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Im Auftrag der Liebe

Im Auftrag der Liebe

Titel: Im Auftrag der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Webber
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finden.«
    »Ich vertraue dir da völlig.«
    »Wenigstens einer von uns«, murmelte ich, obwohl ich wirklich mein Bestes geben würde, um ihn glücklich zu machen. Er hatte es verdient. Das Problem würde eher darin bestehen, eine Frau zu finden, die ihn verdient hatte.
    Ich stieg aus dem Auto und hielt die Tür fest. Die Bemerkung, dass er sich einsam fühlte, ging mir immer noch im Kopf herum. »Sehen wir uns heute zum Mittagessen?« Ich hätte mich lieber abends mit ihm getroffen, aber da hatte ich ja schon ein Blind Date mit Butch, dem Metzger.
    »Das klingt perfekt«, antwortete Raphael mit einem zauberhaft schiefen Lächeln. »Komm ins Penthouse, dann mache ich uns was zurecht.«
    »O nein! Du hast es verdient, dass dich ausnahmsweise jemand bekocht.«
    Er wurde blass. »Aber nicht du, oder?«
    »Das nehme ich jetzt mal nicht persönlich, Pasa.« Ein Windstoß löste meinen Haarknoten. »Wir gehen aus. Wonach ist dir denn? Sollen wir ins Oyster House?«
    »Nicht so etwas Schickes. Du weißt, dass ich das nicht mag.«
    Ich sah mich um. Die perfekte Lösung lag doch direkt vor mir. »Dann hier im Porcupine? Um zwölf?«
    »Ich werde da sein.«
    Ich schloss die Tür und winkte zum Abschied. Als ich mich umdrehte, stand vor mir die hartnäckige Reporterin.
    »Sie sind Lucy Valentine, nicht wahr?«
    Sie hatte ihre Hausaufgaben gemacht.
    »Und wer sind Sie?«, fragte ich.
    »Preston Bailey, ich arbeite für die South Shore Beacon .«
    Das war eine kleinere Lokalzeitung aus der Gegend, in der ich wohnte. Eine, die sich normalerweise auf Regionalnachrichten beschränkte und keine Klatschberichte über berühmte Heiratsvermittler brachte, die ihrer Frau untreu waren. Ich hatte zwei Möglichkeiten. Ich konnte sie anblaffen und hoffen, dass sie verschwand, oder mich vernünftig benehmen und hoffen, dass sie verschwand.
    »Freut mich, Sie kennen zu lernen.«
    Sie war verblüfft, dass ich so höflich blieb. Die wirren, schulterlangen blonden Haare hatte sie sich hinters Ohr geschoben. Unter den Ponyfransen blickten mich ernsthafte blaue Augen an.
    Sie folgte mir zur Tür und erklärte: »Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Ich bin auf einen Job bei einer größeren Zeitung aus, beim Globe oder Herald . Wenn ich hier von Ihnen eine Story bekomme, dann ist das vielleicht ein erster Schritt, um von denen genommen zu werden. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Es tut mir leid, aber ich habe wirklich nichts zu sagen.« Ich eilte auf den Eingang zu. Ich war etwa zehn Zentimeter größer als die rasende Reporterin und hatte daher die längeren Beine. Sie verfiel in einen Laufschritt, um an mir dranzubleiben.
    »Das kann ich mir kaum vorstellen.« Sie wartete keine Antwort ab und fuhr gleich mit der nächsten Frage fort: »Stimmt es, dass Ihr Vater die Stadt verlassen und Ihnen die Leitung der Firma übertragen hat?«
    Sie war gut. Ich wusste nicht, woher ihre Informationen stammten, aber sie hatte den Nagel auf den Kopf getroffen.
    »Mein Vater hat sich aus gesundheitlichen Gründen eine Auszeit genommen.«
    »Auf St. Lucia?«
    Ich lächelte, als ich meine Schlüsselkarte durch die Tür zog. »Kennen Sie dafür einen besseren Ort?«
    Sie antwortete mit einer Gegenfrage: »Mit Ihrer Mutter, richtig? Heißt das, dass sie ihm seinen kleinen Ausrutscher vergeben hat?«
    »Schicke Schuhe«, bemerkte ich mit einem Blick auf ihre Stiefel.
    Sie sah nach unten. »Danke.«
    Während sie abgelenkt war, öffnete ich die Tür und huschte ins Innere, sodass sie mir nicht folgen konnte.
    »Hey, warten Sie«, rief sie. »Ich hätte da noch mehr Fragen.«
    »Tut mir leid, die Kunden warten auf mich.«
    Ich zog die Tür rasch hinter mir zu, konnte aber schwören, dass ich sie sagen hörte: »Man sollte doch meinen, dass er sich von Stränden eher fernhalten würde.«
    Ich konnte nicht anders, ich musste lächeln. Ich hatte genau das Gleiche gedacht.
    Als ich den Absatz vor unserem Büro erreichte, sah ich die Treppe hinauf. Die Tür zu SD Investigations stand weit offen. Leider hatte ich keine Zeit, jetzt nach oben zu gehen und ein Schwätzchen mit Sean zu halten. Und zu sehen, ob er auf mich wirklich diese Wirkung hatte, an die ich mich zu erinnern glaubte.
    Ich öffnete die Tür und erstarrte.
    »Du kommst zu spät«, schimpfte Dovie und warf einen Blick auf die antike Standuhr aus Mahagoni, die königlich in einer Ecke des Raumes thronte.
    »Was machst du denn hier?«
    Ich konnte nicht fassen, dass meine Großmutter an diesem Morgen schon

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