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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Daris Führung mussten sich die beiden Zwillingsschwestern zuerst auf Levandas und Philemons Rücken durch die Ödnis quälen, die rund um die Grube ausgebreitet lag, in der sich die einstige Lichtstadt der Feen befand.
    Die Windpferde waren aufgeregt und zuckten bei jedem Geräusch zusammen. Das Vorankommen auf dem steinharten Untergrund war mühsam. Auch der weiße Hengst aus Eshkash blieb immer wieder stehen und bewegte sich nur dann vorwärts, wenn Dari ihm gut zuredete.
    Fay war sehr schweigsam. Die letzten drei Tage hatte sie kaum ein Wort gesprochen. Sie ritt am Ende der Gruppe und blickte mürrisch zu Boden.
    Nevantio von Romec hatte sie ein paar Mal in ein Gespräch zu verwickeln versucht, aber die Prinzessin wich all seinen Fragen gekonnt aus.
    „Seitdem wir in den Wäldern von Ayn getrennt wurden, ist es, als würde sich eine Wand zwischen mich und Fay schieben“, wandte sich Lucy an Dari, die ihren Hengst neben Levanda lenkte.
    „Ich weiß“, entgegnete die Lichtfee kurz angebunden.
    „Aber, warum ist das so? Schon bevor wir Shidabayra verlassen haben, war sie voller Zorn. Sie kann es unserer Mutter einfach nicht verzeihen, dass sie vor uns einem Sohn das Leben geschenkt hat. Dabei ist es ja nicht Nyasintas Schuld.“
    „Fay ist einen anderen Weg gegangen als du“, entgegnete die Lichtfee, die ihre Augen konzentriert auf den Weg gerichtet hielt. „Sie hat sich in eine andere Richtung und von uns fort bewegt.“
    „Und du meinst, das alles ist nur so gekommen, weil wir in den Wäldern von Ayn getrennt worden sind?“
    „Nein.“ Dari schüttelte den Kopf und fasste in die geflochtenen Lederzügel ihres Schimmels. „Es ist schon die ganze Zeit in ihr gewesen, aber ...“
    „Ich hätte sie nicht so lange damit alleine lassen dürfen“, behauptete Lucy schuldbewusst.
    „Du kannst doch nichts dafür. Außerdem ist es Fays Kampf. Sie muss ihn allein gewinnen. Sie denkt, etwas zu verlieren, das sie gar nicht verlieren kann. Und aus lauter Angst darüber, kann sie die Wahrheit nicht mehr erkennen.“
    „Ich habe kein gutes Gefühl, nach Shindistan zu gehen. Vielleicht wird es dort noch schlimmer. Es wäre meine Aufgabe gewesen, sie von Anfang an von ihrem verrückten Plan abzubringen.“
    Dari schwieg. Sie wollte Lucy nicht widersprechen, aber sie wusste auch, dass das Schicksal nicht zufällig gewürfelt hatte und dass es nicht nur Fays Weg war, sondern auch Mirays. Und Nyasinta musste das gewusst haben!
     
    Gegen Abend erreichten sie den Rand der Mulde, und eine schwindelerregende Treppe wartete auf sie, die sie in einem weiten Bogen ins Innere der Toten Stadt bringen würde. Die Pferde wollten nicht weitergehen und scheuten.
    „Wir müssen ihnen die Augen verbinden“, entschied Dari und stieg aus dem Sattel.
    Während sie den Vorschlag der Lichtfee in die Tat umsetzten, schoss ein schwarzer Schatten aus dem Inneren der Stadt in die Luft und flog mit ausgebreiteten Schwingen näher.
    „Sieh mal einer an“, knurrte Nevantio. „Dass der sich auch mal wieder blicken lässt ...“
    Jonkanur landete im Laufschritt und kam mit hochgereckten Flügeln auf die kleine Gruppe zugeschlittert.
    „Ich hoffe, ihr versteht, dass ich nicht früher kommen konnte“, sagte er. „Aber ich wollte den Prinz nicht alleine lassen. Es liegt hier etwas in der Luft. Ich kann es nicht genau beschreiben, aber Dinge gehen vor sich, von denen ich nicht genau wissen will, was es ist. Kaiserin, verzeiht, aber ich glaube, Eure Abwesenheit hat der Stadt der Lichtfeen nicht gut getan. Ich bin hier noch nie so unfreundlich behandelt worden. Ich muss jedes Mal betteln, wenn ich hungrig bin. Früher wurde man selbst als Drache königlich bewirtet. Und dieser Libanul ...“
    „Was ist mit ihm?!“, unterbrach Dari den schwarzen Drachen in barschem Tonfall. Jonkanur zwinkerte überrascht.
    „Na ja, er ist ein bisschen eigen ... würde ich sagen. Er lässt Prinz Miray keinen Augenblick allein. Ständig ist er im Zimmer, man könnte meinen, er fürchtet etwas zu verlieren.“
    „Vielleicht erwartet er nur meine Ankunft“, sagte Dari, und Lucy warf ihr einen verwunderten Blick zu. Diesen harschen Tonfall war sie an der Lichtfee nicht gewöhnt.
    „Ich war seine Verlobte, bevor ich in Gefangenschaft geriet“, erklärte Dari.
    „Oh ...“, machte Jonkanur. „Das erklärt einiges ...“
    Dari machte den Anschein, als wollte sie den Drachen fragen, was damit gemeint sei. Fing sich aber wieder und versuchte dann

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