Im Auftrag der Lust
Job.«
Jared verzog das Gesicht, als hätte sie ihn geschlagen. »Es ist schade, dass du es so siehst.«
»Wie soll ich es denn sonst sehen?«
Er atmete tief ein. »Als eine Art Entschuldigung an dich«, erwiderte er, und der Ernst in seiner Stimme ließ Sara aufhorchen. »Ich sagte ja, zwischen uns ist es am Ende nicht gut verlaufen, und ich bedaure, dass wir uns in solcher Feindschaft getrennt haben.« Seine Hand näherte sich ihrer Wange und fasste eine schwarze Locke, die sich gelöst hatte. Umsichtig schob er sie hinter ihr Ohr. Die Hitze seiner Haut streifte ihre Wange. »Ich weiß, es ist für dich nicht einfach, aber bitte nimm mein Friedensangebot an.«
Sara rang mit sich, schüttelte aber schließlich den Kopf. »Wie soll ich dir das bitte abnehmen? Du hast mich dafür bezahlt, damit ich dir eine Woche zu Willen bin, wann immer du es willst. Das ist kein Friedensangebot, sondern ein Geschäft.«
Er rieb sich über den Nacken und sah für einen Moment zur Seite, hob aber dann den Blick. »Gut, damit du von meinen Absichten überzeugt bist, werde ich dich nicht bitten, mit mir zu schlafen, außer du willst es selbst.«
Sara versuchte, ihre Überraschung zu verbergen, aber es gelang ihr nicht. »Das kannst du nicht ernst meinen.«
Jared berührte ihren Rücken und dirigierte sie sanft zum Gartenhof hin. »Ich weiß gerade keinen anderen Weg, um dich zu überzeugen. Ich möchte, dass du die Woche hier genießt und dich entspannst.« Seine Augen verengten sich, als er lächelte. »Ich kenne dich – du hast dir sicher seit unserer Trennung keinen Tag Urlaub gegönnt, weil du dich so sehr um deine kleine Agentur gekümmert hast, nicht wahr?«
Sie erwiderte nichts – es ärgerte sie, dass Jared zum einen richtig geraten hatte, zum anderen, dass er ihre Arbeit als »kleine Agentur« abtat. Am meisten ärgerte sie jedoch, dass sein Friedensangebot sie so sehr aus dem Konzept brachte. Konnte er das wirklich ernst meinen?
»Es spielt keine Rolle«, sagte sie und schloss für einen Moment die Augen, um den lauen Wind zu genießen, der ihr entgegenwehte. Das Gelächter war lauter geworden, unterlegt mit Stimmen, die sich unterhielten. Darunter mischte sich jedoch verstohlenes Stöhnen.
Sara schlug die Augen wieder auf. Vor ihr lag der Gartenhof, wie sie ihn noch kurz zuvor gesehen hatte: freundlich beleuchtet, mit Menschen in Togen und Masken. Einige balancierten kleine Teller mit Fingerfood auf ihren Händen, die meisten hatten nur ein Glas Wein oder Champagner in der Hand, an denen sie immer wieder nippten. Alle trugen einheitlich weiß, sogar Jared an ihrer Seite hatte sich ganz in diese Farbe gekleidet. Sara in ihrem roten Kleid stach zwischen all den Leuten hervor.
Sie erblickte etwa dreißig Personen, deren Aufmerksamkeit sich Jared und ihr zuwandte, als sie in die Mitte des Hofes traten. »Guten Abend, liebe Freunde«, sagte er laut genug, damit alle seine Gäste ihn hören konnten. Sara sah in die Masken um sich herum, als die Anwesenden näher kamen und einen Halbkreis um sie bildeten. Ein Mann in knappem weißen Lendenschurz und einer Wolfsmaske kam ihr seltsam vertraut vor, aber bevor sie sich darauf konzentrieren konnte, woher sie ihn möglicherweise kannte, wurde sie von Jareds Hand abgelenkt, die sich um ihre Taille legte. »Ich möchte euch danken, dass ihr meiner Einladung gefolgt seid. Bitte amüsiert euch in den kommenden Tagen, und genießt die Überraschungen.«
Die Gäste hoben ihre Gläser und prosteten sowohl Jared als auch ihr zu. Nach dem Trinkspruch zerstreute sich die Gruppe ein wenig, und man kehrte zu den Gesprächen zurück. Auffällig war dabei der enge Körperkontakt, den alle pflegten. Nicht selten umarmten sich die halbnackten Menschen, lehnten aneinander oder strichen im Vorübergehen über eine nackte Schulter oder einen entblößten Schenkel. Sara beobachtete das neugierig, während Jared kurz verschwand und nur einen Augenblick später mit zwei Gläsern Weißwein zurückkehrte. Eins reichte er Sara, die an der kühlen Flüssigkeit nippte. Der Wein war kalt genug, dass die Außenseite des Glases beschlug. »Dieses Anwesen hast du dir erst nach unserer Trennung angeschafft, oder?«, fragte sie und nahm einen weiteren Schluck des köstlichen Getränks. Es rieselte kühl und gleichzeitig warm ihre Kehle hinab.
»Ich brauchte einen Ort, an dem ich entspannen und mich ausleben kann«, erwiderte er und trank ebenfalls. »In Amerika war mir das nicht möglich.«
»War es
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