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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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anschwoll und dann wieder verebbte.
    „Was war das?“, keuchte Miray und sprang nun endlich auf die Beine.
    „Das waren Kampfhunde“, entgegnete Andamar trocken. „Wenn mich nicht alles täuscht, sind das unsere Leute.“
    „Unsere Leute ...“, wiederholte der Prinz wie ein verirrtes Echo.
    Tatsächlich war kurz darauf Hufgetrappel zu vernehmen. Ein paar graue Wolfshunde tauchten aus der Finsternis auf. Hinter ihnen jagten Ritter in Silberrüstungen näher. Der erste trug das Banner von Effèlan. Andamar trat ihnen mit erhobenen Händen entgegen. Die Reiter zügelten ihre schweren Kaltblüter und bremsten vor dem plötzlich auftauchenden Mann.
    „Was ist hier geschehen!“, brüllte ihnen ein untersetzter Ritter entgegen, dessen Rüstung beinahe aus den Nähten platzte. Miray kannte ihn. Sein Name war Lenomor und wenn er im Palast von Effèlan weilte, herrschte meistens ein unangenehmes Klima. Er war hinterlistig wie eine Schlange. Gegen ihn war Andamar ein väterlicher Freund. Der Prinz erschauerte und hüllte sich fester in seinen Ledermantel.
    „Wir wurden angegriffen“, antwortete Andamar wahrheitsgemäß. „Es waren die Grauen Hexer!“
    Lenomor runzelte die Stirn, dann nahm er den Helm vom Kopf, um besser sehen zu können. Sein kritischer Blick fiel auf den zitternden Prinzen.
    „Prinz Miray!“, stieß er überrascht hervor. „Seid Ihr verletzt?“
    „Nein ... es geht mir gut.“
    „Das ist der dritte Angriff innerhalb von vierundzwanzig Stunden“, bellte Lenomor. „Vor knapp einer halben Stunde habe ich zwanzig Meilen nördlich von hier ebenfalls ein Feld der Verwüstung vorgefunden. Wir konnten nur mit Mühe und Not fünf Ritter retten. Es scheint, als wären sie auf einmal überall. Jemand muss sie beschworen haben, aber ich kenne niemanden, der mächtig genug wäre.“
    „Da habt Ihr wohl Recht“, entgegnete Andamar tonlos. Miray wechselte mit dem Ritter, der von seinem Vater ausgewählt worden war, ihn zu einem rücksichtlosen Ashjafal auszubilden, einen Blick voll Entsetzen und Grauen.
    „Woher kommen sie auf einmal?“, zischte er. Seine Augen glänzten vor Angst. Andamar schauderte es. Der Junge war nicht gemacht für diesen Krieg. Es wäre besser gewesen, ihn im Palast von Effèlan zu belassen. Was sollte er mit dem zartbesaiteten Prinzen jetzt nur anfangen? Mirays Nerven waren zum Zerreißen gespannt, das konnte Andamar spüren. Aber so, wie es aussah, stand ihnen noch eine Reihe blutiger Konfrontationen bevor. Es musste schon ein Wunder geschehen, damit der Prinz lebend nach Effèlan zurückkehren konnte.
    „Wir vermuten, dass Yrismin dahintersteckt“, ergriff wieder Lenomor das Wort. „Wir sammeln uns, um einen Sturm gegen die Stadt zu reiten.“
    „Ihr wollt gegen Yrismin ziehen?“, vergewisserte sich Andamar alarmiert. „Das halte ich für keine gute Idee. Der Fürst hat eine starke Armee, die noch kaum aufgerieben wurde. Und ... ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass es dort einen Zauberer geben soll, der zum einen das Schwarze Buch besitzt und zum anderen in der Lage ist, die Grauen Hexer aus ihrem Bann zu entlassen!“
    „Ich bin nicht hergekommen, um mich mit Euch zu streiten!“, rief Lenomor und versuchte sein aufgebrachtes Pferd zu beruhigen. Er winkte zwei Rittern, die hinter ihm warteten. „Bringt zwei Pferde. Wir dürfen keine Zeit verlieren. Im Morgengrauen ziehen wir gegen Yrismin!“
    Grobe Schlachtrösser wurden gebracht. Andamar und Miray schwangen sich in die Sättel. Mit einem unangenehmen Gefühl in der Magengegend, stellte Andamar fest, dass der Prinz nicht einmal mehr seine Rüstung trug.
    Das konnte niemals gut gehen! Der kalte Schweiß brach dem Ritter aus. Und er hatte Effèlan versprochen, dass sein Sohn gesund und munter wieder heimkehren würde!
                                                                             *
    Noch vor Sonnenaufgang begann es in Strömen zu regnen. Der ganze Wald schien unter den Wassermassen zu seufzen. Die Tropfen liefen Miray unter den Kragen, den Rücken hinunter und durchfroren nicht nur seinen Körper, sondern auch seine Seele.
    Er bereute es mittlerweile, dass er an jenem Abend nicht die Gelegenheit beim Schopf ergriffen hatte, um zu fliehen.
    Vor ihnen breitete sich der Hügel aus, auf dem Yrismin thronte. Die Wiesen davor hatten sich in einen Sumpf verwandelt. Ein paar Weiden waren zu sehen, auf denen Vieh graste. Nichts

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