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Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition)

Titel: Iluminai - Das Zeichen der Drachenhüter (Iluminai - Kabal Shar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christine Guthann
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bekannt vor“, plauderte Miray weiter.
    „Mir nicht“, knurrte der König.
    „War sie Tahuts Frau?“
    „Wen kümmert’s.“
    „War sie nicht sogar eine der Drachenhüterinnen, die bei Algaments Krönung dabei waren?“
    „Denk doch nach, Junge! Sie wäre über dreihundert Jahre alt gewesen, als sie starb. Wie soll das denn gehen?“
    „Sie ist tot?“
    Effèlan blickte wieder auf und in Mirays fragendes Gesicht. Der sehnsuchtsvolle Ausdruck darauf wollte ihm keineswegs gefallen.
    „Ja, sie ist tot, mein Sohn, und auch darüber wirst du noch vieles hören. Aber nicht heute und hier. Schlimm genug, wenn du es später erfährst.“
    Miray hätte gerne noch mehr gefragt, aber er wusste, dass er schon zu weit gegangen war.
    Effèlan würde mit Sicherheit nichts mehr über Nyasinta oder das Schwarze Buch erzählen. Trotzdem ... wenn Nyasinta Tahuts Frau war, musste man dann wirklich noch länger darüber nachdenken, wer die Grauen Hexer heraufbeschworen hatte?
    Als Miray noch einmal den Blick hob und dem des Königs begegnete, wusste er, dass auch Effèlan dieser Überzeugung war.
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
     
    23. Eine neue Familie
     
     
     
     
    Am Nachmittag kam Roderick, ein alter Freund des Königs und Mirays einziger Halt in dieser unwirtlichen Palastwelt, von einer langen Reise nach Kutraija zurück.
    „Roderick!“, rief Miray, da hatte der Ritter, in der alten, zerbeulten Rüstung eines Ashjafal, den, von einem Marmorbogen eingefassten, Eingang zum Palastgarten noch gar nicht durchschritten.
    Roderick blieb stehen und sah sich zwischen den blühenden Rosenstöcken und Immergrünteppichen um.
    Miray tauchte auf dem weiß gekiesten Weg auf und strahlte über das ganze Gesicht.
    Roderick murmelte etwas in seinen Bart hinein und trat dem Prinzen tapfer entgegen. Er verbeugte sich vor dem Thronerben von Effèlan und maß ihn dann mit einem kritischen Blick.
    „Effèlan schrieb mir, du wärst mit Andamar unterwegs. Du siehst ja ganz blass aus und sicher noch einmal so mager als das letzte Mal, als ich dich sah.“
    „Ich war tatsächlich mit den Ashjafal in Yspiria“, erzählte Miray stolz.
    „Ach ... so?“
    „Ja, die ganze Kompanie kam ums Leben und ... ich habe mein Schwert verloren. Jetzt habe ich ein neues.“ Der Prinz zog ein funkelndes Silberschwert aus einer Lederscheide, auf die dunkelblaue Blumen gestickt waren. „Es heißt Vogelschwinge.“
    „Ja ... ich kenne das Schwert ...“ Roderick zupfte sich an seinem Bart und blickte den Prinzen, ob der seltsam nüchtern dargebrachten Information, kritisch an.
    „Ihr müsst mir unbedingt von Eurer Reise erzählen“, bestürmte Miray den Ritter. „Wart Ihr in Kutraija? Habt Ihr viel gekämpft? Habt Ihr Drachen gesehen?“
    „Immer schön langsam mit den jungen Pferden“, brummte Roderick. „Ich muss zuerst mit deinem Vater sprechen.“
    Mirays strahlendes Gesicht erlosch auf einen Schlag. „Ach so ... er ist in seinem Arbeitszimmer ...“
    „Ich kümmere mich um dich, sobald ich mit Effèlan fertig bin“, versprach Roderick und setzte sich Richtung Palasteingang in Bewegung.
    Miray hängte sich an seinen rechten Arm.
    „Wisst Ihr etwas über die Grauen Hexer? Seid Ihr ihnen begegnet?“
    „Ja!“, stieß Roderick hervor. „Allerdings. Deswegen musst du mich jetzt einen Augenblick allein mit ...“
    Der Ritter wurde von Eldeban unterbrochen, der mit fliegenden Gewändern die Terrasse entlanggerannt kam und sich vor Miray und Roderick verbeugte.
    „Da sind ... Besucher angekommen, die nach Prinz Miray verlangen“, erklärte er hastig.
    Miray ließ Rodericks Arm los und machte ein misstrauisches Gesicht. Er konnte sich an keine Gelegenheit in den letzten einundzwanzig Jahren erinnern, bei der Besuch für ihn nach Effèlan gekommen wäre. Angst kroch seine Kehle hinauf. Das mussten die Grauen Hexer sein! Wer sonst sollte ihn bis hierher verfolgt haben?
    Miray wollte sich in Bewegung setzen, aber Roderick hielt ihn zurück.
    „Nein, geh nicht allein. Wir sollten deinen Vater holen.“
    Ein eigenwilliges Funkeln trat in die Augen des Prinzen. „Der Besuch ist für mich “, wies Miray daraufhin. „Dazu brauche ich nicht die Anwesenheit meines Vaters.“
    „Selbstverständlich nicht“, beeilte sich Roderick zu versichern. „Aber wer immer das auch ist, du darfst diese Leute auf gar keinen Fall persönlich empfangen.“
    Natürlich wusste Miray, dass der Ritter

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