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Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Iloo - Die andere Welt (German Edition)

Titel: Iloo - Die andere Welt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Stappert
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überzeugt davon, dass es nicht nur möglich ist, dieses Fluggerät zu bauen, sondern es auch in die Luft zu bringen«, erklärte er. »Sie sind Pilotin und werden verstehen, wenn ich es Ihnen erkläre.«
    Er deutete auf die Zeichnung.
    »Ich hatte zunächst das Problem, dass unsere Luftschiffmotoren nicht die erforderliche Leistung erbringen, um dieses schwere Gebilde am Boden ausreichend zu beschleunigen, um den notwendigen Auftrieb zu erzeugen. Doch Inolak hatte eine weitere Idee. Er will, dass wir einen stärkeren Motor bauen und ihn mit schwererem Benzin antreiben. Ich will Sie jetzt nicht mit Einzelheiten langweilen, Sinnu, aber meine Kollegen im Techniker-Turm sind zuversichtlich, dass es kein unlösbares Problem sein wird, einen solchen Motor zu bauen. Sie sind bereits dabei, den ersten Satz dieser neuen Motoren herzustellen. Sobald die Ölkocher uns Treibstoff nach unseren neuen Spezifikationen liefern können, wäre dieses Problem gelöst.«
    »Ja, aber wie wollen Sie den Auftrieb erzeugen?«, fragte Sinnu. »Diese langen Flügel an den Seiten wiegen doch eine ganze Menge. Ist es nicht so, dass wir für jedes Bisschen mehr Flügel auch entsprechend mehr Auftrieb brauchen? So wie ich es sehe, ist es eine Schraube ohne Ende. Ich glaube nicht, dass dieses Fluggerät fliegen kann.«
    »Ich war auch skeptisch, Sinnu«, sagte Eluak. »Aber ich glaube an die Mathematik und Physik, und die sprechen eine andere Sprache. Ich hab es immer wieder durchgerechnet und das Ergebnis war stets dasselbe: Wenn eine Maschine der hier angegebenen Größe auf etwa die sechsfache Reisegeschwindigkeit eines großen Luftschiffs beschleunigt wird, hebt es vom Boden ab.«
    »Wie kann ich denn dann verhindern, dass es immer weiter steigt?«, wollte Sinnu wissen. »Der Zug nach oben nimmt doch nicht ab, oder muss ich die Motoren dann drosseln?«
    »Das wäre eine Möglichkeit, aber sie birgt Risiken. Denn wenn die Maschine zu langsam wird, fällt sie vom Himmel. Ich denke daran, die Wölbung der Flügel während des Fluges zu reduzieren, um den Auftrieb bei voller Geschwindigkeit zu verringern. Ich weiß nur noch nicht, wie ich das steuern soll. Auch gibt es noch ein Materialproblem. Das Flugzeug sollte nach meiner Vorstellung aus Metall bestehen, aber es muss trotzdem relativ leicht bleiben. Ich weiß noch nicht, wie ich dieses Problem lösen soll. Es ist halt noch ein weiter Weg, bis die fertige Maschine auf der Piste dort draußen steht.«
    Sinnu war nun ganz in ihrem Element. Sie hatte selbst noch nicht begriffen, dass sie begann, ihre anfängliche Skepsis aufzugeben.
    »Wie sieht es mit Aluminium aus? Unsere neuen Luftschiffe besitzen Lastkanzeln aus diesem Metall. Es ist leicht und recht haltbar. Wir sparen eine Menge Gas, seit diese Schiffe im Einsatz sind.«
    »Aluminium!«, rief Eluak aus. »Das wäre die Lösung! Sinnu, das ist eine gute Idee.«
    »Wer soll dieses Ding eigentlich fliegen, wenn es einmal fertig ist?«, fragte Sinnu interessiert. »Habt Ihr Piloten, die sich zutrauen, diese absolute Neuerung zu testen?«
    Eluak sah Sinnu prüfend an. »Hat Inolak nichts gesagt?«
    »Er hat mich gebeten, mich mit Ihnen zu unterhalten, sonst hat er nichts gesagt. Was hätte er denn sagen sollen?«
    »Sinnu, denken Sie doch einmal nach. Sie sind eine der besten Pilotinnen der Händler-Gilde. Sie verstehen sich gut mit Inolak. Sie ärgern sich insgeheim über die Verfahrensweise Ihres Ältesten gegenüber der Informatiker-Gilde. Inolak hofft, dass Sie diesen Vogel fliegen werden.«
    Jetzt war es ausgesprochen. Sinnu stellte fest, dass sie nicht überrascht war. In ihrem Innern kristallisierte sich bereits heraus, dass sie dieses Flugzeug unbedingt fliegen wollte. Auf der anderen Seite war sie eine Händlerin. Wenn ihre Gilde auf Dauer eine Außenstelle ihrer Gilde in Synergie verweigerte, würde sie keine Gelegenheit bekommen, diesen Traum zu verwirklichen. Sie beschloss, bei ihrem nächsten Heimataufenthalt mit ihrem Ältesten Dlutok zu sprechen.
    »Liebend gerne würde ich die Pilotin dieses Flugzeugs werden«, sagte sie. »Ich weiß nur nicht, was meine Gilde mit mir vorhat. Ohne Erlaubnis meiner Gilde werde ich es nicht tun können.«
    »Vielleicht sind Sie es, die eine Entscheidung treffen müssen«, sagte Eluak. »Ich bin auch ein Gildemitglied. Ich bin Techniker und ich bin gern Techniker. Trotzdem gibt es immer häufiger Probleme mit der Gildeleitung, weil man mit vorwirft, ich würde oft eher die Interessen der

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