Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
Vom Netzwerk:
Genüsse sagen dir nicht mehr zu.“
    „Nein, in der Tat. Aber du kannst dir ruhig einen Tee kochen. Du siehst aus, als hättest du es bitter nötig.“
    Miro erhob sich, um einen Kessel mit Wasser gefüllt auf den Ofen zu stellen.
    „So und nun erzähle! Was hast du herausgefunden?“
    „Nichts Gutes“, gab Nyasinta zur Antwort, und ein trauriger Zug schlich sich in ihr Gesicht.
    „Ich habe angefangen, in der Vergangenheit zu graben, und was ich gefunden habe, will mir nicht gefallen.“
    Miro setzte sich wieder und sah ihre Freundin besorgt an. „Was ist es denn?“, wollte sie wissen.
    „Dir als Einzige habe ich damals erzählt, was in Effèlan vorgefallen ist, als Tahut nach Kutraija zog, um Algament zu suchen.“
    „Das ist richtig“, stimmte die Heilerin zu. „Was willst du mir damit sagen?“
    „Ich war immer der Meinung, ich wäre aus freien Stücken zum Palast nach Effèlan gereist, um den König mit meiner Redegewandtheit eines Besseren zu belehren. Wie sich nun aber herausstellte, wusste Effèlan von meiner Schwangerschaft.“
    „Wie bitte? Wie kann er das gewusst haben? Du warst doch die Einzige ...“
    „Das ist richtig, aber da ist noch etwas, was meinen Sohn betrifft.“
    „Noch etwas?“, staunte Miro, die sich nun wirklich nicht vorstellen konnte, was das sein mochte.
    „Ja, er wurde unter einem besonderen Zeichen geboren. Kurz nach seiner Empfängnis erschien mir Estarius im Traum.“
    „Du meinst, der Elbenkönig?!“
    „Ja, er war es, und er sagte, ich würde einem Sohn das Leben schenken. Er bat mich darum, ihm ein Herz geben zu dürfen.“
    Miro starrte Nyasinta sprachlos an. Sie musste an die Zeichen denken, die sie im Alten Anger in den Karten gesehen hatte. Also war es tatsächlich wahr!
    „Warum hast du mir davon niemals etwas erzählt?“
    „Ich dachte, es wäre nicht so wichtig.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Die Wahrheit ist, ich habe damals nichts auf Träume dieser Art gegeben, und ich dachte, er habe keine tiefere Bedeutung.“
    „Keine Bedeutung?! Hast du Estarius gewährt, dem Prinz ein Herz zu schenken?“
    „Ja, das habe ich ... so weit ich mich erinnern kann. Ich habe aber nie wieder daran gedacht. Allerdings kam mir jetzt einiges in der Anderswelt zu Ohren, und so, wie es aussieht, kam mein Sohn mit einem Elbenherz zur Welt. Das allein verriet vielen Magiern meine Schwangerschaft. Sie konnten das Herz in ihren Kristallkugeln und Karten sehen.“
    „Das wundert mich nicht im Geringsten“, entgegnete Miro ein bisschen beleidigt darüber, dass sie wieder als Letzte davon erfuhr.
    „Du glaubst also, König Effèlan bekam davon Wind?“
    „Und ob er davon Wind bekam! Er setzte mir den Gedanken in den Sinn, zu ihm reisen zu müssen.“
    „Und das weißt du aus sicherer Quelle?“
    „Ja, ich habe die Vergangenheit betrachtet, es besteht kein Zweifel darüber. Effèlan wollte Miray von Anfang an. Er hat eine List angewendet, um den Sohn König Tahuts an sich zu binden.“
    „Das ist ... das ist ... mir fehlen, ehrliche gesagt, die Worte.“
    Der Teekessel begann zu pfeifen, und Miro sprang auf, um etwas Tee in einen Krug aus Steingut zu streuen und das heiße Wasser hineinzugießen.
    „Miray bedeutet also für König Effèlan grenzenlose Macht. Dazu ist der Junge auch noch mit dem Iluminai gesegnet, das du deinen Kindern vererbt hast. Er wird nicht zulassen, dass der Prinz seinen Palast verlässt. Deine Töchter sind in größerer Gefahr, als wir angenommen hatten.“
    „Das mag sein, trotzdem hat sich nicht viel geändert. Miray muss Effèlan verlassen.“
    „Und wenn er es gar nicht will? Hast du daran schon einmal gedacht? Was ist, wenn dein Sohn Effèlan liebt und ihm gerne dient. Wenn er sich nichts Schöneres vorstellen kann, als den Thron seines Vaters zu erben und in dessen blutige Fußstapfen zu treten. Die beiden haben die letzten einundzwanzig Jahre miteinander verbracht. Du kannst nicht erwarten, dass sich dein Sohn von heute auf morgen von Effèlan abwendet.“
    Miro hatte sich wieder gesetzt und sah die Drachenhüterin eindringlich an.
    Nyasinta schwieg eine Weile. „Nein ... ich vertraue Miray“, sagte sie dann leise. „Ich kenne sein Herz, ich kann mich nicht irren.“
                                                                          *
    Die Alte Schmiede war nicht nur ein Gasthaus für verirrte Wanderer und Wegelagerer, sie war auch der verrufenste Ort im

Weitere Kostenlose Bücher