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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Daraufhin wurde eine halbe Stunde schweigend gegessen, und keiner konnte nachher behaupten, er hätte schon einmal irgendwo köstlicheres Brot bekommen.
    „Das mache ich selbst“, erklärte der Himmelsmeister zufrieden, während er die kauenden Gesichter betrachtete. „Ich mahle auch das Mehl, und den Saft presse ich aus den roten Trauben, die an den Hängen der Grenzberge wachsen.“
    Das Männlein hatte kaum ausgesprochen, als auf einmal ein dumpfer Schlag gegen den Rumpf des Schwanenschiffes erfolgte.
    Die Reisenden ließen alles stehen und liegen und rannten hinter dem Himmelsmeister hinauf an Deck. Nebel war wieder aufgekommen, und die inselartigen Gipfel waren nun zur Gänze verschwunden. Unter der weichen Wolkenschicht lauerte ein tiefer Abgrund. Miray, der sich über die Reling lehnte, konnte einen deutlichen Sog verspüren, der bis ins Innerste der Erde hinunterzuführen schien.
    König Effèlan zog ihn am Ärmel zurück. „Passt auf“, sagte er. „Dort unten sind die Schluchten, in denen die weißen Greife leben.“
    Der Himmelsmeister war zur Brücke hinaufgelaufen und griff zu einem großen Fernrohr, mit dem er eine ganze Weile in die Ferne hinter dem Heck des Schiffes starrte.
    „Was ist denn das ...?“, murmelte er. „Das sieht aus wie eine graue Wolke, aber eine Wolke ist das nicht.“
    Dari trat neben den Meister und verlangte mit einer stummen Geste das Fernrohr.
    „Du weißt auch ohne dieses Rohr, was das ist, nicht wahr?“, vermutete der kleine Mann.
    Dari sagte nichts, sondern hielt sich nur das Fernglas ans Auge und blickte genauso angestrengt in den Nebel, wie zuvor der Himmelsmeister. Lucy trat hinter sie und kaute nervös auf der Lippe.
    „Sie haben unsere Pläne rasch durchschaut“, sagte die Lichtfee schließlich und ließ das Fernrohr wieder sinken. „Ich fürchte, sie haben Hilfe erhalten.“ Dari wandte sich zu Lucy um, die ein verzweifeltes Gesicht machte.
    „Können sie uns einholen?“, fragte sie.
    „Nein!“, stieß der Himmelsmeister erbost hervor. „Mädchen, was denkst du, was das für ein Schiff ist, auf dem du dich befindest!“
    Ein neuerlicher Schlag traf das Schwanenschiff, das sich einen Moment bedrohlich auf die Seite neigte. Miray und Effèlan mussten sich an der Reling festhalten und sahen gleich darauf einen großen weißen Schatten unter den Wolken davondriften. Der Prinz war an einen Wal erinnert, aber da sie sich nicht auf dem Ozean befanden, musste es etwas anderes sein. Etwas Geflügeltes.
    „Das ist ein weißer Greif ...“, zischte König Effèlan, und Miray spürte, wie ihm ein Schauer über den Rücken huschte. Seinen ersten weißen Greif hatte er über Isbikuk gesehen. Wenn auch nur ganz kurz. Das Schwanenschiff mochte aus der Welt der Mythen und Sagen stammen, aber es war zu klein und zu leicht, um einem weißen Greif standhalten zu können.
    Ein lauter Drachenschrei war zu hören. Alle Passagiere hoben die Köpfe, um Jonkanur und Nevantio dabei zuzusehen, wie sie an den Flügeln des Schwanenschiffes vorbeisegelten und in der Wolkendecke untertauchten.
    „Ist der wahnsinnig!“, rief der Himmelsmeister und stürzte an die Reling. „Niemand kann einen weißen Greif bezwingen. Da bräuchte es schon eine ganze Armee von Drachen!“
                                                                           *
    Nevantio hatte den Arm vor das Gesicht gelegt und spürte, wie der schwarze Drache nach unten schoss. Er wagte es kaum, die Augen zu öffnen. Jonkanur kippte in der Luft und flog eine scharfe Kurve. Erst jetzt schlug von Romec die Lider auf und blickte nach oben. Die Wolkendecke lag dicht und grau über den Schluchten. Man konnte den Kiel des Schwanenschiffes als kleinen weißen Strich am Himmel ausmachen. Unter dem Drachen gähnten die Abgründe der weit verzweigten Schluchten, die bedrohlicher aussahen, als Nevantio es befürchtet hatte. Hinter den Schluchten breitete sich Kutraija aus. Eine wilde Gegend mit kleinen Ebenen und hohen Bergtürmen, zwischen denen man Wälder und Wiesen in dunklem Grün aufleuchten sehen konnte.
    Das allein lenkte aber Nevantios Aufmerksamkeit nicht auf sich. Es war ein riesiger weißer Greif, der knapp zwanzig Meter unter ihnen über die schwarze Schlucht segelte. So einen Greif hatte Nevantio noch nie gesehen. Wenn er den Schnabel aufsperrte, konnte er das Schwanenschiff mit Leichtigkeit verschlingen.
    „Was hast du vor!!“, brüllte der

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