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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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wies darauf hin, dass ausgerechnet an diesem Ort die Grauen Hexer heraufbeschworen worden sein sollten. Dazu kam noch, dass König Tahut in ganz Faranjoma Zauberei streng verboten hatte. Hexen wurden hier wegen ihres Wissens und ihrer Fähigkeiten verfolgt. Niemand würde etwas so Machtvolles und Böses wie die Grauen Hexer aus dem Schwarzen Buch entbinden können.
    Die kleinen Fachwerkhäuser standen an den Hängen, es waren kaum Menschen zu sehen. Das schlechte Wetter hatte alle Bewohner Yrismins in ihre Häuser getrieben. Allerdings erklang nun ein Signalhorn. Die Wächter auf den Spähtürmen der Stadtmauer, hatten die Ashjafal-Armee entdeckt. Sie waren nun an die zweihundert Mann, und Lenomor war wild entschlossen, in die Stadt einzubrechen und den Fürst zu stürzen.
    Miray spielte mit dem Gedanken, während des Angriffs das Weite zu suchen. Niemand, nicht einmal Andamar, würde es bemerken oder ihn aufhalten können. Vielleicht würde König Effèlan nach ihm suchen lassen, aber er würde ihn nicht finden. Effèlan hielt sich zwar für klüger als Miray, das war immer so gewesen, aber der Prinz war nicht dumm. Er wusste, dass Effèlan ihn weder einsperren noch auf sonst eine Art und Weise halten konnte. Er würde frei sein und zwar für immer!
    Rote Signalflaggen wurden auf den Turmspitzen der Stadtmauer entlang gehisst. Ein Horn erklang, in das nach und nach andere Signale mit einstimmten. Das Heer sammelte sich auf den Wiesen, und Prinz Miray befand sich mitten unter den Rittern. Ohne seine Rüstung sah er fehl am Platz aus. Sein Blick war gespannt auf das westliche Stadttor gerichtet, das sich genau vor ihnen befand. Sein Plan war es, nachdem sie das Tor passiert hatten, im Kampfgetümmel zu verschwinden. Zwar lenkte Andamar nun sein Streitross neben Mirays und warf ihm einen strengen Blick zu, aber diesmal würde sich der Prinz davon nicht beirren lassen.
    „Bleibt hier, an meiner Seite“, zischte ihm Andamar zu. Der junge Prinz hob den Kopf und sah ihn mit einem Ausdruck in den Augen an, der dem Ashjafal nicht gefallen wollte. Mirays wilde Entschlossenheit war ihm schon mehrmals aufgefallen. Aber diesmal war es mehr als das. Diesmal war es stärker. Andamar schluckte.
    „Habt Ihr noch Euer Schwert, mein Prinz?“
    Miray blickte auf Feuerflugs Knauf hinunter. „Ja“, sagte er kurz angebunden.
    Lenomor hatte sich nun an die Spitze der Armee gesetzt und hob eine Hand. Die Ashjafal verhielten ihre aufgebrachten Zelter und zogen die magischen Lichtschwerter aus den Scheiden. Miray tat nichts dergleichen.
    Lenomor ließ die Hand herunterfallen und schon setzten sich die Ritter in Bewegung. Die Pferde sprangen voran, und ein Schnauben und Wiehern erfüllte die Luft. Miray blieb nichts anderes übrig, als eingekeilt zwischen den Rittern auf das Stadttor von Yrismin zu zu galoppieren. Seine Finger krampften sich um die breiten Lederzügel, jeden Moment dazu bereit, das Pferd im richtigen Augenblick herumzureißen.
    Keine fünfzig Meter trennten sie noch von dem Stadttor, als es auf einmal aufflog und eine Schar Gardisten hervorspie. Sie ritten die wendigen weißen Hengste aus Eshkash und waren somit den Ashjafal überlegen. Auf der relativ niedrigen Stadtmauer aus dunkel gebeizten Holzpfeilern, erschienen nun nach und nach Bogenschützen. Schon schwirrten die ersten Pfeile durch die Luft. Auch die Ashjafal legten ihre magischen Feuerpfeile auf die Sehnen.
    Miray wurde langsam unruhig. Er schaffte es nicht, mit seinem schweren Pferd aus der Phalanx der Magischen Ritter auszubrechen. Die Gardisten aus Yrismin kamen immer näher, und der Pfeilhagel verursachte einen Lufthauch an Mirays Wangen.
    Endlich wurde die Schlachtlinie lockerer. Die ersten Kämpfe zwischen den Gegnern entbrannten, und Miray ließ seinen Hengst nach rechts ausbrechen.
    „Mein Prinz!“, hörte er Andamars Stimme hinter sich. Aber er wandte sich nicht noch einmal um, sondern trieb den Zelter zielstrebig auf das Stadttor zu. Miray wollte hinter die sicheren Mauern Yrismins gelangen. Lenomor würde es nicht schaffen, die stolze Stadt zu stürzen. Dort würde er in Sicherheit sein. Verkleidet als einfacher Arbeiter, konnte Miray sich durchschlagen. Vielleicht nach Norden, bis nach Kutraija. Nur eben so weit wie möglich fort von Effèlan. Der König durfte ihn im Leben niemals wiederfinden!
    Mirays Zelter rutschte und versuchte einem Gardisten auf einem weißen Hengst auszuweichen. Schnell hob der Prinz die Hände zum Zeichen, dass er

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