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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Drachenfürst gegen den Fahrtwind an.
    „Die Grauen Hexer befehlen den weißen Greifen. Jemand muss sie ablenken!“, brüllte Jonkanur zurück.
    „Für ihn sind wir nur eine Mücke. Er braucht uns bloß anzuniesen und schon sind wir weg!“
    „Also, du hast ja großes Vertrauen in meine Fähigkeiten, das muss man schon sagen!“
    „Sieh dir das an!“
    Aus den Tiefen der Schluchten stieg ein zweiter weißer Greif herauf. Er war noch weit entfernt, aber er kam schnell näher.
    „Verstärkung wäre nicht schlecht ...“, murmelte Jonkanur.
    Der erste Greif segelte mit einer majestätischen Anmut zur Wolkendecke hinauf. Seine gigantischen weißen Adlerschwingen verursachten einen starken Luftwirbel, der Drache und Reiter davontrudeln ließ.
    „Halt dich gut fest!“, rief Jonkanur. „Ich versuche ihm zu folgen!“
    „Tu das nicht!“, kreischte der Drachenfürst, aber Jonkanur hatte bereits den Kurs geändert und mühte sich mit angestrengten Flügelschlägen hinter dem weißen Greif her, der den kleinen Drachen noch nicht einmal bemerkt zu haben schien.
     
    Prinz Miray stand an der Reling des Schwanenschiffes und starrte hinunter in die Wolken. Die Schichte war zu dick, um etwas Genaues erkennen zu können, aber der schemenhafte Schatten des weißen Greifs kam langsam zurück.
    „Wenn er das Schiff noch einmal trifft, kann er uns bis auf den Mond hinaufschießen“, sagte Roderick, der sich neben ihn gedrängt hatte. Er holte soeben einen Bogen hervor und legte einen flackernden Feuerpfeil auf die Sehne.
    „Bist du sicher, dass es gut ist, dieses Geschöpf auch noch zu reizen?“, fragte Miray misstrauisch.
    „Irgendetwas müssen wir ja wohl tun“, entgegnete der alte Ritter.
    „Da sind sie!“, rief Effèlan und blickte zum Heck des Schiffes. Auch Miray konnte dort jetzt den grauen Schatten, der ihnen folgte, deutlicher erkennen. Einzelne Gestalten waren zu unterscheiden, die auf den Rücken grauer Pferde hinter dem Schwanenschiff über die Wolken galoppierten.
    „Nicht zu fassen!“, stieß König Effèlan hervor. „Ihre Macht muss tatsächlich grenzenlos sein.“
    „Nein, das ist sie keineswegs“, mischte sich der Himmelsmeister ein, der wieder das Steuerrad bediente. „Sie sind nur sehr gut, in dem, was sie tun. Das bedeutet aber nicht, dass wir das nicht auch können. Bitte haltet euch jetzt irgendwo fest, es wird ein bisschen turbulent.“
    „Wir sollten vielleicht unter Deck gehen!“, rief Lucy, aber im selben Moment legte sich das Schwanenschiff stark zur Seite. Lucy fiel hin und rutschte Richtung Reling. Miray erwischte sie gerade noch an der Hand, sonst wäre sie zwischen den Pfosten hindurchgefallen und in das Wolkenmeer gestürzt. Einen Moment zappelten ihre Füße bedrohlich über dem Abgrund, dann griff Roderick zu und zog sie am Gürtel zurück auf die weißen Holzplanken.
    „Das hätten wir vielleicht vorher tun sollen“, keuchte der alte Ritter.
    Das Schiff bockte, und dann kamen die Flügel langsam herunter. Miray schob Lucy vor sich her, die zum Eingang der Kajüte zu gelangen versuchte, aber das Schiff neigte sich immer mehr zur Seite.
    „Wenn das so weitergeht, werden wir kentern!“, brüllte Effèlan, der sich an einem Seilgewinde festklammerte.
    „Dari ist weg!“, rief Miray.
    „Keine Sorge, mein Sohn, sie hat ja Flügel“, entgegnete der König.
    Lucy hatte den Rand des Eingangs erreicht und hielt sich daran fest. Ihre Kraft reichte aber nicht aus, um ins Innere zu klettern. Miray verlor den Halt und rutschte über die Planken zurück, geradewegs auf die Reling zu, an der er sich einen Moment festkrallte. Seine Finger hielten dem Sog aber nur kurze Zeit stand.
    Miray stieß einen Schrei aus und fiel.
    „Miray!!“, rief Lucy.
    “Stellt das Schiff gerade!”, brüllte König Effèlan den Himmelsmeister an, der von dem Chaos nicht viel mitzubekommen schien.
                                                                               *
    Miray fiel durch die dichte Wolkendecke und landete kurz darauf auf etwas Weichem.
    Einigermaßen erleichtert darüber, sich nichts gebrochen zu haben, rappelte er sich auf und bekam einen riesigen Schrecken. Er war auf dem breiten Rücken des weißen Greifs gelandet. Große weiße Federn flatterten links und rechts neben ihm im Fahrtwind.
    Das Schwanenschiff blieb über ihm rasend schnell zurück. Miray klammerte sich an den Federn fest und versuchte

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