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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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verzeihungsheischend zu lächeln ... was ihr aber kläglich misslang.
    „Er wird sich einfach fragen, wann ich endlich wiederkomme und ob ich noch dieselbe bin.“
    „Und? Seid Ihr es?“, hakte Jonkanur neugierig nach. Dari presste die Lippen aufeinander und antwortete nicht.
     
    Sie führten die Pferde mit verbundenen Augen über die schwindelerregende Treppe abwärts. Wie noch vor kurzem Miray, offenbarte sich nun den Prinzessinnen das atemberaubende Bild der Toten Stadt. Die Tiefe war wie ein Sog, der sich an ihre Gedanken klammerte, und Fay wurde es ein paar Mal schwindelig, bis Nevantio ihre Hand nahm, damit sie nicht in die Tiefe stürzte.
    „Es ist nicht mehr weit“, versprach Dari. „Wir werden einen von den Türmen dort drüben betreten und in seinem Inneren abwärts steigen.“ Sie streckte ihre alabasterfarbene Hand aus und wies auf einen der pechschwarzen Türme, dessen Spitze von einem roten, pulsierenden Licht erhellt wurde.
    Selbst Lucy wurde es nun mulmig zumute. Hier war Dari zuhause? Sie konnte das kaum glauben. Diese Welt war so ... anders. Wer sollte freiwillig hierher zurückkehren?
    Keine fünf Minuten später betraten sie den Turm, in dem eine, von tausend Lichtpunkten durchsetzte, Treppe die Reisenden abwärts führte. Die Pferde wurden immer unruhiger. Es war nicht einfach für sie, über die Stufen hinunterzusteigen.
    „In Shindistan gibt es keine Pferde“, entschuldigte sich Dari. „Es muss sehr lange her sein, dass Reisende bei uns waren. Wir sind leider für diese Umstände nicht eingerichtet.“
    Nach dem endlosen Abstieg im Innern des schwarzen Turmes, überquerten sie eine weite Brücke, die über einen gigantischen Abgrund zu führen schien. Die Balustraden leuchteten in sanftem Blau, und nun konnten sie die schwebenden Lichter der durch die Luft tanzenden Feen erkennen. In Gruppen aus zehn oder zwanzig Mitgliedern, durchstreiften sie die Stadt. Ihre bunten Schmetterlingsflügel reflektierten das Licht, das sie bei sich trugen.
    Jonkanur tauchte neben ihnen auf und flog ein Looping um die Brücke. Aufgrund seiner schwarzen Haut, konnte er in der Toten Stadt untertauchen, ohne gesehen zu werden.
    Auf einmal blieb Dari stehen und hielt die ganze Gruppe an. Eine Abordnung, in elfenbeinerne Ritterrüstungen gekleidete, Feen hielt auf sie zu. An ihrer Spitze ging Libanul, der eine grün leuchtende Lichtkugel in seiner rechten Hand trug.
    Als die Gruppe heran war, sanken alle vor Dari auf ein Knie nieder.
    Lucy beobachtete das Gesicht der Lichtfee ganz genau. Es schien ihr peinlich zu sein, auf diese Weise begrüßt zu werden. Außerdem fiel sie ihrem Verlobten nicht in die Arme, wie man das vermutet hätte. Als Libanul sich erhoben hatte, küssten sie sich gegenseitig auf die Wange und blickten sich dann an wie zwei Katzen, die sich mitten in der Nacht auf einer Mauer begegneten.
    „Wir haben Euch erwartet“, sagte der Feenmann und gab seinen Männern einen Wink, die den Reisenden die Pferde abnahmen und sie fortführten.
    „Ich muss dringend mit Euch sprechen“, wandte er sich dann an Dari, die steif nickte und sich zu den anderen umdrehte.
    „Man wird euch Zimmer und zu essen geben. Seht euch nur alles in Ruhe an, aber seid vorsichtig, man kann sich hier sehr schnell verirren, und dann dauert es Tage, bis wir euch wiedergefunden haben. Wir sehen uns später.“
    Damit folgte sie Libanul mit raschen Schritten.
                                                                            *
    Libanuls und Daris Unterredung fand in einem weiten Raum, im Innern des Mittelturmes, statt. Die sechs Seiten des Saals waren offen und blickten auf die schwebenden Lichter der Stadt hinaus. Ein warmer Lufthauch zog durch den Raum, und in regelmäßigen Abständen waren Sitzgelegenheiten aus pulsierendem Licht aufgestellt worden. Windspiele aus feinstem Glas bewegten sich im Lufthauch und gaben sanfte Töne von sich, die das Zimmer erfüllten.
    „Ich bin sehr froh, dass die Töchter König Tahuts Euch befreien konnten“, sagte Libanul. Er war vor einer der Öffnungen stehen geblieben und faltete seine dunkelvioletten Schmetterlingsflügel auf dem Rücken zusammen. „Es ist uns nicht sehr gut ergangen, seit Ihr fort wart.“
    „Ihr hättet jemanden schicken können“, entgegnete Dari trocken, die auf einen leuchtenden Stuhl niedersank. Das Licht ließ ihr Gesicht blass und hohlwangig erscheinen.
    „Wir hätten einen

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