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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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Grauen Hexer durch die Tunnel und Katakomben der alten Stadt der Drachenhüter hasteten und einen Ausgang zum Sehenden Turm suchten, rannte König Effèlan durch einen anderen Tunnel, der den Sehenden Turm mit dem Gebäude des Drachenrates verband.
    Als er noch ein junger Mann gewesen war, hatte der Drachenrat ein wichtiges Gebäude dargestellt. Er konnte sich noch genau daran erinnern, wie hektisch es hier zugegangen war. Eine ständige Geräuschkulisse von weit entferntem Gemurmel hatte in den weiten Hallen geherrscht. Fast als hause hier ein überdimensionaler Bienenschwarm, der Tag und Nacht geschäftig brummte. Und viele Menschen waren die Korridor entlanggeeilt, mit wichtigen Nachrichten, auf Papyrusrollen geschrieben.
    Nyasinta war noch ein kleines Mädchen gewesen, als Effèlan ihr hier das erste Mal begegnet war. Sie war die Tochter von Teretan gewesen, die zur damaligen Zeit herrschende Drachenhüterin.
    Er konnte sich noch genau an den Augenblick erinnern, als die kleine Nyasinta mit den langen schwarzen Haaren auf der steinernen Schnauze des Drachen gesessen hatte, der in der Mittelhalle zusammengeringelt auf dem Boden lag. Sie hatte ihm, dem jungen, strahlenden Ritter aus Effèlan, eine lange Nase gedreht. Er hatte die Zunge herausgestreckt und einige Drachenfürsten, die vor dem Treppenaufgang gestanden hatten, hatten erheitert gelacht. Dem jungen Effèlan war die Schamesröte ins Gesicht gestiegen.
    Heute und viele Jahre später, rannte er durch den geheimen Tunnel, der den Drachenrat mit dem Sehenden Turm verband, um Nyasintas Sohn zu retten.
    Effèlan stolperte durch völlige Finsternis.
    Früher war der Tunnel gut beleuchtet gewesen. Heute war er von Spinnweben bedeckt, die sich Effèlan ins Haar klebten. Aber an all das dachte er im Moment nicht. Er dachte nur an Miray und daran, dass er ihn verlor, wenn er nicht schneller lief.
                                                                               *
    „Miray!“
    Der Prinz fuhr herum und entdeckte Nyasintas Erscheinung hinter der Kristallkugel.
    „Ich fürchte, ich kann meine Mission nicht erfüllen“, sagte Miray tonlos und hob verzweifelt die Hand mit der Fessel. „Ich komme nicht durch die Lichtschranke.“
    Nyasinta runzelte die Stirn und kam langsam auf ihn zu. Sie schritt durch den Vorhang aus Licht und nahm Mirays Handgelenk in ihre Hände. Die Berührung fühlte sich kühl an, als hätte den Prinzen ein Nebelhauch gestreift.
    „Das hat Estarius getan, nicht wahr?“, sagte die junge Frau.
    „Ja, Andamar hat versucht, das Band zu entfernen, aber er hat es nicht ganz geschafft ...“ Miray hob hilflos die Schultern.
    „Ich kann es lösen, aber nicht ohne einen hohen Preis dafür zu bezahlen. Ich verbrauche meine restliche Kraft, wenn ich es tue. Ich werde danach nicht mehr auf der Welt der Lebenden erscheinen können.“
    „Heißt das, du verschwindest für immer?“
    „Niemand verschwindet für immer“, lächelte Nyasinta amüsiert. „Aber ich muss dann in der Anderswelt bleiben und kann nicht mehr mit meinen Kindern und Freunden reden. Deshalb höre mir genau zu, Miray, was ich dir jetzt sage. Ich möchte, dass du weißt, warum ich gestorben bin und warum du jetzt hier bist.“
    Während die Drachenhüterin Mirays rechte Hand hielt, an deren Gelenk der schwarze Lederriemen langsam verblasste, erzählt sie von einer Zeit, in der Miray noch gar nicht auf der Welt war.
    „Ich habe die Verantwortung für das Schwarze Buch der Grauen Hexer von meiner Mutter Teretan übertragen bekommen. Vor diesem Tag habe ich mich immer gefürchtet. Meine Mutter hat unter der Anwesenheit des Buches sehr gelitten. Viele bekamen davon Albträume und erschreckende Visionen.
    ‚Du wirst damit leben müssen, so wie ich damit leben musste’, sagte sie eines Tages zu mir und übergab das Buch in meine Obhut. Das war noch bevor ich Tahut kennen lernte.
    Ich lebte damals hier in der Stadt und musste mich ein Jahr lang an den Ort der Stille zurückziehen. Das ist ein Kloster in den Katakomben der alten Stadt der Drachenhüter, in dem Menschen lebten, die ein Schweigegelübde abgelegt hatten.
    Dort wurde ich in der Kunst des Meditierens unterwiesen und darin, die dunklen Visionen aus dem Schwarzen Buch ertragen zu können.
    Nach diesem Jahr machte ich mit meiner Mutter eine Reise nach Faranjoma und lernte Tahut kennen. Er bat mich um meine Hand, und kurz nachdem ich das Amt der

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