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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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war jetzt sicher hundert Meter vor ihm im Wald verschwunden, aber der Krieger konnte sie immer noch sehen.
    „... 7 ...“ Der Hexer ließ den Pfeil von der Sehne fliegen, und er schoss in atemberaubender Geschwindigkeit zwischen den Bäumen dahin. Traf Blätter und kleine Äste, was seinen Flug aber weder abbremste noch störte. Er jagte näher und näher, hatte die Hälfte der Wegstrecke zurückgelegt, flog direkt auf den Rücken der Prinzessin zu ... und traf...
    Er traf nicht! Ganz plötzlich sauste ein großer blauer Vogel aus dem Wipfel eines Drachenbaumes herab und fing den Pfeil mitten im Flug mit seinem Schnabel aus der Luft. Knapp bevor er Levandas Kruppe passiert hatte.
    Die Stute scheute und brach nach links aus. Lucy verlor die Kontrolle über sie.
    Der Vogel verschwand, stieß einen spitzen Schrei aus und kam dann auf einmal wieder aus den Bäumen herabgesegelt.
    Er streifte mit den langen Schwingen Levandas Kopf und flog dann genau vor der Stute über den Boden segelnd dahin.
    Lucy konnte nicht mehr, sie schloss die Augen, krallte ihre Finger in Levandas Mähne und ließ die Stute einfach laufen. Es ging bergab und ab, und zu streifte ein Ast mit großen Blättern über ihren Rücken hinweg, schüttelte seine Feuchtigkeit in ihr Haar oder klatschte ihr über Augen und Mund.
    Die Drachenbäume wurden nach und nach seltener, dafür ragten nun Steinfichten aus dem dunkelgrünen, mit Moos bewachsenen Boden.
    Endlich tat sich eine Lichtung vor ihnen auf. Die Prinzessin hatte das Gefühl, als sei sie seit vielen Stunden auf diese Weise dahingeritten. Ein hohes Gebäude, das wie eine alte Villa aussah, erschien vor dem hinteren Waldrand. Eine ganze Armee von dunkelgrünen Steinfichten thronte im Rücken des Hauses und ließ es dadurch noch einmal so beeindruckend erscheinen. Neben dem Haus gab es noch kleinere Gebäude. Schuppen, einen Stall, eine Werkstatt, eine kleine Mühle, alles verstreut auf der Lichtung unter den düsteren Dächern der Steinfichten. Kühle Luft schlug Lucy entgegen. Dicke Nebelschwaden zogen über einen Bach, der an der Mühle vorbei über die Lichtung im tiefen Wald verschwand. Drei schneeweiße Pferde, die typischen Wildpferde aus Eshkash, standen an einer Stange vor dem Stall angebunden. Aus der Werkstatt tönte das rhythmische Schlagen eines Hammers auf einem Amboss.
    Der blaue Vogel stieß einen weiteren Schrei aus, segelte gekonnt vor den Eingang der Villa und landete dort. Dann geschah etwas höchst Seltsames. Der Vogel schien in einer lautlosen Explosion aus blauen Federn zu zerfallen. Überall wirbelten sie (oder war es seidiger Stoff) durch die Luft, bis auf einmal eine große Frau in einem langen Seidenkleid vor der Treppe stand und Lucy mit dunkelgrünen Augen musterte.
    Levanda hielt erschöpft an. Der Schweiß stand der Stute auf Hals und Flanken, sie keuchte und ließ den Kopf hängen.
    „Steigt ab und bringt Euer Pferd in den Stall. Reibt es trocken, gebt ihm zu fressen, und dann kommt ins Haus, damit ich Euch ansehen kann.“
    Lucy blickte ungläubig auf die seltsame Frau nieder. Sie musste eine Hexe sein. Aber Lucy hatte keine Angst vor ihr. Die dunklen Augen schimmerten wie das Moos und der Bach. Die Prinzessin spürte, dass keinerlei Gefahr von ihr ausging.

Mit wackeligen Knien ließ sie sich aus dem Sattel gleiten und führte Levanda zum Stall hinüber. Die weißen Hengste streckten ihr die Nüstern entgegen und schnaubten aufgeregt.
    Die einfachen Tätigkeiten des Absattelns und Trockenreibens beruhigten Lucy allmählich. Aber den Schmerz, der in ihrer Brust tobte, konnte das alles nicht lindern.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    20. Gefangen
     
     
     
     
    Als Prinz Miray wieder zu sich kam, musste er feststellen, dass er an Händen und Füßen gefesselt war. Dem noch nicht genug, steckte ihm ein Knebel im Mund, und ein Tuch war ihm vor die Augen gebunden worden. Seine einzigen Sinne, die er noch benutzen konnte, waren seine Ohren und die Nase.
    Er lag auf hartem Boden, und es roch nach feuchter Walderde. Es fror ihn, die Temperatur war empfindlich gesunken, und jemand hatte ihm den ledernen Mantel weggenommen. Schritte waren zu hören. Einige davon hastig, andere langsam und bedächtig.
    Miray versuchte zu schreien, aber es entrang sich ihm nur ein dumpfer Laut, den nicht einmal seine Entführer wahrnehmen würden.
    Darin hatte sich Miray allerdings geirrt. Kurze Zeit später spürte er einen heftigen Tritt in die Magengegend. Der Prinz

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