolaks Krankenzimmer streckte. »Ellen wartet unten beim Wagen.«
    Vanessa trug nun nicht die übliche Krankenhauskleidung, sondern ihre normale Zivilkleidung, was Inolak etwas irritierte. Sie trug ihre langen Haare nun offen und hatte wegen des warmen Wetters ein kurzes T-Shirt, sowie einen kurzen Rock an. Inolak starrte sie an und stellte verblüfft fest, dass ihm der Anblick der jungen Frau gefiel.
    »Was starrst du mich so an, Inolak?«, fragte Vanessa.
    »Ich weiß nicht ...«, stammelte er. »Du siehst so – anders aus als sonst.«
    »Besser oder schlechter?«, fragte Vanessa belustigt.
    »Besser«, stellte Inolak fest. »Viel besser.«
    »Danke für das Kompliment«, sagte Vanessa. »Aber ist es nicht kurios, dass du so empfindest, wo du doch einer nichtmenschlichen Rasse entstammst? Wieso reagierst du auf menschliche Frauen?«
    »Ich hab keine Ahnung«, meinte Inolak ratlos. »Vielleicht werde ich langsam zu einem Menschen, weil ich in diesem Körper stecke. Aber ich will dir nicht zu nahe treten – wirklich nicht.«
    Vanessa lachte. »Mach dir da keine Gedanken, Inolak. Ich mag dich mittlerweile, aber du bist bestimmt nicht mein Typ – ohne dich verletzen zu wollen. Außerdem habe ich einen Freund, mit dem ich ganz zufrieden bin. Komm ich nehm deine Tasche. Lass uns gehen, sonst denkt Ellen noch, wir kämen überhaupt nicht mehr.«
    An der Pforte stieg Inolak in das Auto und setzte sich auf den Rücksitz. Staunend betrachtete er die Einrichtung des Fahrzeugs. Bisher hatte er solche Geräte nur im Fernsehen beobachten können. Doch es war etwas anderes, selbst in einem Auto zu sitzen und zu erleben, wie schnell diese Dinger sich bewegen konnten. Fasziniert sah er, wie viele Menschen sich in den Straßen bewegten – teils ebenfalls in Autos, teils zu Fuß. Das Leben pulsierte in einer Hektik und Vielfalt, die er von Iloo nicht kannte. Bewundernd sah er zu Ellen, die den Wagen mit spielerischer Sicherheit durch den dichten Verkehr steuerte, und sich dabei noch angeregt mit Vanessa unterhielt, die auf dem Beifahrersitz Platz genommen hatte.
    Nach einer Weile hielt Ellen das Fahrzeug am Straßenrand an.
    »So da wären wir«, sagte sie. »Dort vorn ist deine Wohnung. Dort haben wir einmal gemeinsam gewohnt.«
    »Vielleicht werden wir es ja mal wieder gemeinsam tun«, meinte Inolak. »Oder ist das völlig ausgeschlossen?«
    »Bitte sei mir nicht böse, aber erstens kenne ich dich nicht – auch wenn du aussiehst wie Rainer, und zweitens ziehe ich eben zum zweiten Mal in kurzer Zeit bei einem Mann aus. Ich glaub, mein Bedarf an gemeinsamen Hausständen ist derzeit gedeckt. Liegt dir denn wirklich etwas daran, dass ich bei dir bleibe?«
    »Nun, irgendwie habe ich mich in der letzten Zeit doch an dich gewöhnt und finde dich ganz sympathisch.«
    Ellen schüttelte den Kopf. »Das reicht nicht. Du musst noch eine Menge über Menschen lernen. Ich werde dir auch weiterhin helfen, aber erwarte nicht zu viel von mir.«
    Sie stiegen aus dem Wagen, und Ellen führte Inolak und Vanessa zum Eingang des Wohnhauses, in dem Rainer Kornmänger eine Wohnung gemietet hatte. Ein Mann kam ihnen entgegen, als Ellen die Haustür öffnete.
    »Mensch Rainer!«, rief er aus. »Wie geht es dir? Wir haben gehört, was mit dir passiert ist.«
    Inolak reichte dem Mann sofort die Hand, weil er ihn offenbar gut kennen musste.
    »Mir geht es eigentlich schon wieder ganz gut«, sagte er. »Wir können uns ja bei Gelegenheit mal ausführlich darüber

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