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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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und Türme hätte sperren lassen.“
    „Ihr seid ...“
    „Hexen und Zauberer, wie Ihr vermutlich sagen würdet.“
    „Das macht mir nichts aus“, versicherte Lucy rasch und dachte an das Zeichen auf ihrer Stirn.
    „Ist das wahr?“ Die Stimme des Mannes war zwar freundlich, trotzdem hatte sie einen drohenden Unterton.
    „Ich weiß nicht ...“, gab Lucy schüchtern zurück.
    Die große, dunkelhaarige Frau, die zuvor als Vogel ihre Rettung gewesen war, betrat den Raum durch eine kleine Türe und warf dem jungen Mann einen tadelnden Blick zu.
    „Schäme dich, Sen! Die Prinzessin einzuschüchtern. Komm, mein Kind, du wirst erwartet. Jemand will dich sehen. Ich bin sicher, dass du sehr erleichtert sein wirst.“
    Die Frau streckte die rechte Hand nach der Prinzessin aus und lächelte sie aufmunternd an. Lucy lief ein Schauer über den Rücken. Wer mochte es sein, der sie zu sehen wünschte? Ob Dari es noch vor ihr geschafft hatte, die Alte Schmiede zu erreichen?
    Beklommen ergriff Lucy die Hand der Vogelfrau und folgte ihr.
    „Mein Name ist Vialatra. Ich bin ... entschuldige ... ich war einmal eine bekannte Zauberin. Ich fürchte, heute bin ich nichts weiter, als eine dieser jämmerlichen Kreaturen, die ihr Hexen nennt. Weißt du, Mädchen, wenn man lange genug als etwas angesehen wird, das man nicht ist, beginnt man langsam, es zu werden.“
    Lucy schluckte. „Das tut mir leid.“
    „Das braucht es nicht“, winkte Vialatra ab. „Es ist nicht deine Schuld ... und vermutlich ist es nicht einmal die Schuld deines Vaters. Das alles liegt lange zurück ... nun ja, so lange auch wieder nicht. Aber man kann kaum glauben, wie schnell sich eine Welt verändert, die einem zuvor so beständig und einfach erschien.“
    Sie erreichten eine Treppe und gingen aufwärts. Dann gelangten sie in einen Gang, der die ungewöhnliche Größe der Villa zu symbolisieren schien. Vor einer grünen Türe hielten sie an.
    „Ich lasse dich jetzt allein. Ich bin sicher, ihr beiden habt einiges zu bereden. Wofür auch immer ihr euch entscheidet, es wird das Richtige sein.“ Vialatra zeigte ein geheimnisvolles Lächeln, nickte der Prinzessin noch einmal aufmunternd zu und ging dann weiter, den Gang hinunter.
    Lucy öffnete die Türe und spähte in einen großzügigen Raum. Durch die, vor den Fenstern hoch aufragenden, Fichten, wirkte er duster und still. Vor einem kleinen Teetisch saß eine Gestalt, die in die Höhe schnellte, als Lucy eintrat.
    Einen Moment blickten sich die beiden sprachlos an.
    „Fay?! Bist du das?“
    Fay trat aus den Schatten und lächelte ihrer Schwester scheu entgegen. Aber wie sie aussah! Die Haare hatte sie sich abgeschnitten, und auf der rechten Wange prangte eine tiefe Schramme. Die Kleidung war voller Morastspuren, und in ihren Augen lag ein Ausdruck von Entsetzen und Sehnsucht.
    Lucy lief zu ihr, um sie in die Arme zu schließen. Ein trockenes Schluchzen entrang sich ihrer Kehle.
    „Dari sagte ... du seiest tot. Ich habe tausend Ängste ausgestanden, seit du verschwunden bist.“
    „Es wird alles wieder gut“, flüsterte Fay und streichelte Lucy über das lange Haar. „Es ist ja nichts geschehen, und ich habe eine Menge gesehen , ... das ich vielleicht lieber nicht gesehen hätte. Aber zumindest bin ich jetzt klüger als zuvor.“
    „Wo bist du nur die ganze Zeit gewesen? Wir konnten nicht nach dir suchen. Wir waren Gefangene von Räubern und Halunken. Wir waren in Yrismin.“
    „Ich war ebenfalls da. Ich war da, als die Grauen Hexer kamen. Dann habe ich mir ein Pferd gestohlen und bin den ganzen Weg bis hierher galoppiert.“
    „Du hast die Hexer auch gesehen?“ Lucy ließ ihre Zwillingsschwester los und betrachtete sie eingehend. „Bist du ihnen begegnet?“
    „Ja, einmal im Wald und einmal in der Stadt und ... da war ein junger Mann. Er hat mir zweimal das Leben gerettet.“
    „Wer war er?“
    „Ich weiß nicht, wer er war, aber er gehörte zu den Ashjafal. Obwohl ich nicht glaube, dass er einer war.“
    Fay setzte sich wieder an den Tisch, und Lucy tat es ihr gleich. Fay sah so erschöpft aus, sicher konnte sie kaum stehen.
    „Ich bin diesen Hexern nur seinetwegen entkommen. Sie haben ihn geholt, ich weiß nicht, was aus ihm geworden ist ... Wo ist Dari?“
    „Sie hat sich den Grauen Hexern gestellt. Sie tauchten plötzlich im Wald auf, und einer sagte mir, er wolle mich zu seinem Herrn bringen.“
    Fay sah Lucy erschrocken an. „Wer hat sie gerufen?“
    „Die Ashjafal?“
    „Nein, das

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